Die aktuellen Marktentwicklung haben es schon vermuten lassen: Mit den neuen Kontrakten zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel für die Produkte der weißen Linie steigen die Endverbraucherpreis (EVP) für Konsummilch. Der Liter Vollmilch der Eigenmarke kostet jetzt erstmals mehr als 1 Euro. Das berichtet der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB).
Preise für Konsummilch steigen durchgängig
Branchenprimus Aldi hat die neuen Preismarken für die kommenden Monate gesetzt: Der Liter Vollmilch mit 3,5 % Fett der Eigenmarke "Milsani" ist um 17 Cent nach oben gegangen, liegt jetzt bei 1,09 €/l. Damit haben sich durch die aktuellen Marktentwicklungen die Konsummilchpreise seit Anfang des Jahres von 80 Cent/l um 29 Cent erhöht.
Die fettarme Variante steigt im Verkaufspreis von 84 Cent auf jetzt 99 Cent. Auch die Preise für Sondermilchen hat Aldi erhöht: So kostet die Weidemilch jetzt 1,45 Euro (vorher 1,15 Euro) und die fettarme Variante 1,35 Euro/l (1,09 Euro/l). Die als "Landmilch Fair & Gut" bei Aldi gelistete Sondermilch mit den Label des Deutschen Tierschutzbundes legte mit den neuen Verbraucherpreisen von jetzt 1,39 Euro (Vollmilch) bzw. 1,29 Euro (1,5 % Fett) um etwa 30 Cent zu.
Die Preise für Biomilch hat der Einzelhändler ebenfalls angehoben: Bisher kostete die Vollmilch 1,15 und die fettarme Variante 1,09 Euro/l. Die neuen Preismarken lauten nun 1,69 und 1,59 Euro/l.
Preissteigerungen bitter nötig
Die Entwicklungen waren laut VMB absehbar. So sind die Butterpreise infolge kurzfristiger Kontrakte im vergangenen halben Jahr quasi im Monatstakt gestiegen. Auch das das Sortiment von Standardkäse konnte im Mai kräftig nachlegen.
Bei der weißen Linie finden laut VMB besonders die Konsummilch-Eigenmarken der Lebensmittelhändler viel Aufmerksamkeit. Dort sei um jeden Cent Wettbewerb betrieben worden – letztlich auf dem Rücken der Milcherzeuger. Dies sei nun angesichts der Entwicklungen in den vergangenen Monaten nicht mehr möglich: Die Kostenexplosionen auf Erzeuger- und Verarbeiterseite, nochmals massiv forciert durch den Konflikt in der Ukraine. Zudem ist die Milchanlieferung nach wie vor, nicht mehr nur in Bayern, unter dem Durchschnitt.