Wie groß muss eine Abluftreinigungsanlage dimensioniert sein, um die geforderte Reinigungsleistung zu erzielen? Oder anders ausgedrückt, wie viel Luft muss über die Abluftreinigung geführt werden, um die Ammoniakminderung um 70 % bei Geflügelhaltungen mit mehr als 40 000 Hähnchenplätzen zu erzielen? Eine Untersuchung der LUFA Nord-West ist dieser Frage auf den Grund gegangen.
90 % weniger Ammoniak
Die Daten basieren auf der DLG-zertifizierten Abluftreinigungsanlage „Pollo-M“ und wurden auf einem Hähnchenbetrieb mit 40.000 Tieren (Schwermast mit Vorgriff) erhoben. In die Untersuchungen flossen Daten von jeweils zwei Durchgängen im Winter und Sommer ein. Dazu wurde stets die gesamte Abluft über die Abluftreinigung geführt.
Die Menge betrug 315.900 m3/h. Dies sei das entscheidende Kriterium für die Dimensionierung der Reinigungsanlage, sagte Sebastian Bönsch von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf einer Fachtagung zu Emissionen aus der Tierhaltung in Lembruch. Die Abscheideleistung betrug über alle Durchgänge 90 % für Ammoniak und 89 % beim Staub.
Auf Basis der Sommermessungen (1.344 h) müsste die im Stall anfallende NH3-Fracht von knapp 300 kg bei einer 70 %igen Minderung auf knapp 90 kg reduziert werden. Die Berechnungen ergaben, dass eine Lüftungskapazität von 101.720 m3/h ausreichen würden, um diese Ammoniakminderung zu erzielen.
Dies bedeutet, dass die Anlagengröße auf ein Drittel verringert werden könnte. Trotzdem würden weiterhin über 90 % der Sommerluftraten über die Abluftreinigung geführt. „Wir haben eine hervorragende Abscheideleistung über die kleiner dimensionierte Abluftreinigungsanlage“, machte Bönsch deutlich.
Luftraten oberhalb der Kapazität der Abluftreinigungsanlage treten den Messungen zufolge nur in der Endmast und bei zu hohen Außentemperaturen auf. Somit erhöhe sich der gereinigte Luftratenanteil bei einer ganzjährigen Betrachtung auf über 98 %, so Bönsch.
Größe der Anlage halbieren
Nach gleicher Methode wurden Berechnungen für eine Reduzierung des Ammoniakanfalls um 60 % bis 30 % durchgeführt. Um eine sichere Übertragbarkeit auf andere Praxisbetriebe zu gewährleisten wurde dafür ein Sicherheitszuschlag um den Faktor 1,5 verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer 70 %igen Ammoniakminderung die Anlage mit Sicherheitszuschlag statt ein Drittel etwa halb so groß dimensioniert werden müsste. „Das reicht völlig aus, um solche Werte zu bekommen“, sagte Bönsch.
Da 98 % der Gesamtluft dabei aber über einen halb so großen Filter geführt wird, sei eine leitfähigkeitsgesteuerte Abschlämmung unbedingt erforderlich.
Die Reduzierung der Anlagengröße hätte auch eine Kostenersparnis zur Folge. Bei angenommenen Baukosten von 180.000 € bei kompletter Abluftreinigung würde eine Reduzierung auf 50 % der gesamten Luftmenge eine rechnerische Kostenersparnis von 55.000 € bringen. Dies immer bezogen auf die oben angegebene PolloM-Anlage.
Außer acht gelassen wurde bei diesen Berechnungen eine Modulbauweise und die Lagerkosten. Pro Tierplatz würden die Investitionskosten dann von etwa 5 € auf 3,50 € sinken. Als Basis dieser Berechnungen liegen 35 kg/m2 Besatzdichte und 4,5 m3/kg Luftrate zugrunde.
Weiteres Einsparpotenzial
Weitere Einsparungen würden sich vor allem bei der Pumpenleistung ergeben. Statt 2 x 4 kW Pumpen käme ein Stall mit einer Pumpe von 5,5 kW Leistung aus. Dies würde den Aufwand von 52.000 kWh im Jahr auf 35.750 kWh reduzieren. Als Laufzeit hat Bönsch hierbei etwa 6.500 h/Jahr angenommen. Bei einem angesetzten Strompreis von 0,25 €/kWh ergibt sich damit eine Einsparung von 4.000 €/Jahr.
Neben den Stromkosten müssen weitere Erhebungen der Verbrauchsmaterialien (Wasser, Säure...) erfolgen. Wie Bönsch mitteilte, will das KTBL alle Hersteller von Abluftreinigungsanlagen einbinden, um der Praxis aktuelle, verwertbare Ergebnisse für Neuanlagen sowie Nachrüstungen an die Hand zu geben.
