Die Top 5 der Agrarrohstoffhändler haben in den letzten Jahren ihre Gewinne drastisch gesteigert. Das hat weltweit dramatische Folgen, sagen Wissenschaftler.
Die fünf führenden Agrarrohstoffhändler ADM, Bunge, Cargill, COFCO und Louis Dreyfuss Company (Abkürzung: ABCCD) haben in den letzten drei Jahren ihre Gewinne verdreifacht.
Laut einem Bericht der Forschungsorganisation SOMO aus Amsterdam halten diese Agrar-Giganten eine regelrechte Monopolposition auf dem globalen Markt für Grundnahrungsmittel. Die beteiligten Wissenschaftler Vincent Kiezebrink und Maarten Hietland veröffentlichten im Januar ihren Abschlussbericht und sind überzeugt, dass die Marktmacht erhebliche Folgen auf die Preise, Kosten und Inflation hat.
Demnach sind die Gewinne der fünf größten Agrarrohstoffhändler der Welt in den Jahren 2021 und 2022 auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen (siehe Übersicht) und scheinen auch 2023 extrem hoch zu bleiben. Sie fallen zudem in eine Zeit mit hohen Lebensmittelpreisen und hohen Kursschwankungen auf den Agrarmärkten.
Diese außerordentlichen Gewinne stehen in krassem Gegensatz zu dem Hunger, unter dem Millionen von Menschen weltweit leiden. Zudem befeuern sie damit die Inflation und den Anstieg der Lebenshaltungskosten. Laut der Untersuchung gibt es vier Hauptgründe, die es diesen Big Five ermöglicht haben, ihre Gewinne zu maximieren:
Der erste Grund ist ihre monopolistische Position, die sie innehaben. Sie haben die Kontrolle über die wichtigsten Export- und Importmärkte, dominieren den globalen Handel mit wichtigen Agrarrohstoffen und sind ein fester Bestandteil in unserer globalen Lebensmittelversorgungskette.
Darüber hinaus sind sie nicht nur Konkurrenten, sondern arbeiten bei vielen Gelegenheiten und auf verschiedenen Ebenen zusammen. Diese Verflechtung zwischen Agrarrohstoff Handelsunternehmen für Agrarrohstoffe erleichtert es, höhere Preise zu setzen. Die Märkte sind stark konzentriert und erleichtern so Kartellbildung.
Das dritte Merkmal ist die Kontrolle über die Angebotsseite. Durch ihre großen Lagerkapazitäten und ihre Fähigkeit, gut informierte Positionen auf den unregulierten Finanzmärkten einzunehmen können die Agrarhändler instabile Nahrungsmittelsysteme beeinflussen und davon zu profitieren.
Der vierte Grund ist die vertikale Integration. Die Agrarrohstoffe sind mittlerweile die Schlüsselpositionen in der gesamten Lebensmittelversorgungskette - vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Die großen Agrarhändler haben ein ausgedehntes Netz von vertraglich gebundenen Lieferanten, Lagern, Verarbeitung und Transport in allen wichtigen lebensmittelproduzierenden Ländern der Welt. Dies versetzt die großen Fünf in die Lage exklusive und wertvolle Marktinformationen zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Vor dem Hintergrund dieser Machtfülle der Top 5 sind die Forscher überzeugt, dass die Regierungen Kleinbauern und Verbraucher schützen muss. Die undurchsichtige, unterregulierte und monopolistische Stellung der Agrarrohstoffhändler müsse gebrochen werden, damit sich ein sicheres und stabiles globales Lebensmittelsystem aufbauen lässt.
Das Forschungszentrum für multinationale Unternehmen (SOMO) untersucht multinationale Unternehmen. Nach eigenen Angaben ist SOMO unabhängig, objektiv, kritisch und hat ein klares Ziel: eine gerechte und nachhaltige Welt, in der bisher die Interessen der Konzerne dominieren. Sie betreiben handlungsorientierte Forschung, um die Auswirkungen der Macht multinationaler Konzerne zu untersuchen. Durch die Zusammenarbeit mit Hunderten von Organisationen auf der ganzen Welt sollen die Informationen dorthin gelangen, wo sie am meisten bewirken: in Gemeinden, Gerichtssälen, in der Zivilgesellschaft, in den Medien und bei Politikern.
