In Münster hat die Regionalmesse Agrar-Unternehmertage ihre Tore geöffnet. Noch bis Freitag finden Landwirte in den Messehallen alles rund um Tierhaltung, Ackerbau, Werkstatt und Hof sowie Energie, Software und Betriebsleitung. Die Veranstalter erwarten rund 20.000 Besucher an den Ständen der 340 regionalen und überregionalen Aussteller.
Dieses Jahr im Mittelpunkt stehen unter anderem Konzepte zum Smart Farming und der Digitalisierung in allen Produktionsbereichen, zu Klimaanpassung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sowie zur Reduzierung von Medikamenten in der Tierhaltung und zur Ressourcenschonung. Insbesondere auch die aktuellen politischen Entwicklungen rund um den Bundeshaushalt 2024, die die Branche in den vergangenen Wochen bewegt haben, werden vor Ort Gegenstand zahlreicher Gespräche sein.
Vortrag-Tipps
Fachliche Themen der Landwirte nimmt das Vortragsprogramm der Messe auf. So beschäftigt sich am heutigen Mittwoch eine ganze Reihe von Fachvorträgen mit erneuerbaren Energien, vor allem mit Photovoltaik, aber auch Chancen und Nutzen von Biogasanlagen.
Am Donnerstag steht eine Vielzahl von betriebspraktischen Themen auf dem Vortragsprogramm, wenn es beispielsweise um Gesundheitsmonitoring bei Milchvieh, Insektenproteine als alternative Proteinquelle in der Fütterung oder den Einsatz von Management-Software im Schweinestall geht.
Der Freitag rückt den Anbau von Getreiden, neuen Zwischenfruchtarten und Eiweißpflanzen in den Fokus, schlägt aber auch den Bogen in die Tierhaltung, beispielsweise mit der Bedeutung heimischer Eiweißfuttermittel für die Schweinefütterung. Zudem darf am Freitag der Ausblick auf die Zukunft der Landwirtschaft nicht fehlen: Das Vortragsprogramm der AGRAR Unternehmertage endet mit Beiträgen zur Transformation und Zukunft landwirtschaftlicher Betriebe.
Bauerndemos waren erfolgreich
Die Ausstellung ist außerdem ein Treffpunkt für Geschäftspartner, Berufskollegen, die grüne Ausbildungsbranche, für Agrarwirtschaft und die Politik und bieten eine Diskussionsplattform zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Branche, betonte Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, bei der Eröffnung.
„Nach unserer Einschätzung hat der Berufsstand durch die Protestaktionen der vergangenen Wochen eine weitgehende Rücknahme der ursprünglichen Sparpläne erreicht und wertet dies als großen Erfolg. Wir haben flächendeckend ein Bewusstsein für die Sorgen der Landwirte geschaffen. Wir blicken jetzt nach vorne und gestalten den politischen Prozess aktiv mit“, so der Bauernvertreter.
Beringmeier betont, dass der Berufsstand die politischen Vertreter beim Wort nehme. „Die Politik hat eine Bringschuld. Wir arbeiten weiter mit Nachdruck daran, dass uns aus Berlin, Düsseldorf und Brüssel nun endlich verlässliche Rahmenbedingungen geboten werden und unsere Wettbewerbsfähigkeit gestärkt wird. Tragfähige Konzepte liegen auf dem Tisch – etwa von der Zukunftskommission Landwirtschaft und mit dem Ansatz des kooperativen Naturschutzes. Sie müssen jetzt von der Politik zur Umsetzung gebracht werden“, sagte er.