Wie groß muss eine Abluftreinigungsanlage dimensioniert sein, um die geforderte Reinigungsleistung zu erzielen? Oder anders ausgedrückt, wie viel Luft muss über die Abluftreinigung geführt werden, um die Ammoniakminderung um 70 % bei Geflügelhaltungen mit mehr als 40 000 Hähnchenplätzen zu erzielen? Eine Untersuchung der LUFA Nord-West ist dieser Frage auf den Grund gegangen.
90 % weniger Ammoniak
Die Daten basieren auf der DLG-zertifizierten Abluftreinigungsanlage „Pollo-M“ und wurden auf einem Hähnchenbetrieb mit 40.000 Tieren (Schwermast mit Vorgriff) erhoben. In die Untersuchungen flossen Daten von jeweils zwei Durchgängen im Winter und Sommer ein. Dazu wurde stets die gesamte Abluft über die Abluftreinigung geführt.
Die Menge betrug 315.900 m3/h. Dies sei das entscheidende Kriterium für die Dimensionierung der Reinigungsanlage, sagte Sebastian Bönsch von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf einer Fachtagung zu Emissionen aus der Tierhaltung in Lembruch. Die Abscheideleistung betrug über alle Durchgänge 90 % für Ammoniak und 89 % beim Staub.
Auf Basis der Sommermessungen (1.344 h) müsste die im Stall anfallende NH3-Fracht von knapp 300 kg bei einer 70 %igen Minderung auf knapp 90 kg reduziert werden. Die Berechnungen ergaben, dass eine Lüftungskapazität von 101.720 m3/h ausreichen würden, um diese Ammoniakminderung zu erzielen.
Dies bedeutet, dass die Anlagengröße auf ein Drittel verringert werden könnte. Trotzdem würden weiterhin über 90 % der Sommerluftraten über die Abluftreinigung geführt. „Wir haben eine hervorragende Abscheideleistung über die kleiner dimensionierte Abluftreinigungsanlage“, machte Bönsch deutlich.
Luftraten oberhalb der Kapazität der Abluftreinigungsanlage treten den Messungen zufolge nur in der Endmast und bei zu hohen Außentemperaturen auf. Somit erhöhe sich der gereinigte Luftratenanteil bei einer ganzjährigen Betrachtung auf über 98 %, so Bönsch.
Größe der Anlage halbieren
Nach gleicher Methode wurden Berechnungen für eine Reduzierung des Ammoniakanfalls um 60 % bis 30 % durchgeführt. Um eine sichere Übertragbarkeit auf andere Praxisbetriebe zu gewährleisten wurde dafür ein Sicherheitszuschlag um den Faktor 1,5 verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer 70 %igen Ammoniakminderung die Anlage mit Sicherheitszuschlag statt ein Drittel etwa halb so groß dimensioniert werden müsste. „Das reicht völlig aus, um solche Werte zu bekommen“, sagte Bönsch.
Da 98 % der Gesamtluft dabei aber über einen halb so großen Filter geführt wird, sei eine leitfähigkeitsgesteuerte Abschlämmung unbedingt erforderlich.
Die Reduzierung der Anlagengröße hätte auch eine Kostenersparnis zur Folge. Bei angenommenen Baukosten von 180.000 € bei kompletter Abluftreinigung würde eine Reduzierung auf 50 % der gesamten Luftmenge eine rechnerische Kostenersparnis von 55.000 € bringen. Dies immer bezogen auf die oben angegebene PolloM-Anlage.
Außer acht gelassen wurde bei diesen Berechnungen eine Modulbauweise und die Lagerkosten. Pro Tierplatz würden die Investitionskosten dann von etwa 5 € auf 3,50 € sinken. Als Basis dieser Berechnungen liegen 35 kg/m2 Besatzdichte und 4,5 m3/kg Luftrate zugrunde.
Weiteres Einsparpotenzial
Weitere Einsparungen würden sich vor allem bei der Pumpenleistung ergeben. Statt 2 x 4 kW Pumpen käme ein Stall mit einer Pumpe von 5,5 kW Leistung aus. Dies würde den Aufwand von 52.000 kWh im Jahr auf 35.750 kWh reduzieren. Als Laufzeit hat Bönsch hierbei etwa 6.500 h/Jahr angenommen. Bei einem angesetzten Strompreis von 0,25 €/kWh ergibt sich damit eine Einsparung von 4.000 €/Jahr.
Neben den Stromkosten müssen weitere Erhebungen der Verbrauchsmaterialien (Wasser, Säure...) erfolgen. Wie Bönsch mitteilte, will das KTBL alle Hersteller von Abluftreinigungsanlagen einbinden, um der Praxis aktuelle, verwertbare Ergebnisse für Neuanlagen sowie Nachrüstungen an die Hand zu geben.