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Die fünf führenden Agrarrohstoffhändler ADM, Bunge, Cargill, COFCO und Louis Dreyfuss Company (Abkürzung: ABCCD) haben in den letzten drei Jahren ihre Gewinne verdreifacht.
Laut einem Bericht der Forschungsorganisation SOMO aus Amsterdam halten diese Agrar-Giganten eine regelrechte Monopolposition auf dem globalen Markt für Grundnahrungsmittel. Die beteiligten Wissenschaftler Vincent Kiezebrink und Maarten Hietland veröffentlichten im Januar ihren Abschlussbericht und sind überzeugt, dass die Marktmacht erhebliche Folgen auf die Preise, Kosten und Inflation hat.
Demnach sind die Gewinne der fünf größten Agrarrohstoffhändler der Welt in den Jahren 2021 und 2022 auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen (siehe Übersicht) und scheinen auch 2023 extrem hoch zu bleiben. Sie fallen zudem in eine Zeit mit hohen Lebensmittelpreisen und hohen Kursschwankungen auf den Agrarmärkten.
Diese außerordentlichen Gewinne stehen in krassem Gegensatz zu dem Hunger, unter dem Millionen von Menschen weltweit leiden. Zudem befeuern sie damit die Inflation und den Anstieg der Lebenshaltungskosten. Laut der Untersuchung gibt es vier Hauptgründe, die es diesen Big Five ermöglicht haben, ihre Gewinne zu maximieren:
Der erste Grund ist ihre monopolistische Position, die sie innehaben. Sie haben die Kontrolle über die wichtigsten Export- und Importmärkte, dominieren den globalen Handel mit wichtigen Agrarrohstoffen und sind ein fester Bestandteil in unserer globalen Lebensmittelversorgungskette.
Darüber hinaus sind sie nicht nur Konkurrenten, sondern arbeiten bei vielen Gelegenheiten und auf verschiedenen Ebenen zusammen. Diese Verflechtung zwischen Agrarrohstoff Handelsunternehmen für Agrarrohstoffe erleichtert es, höhere Preise zu setzen. Die Märkte sind stark konzentriert und erleichtern so Kartellbildung.
Das dritte Merkmal ist die Kontrolle über die Angebotsseite. Durch ihre großen Lagerkapazitäten und ihre Fähigkeit, gut informierte Positionen auf den unregulierten Finanzmärkten einzunehmen können die Agrarhändler instabile Nahrungsmittelsysteme beeinflussen und davon zu profitieren.
Der vierte Grund ist die vertikale Integration. Die Agrarrohstoffe sind mittlerweile die Schlüsselpositionen in der gesamten Lebensmittelversorgungskette - vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Die großen Agrarhändler haben ein ausgedehntes Netz von vertraglich gebundenen Lieferanten, Lagern, Verarbeitung und Transport in allen wichtigen lebensmittelproduzierenden Ländern der Welt. Dies versetzt die großen Fünf in die Lage exklusive und wertvolle Marktinformationen zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Vor dem Hintergrund dieser Machtfülle der Top 5 sind die Forscher überzeugt, dass die Regierungen Kleinbauern und Verbraucher schützen muss. Die undurchsichtige, unterregulierte und monopolistische Stellung der Agrarrohstoffhändler müsse gebrochen werden, damit sich ein sicheres und stabiles globales Lebensmittelsystem aufbauen lässt.
Das Forschungszentrum für multinationale Unternehmen (SOMO) untersucht multinationale Unternehmen. Nach eigenen Angaben ist SOMO unabhängig, objektiv, kritisch und hat ein klares Ziel: eine gerechte und nachhaltige Welt, in der bisher die Interessen der Konzerne dominieren. Sie betreiben handlungsorientierte Forschung, um die Auswirkungen der Macht multinationaler Konzerne zu untersuchen. Durch die Zusammenarbeit mit Hunderten von Organisationen auf der ganzen Welt sollen die Informationen dorthin gelangen, wo sie am meisten bewirken: in Gemeinden, Gerichtssälen, in der Zivilgesellschaft, in den Medien und bei Politikern.