Angesichts des jüngsten ASP-Nachweises bei einem Wildschwein im hessischen Landkreis Groß-Gerau mahnen die angrenzenden Bundesländer Landwirte, Jäger und Fußballfans zu maximaler Wachsamkeit.
Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im hessischen Landkreis Groß-Gerau hat noch einmal deutlich gemacht, wie schnell die Seuche auch über große Entfernungen verschleppt werden kann. Sie kann daher jederzeit und überall auftreten. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber appelliert in einer Pressemitteilung daher an alle Schweinehalter, alle Maßnahmen zur Biosicherheit strikt einzuhalten, sie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu intensivieren. Insbesondere Betriebe in Regionen, die an Hessen angrenzen, sollten das freiwillige Verfahren „Status-Untersuchung ASP“ nutzen.
Saufänge und Nachtsichtgeräte
Ihrem für die Jagd zuständigen Ministerkollegen Hubert Aiwanger dankte Kaniber für den Appell an die Jäger, die Wildschweinebestände im Freistaat zu senken. Hilfreich sei, dass man sich in Bayern bereits vor Jahren für den Einsatz von Nachtsichtgeräten bei der Jagd auf Schwarzkittel stark gemacht habe. Darüber hinaus bittet sie Aiwanger zu prüfen, ob auch Saufänge ein wirksames Mittel sein könnten, die Wildschweindichte in Bayern zu senken.
Speisereste sicher entsorgen
Kaniber ruft aber auch alle Bürgerinnen und Bürger zu erhöhter Achtsamkeit auf. Speisereste dürfen auf Rastplätzen und Wanderungen nicht einfach weggeworfen werden. Sie müssen vielmehr in verschließbaren Müllbehältern vorschriftsmäßig entsorgt werden. Denn über infizierte Lebensmittel kann das ASP-Virus auf Haus- und Wildschweine übertragen werden.
Erhöhte Gefahr während der Fußball-Europameisterschaft
Diesem Appell schließt sich auch die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen an. Wegen der zurzeit in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft sei die Gefahr einer ASP-Verschleppung durch reisende Fans besonders groß. Auf Rastplätzen entlang der Reiserouten zwischen Ost und West mahnte die Ministerin größtmögliche Sorgfalt beim Umgang mit Lebensmitteln an. Die Straßen- und Autobahnmeistereien seien daher angehalten, Zäune und Mülleimer weiterhin konsequent zu kontrollieren, auf Wühlspuren von Wildschweinen zu achten und erforderliche Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Tot aufgefundene Wildschweine melden!
Gorißen ruft Wldspaziergänger zudem dazu auf, tot aufgefundene Wildschweine unmittelbar an die Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes unter der Telefonnummer 0201/14488 oder per Mail an nbz@lanuv.nrw.de zu melden. Auf diese Weise können die Kadaver dann so schnell wie möglich geborgen und auf das ASP-Virus untersucht werden.
NRW unterhält eigene Suchhundestaffel
Nordrhein-Westfalen habe darüber hinaus vielfältige ASP-Vorsorgemaßnahmen ergriffen, so die Ministerin. Dazu gehöre z.B. der bereits 2019 mit einem privaten Dienstleister abgeschlossene Rahmenvertrag, der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG). Sie soll im Ausbruchsfall die betroffenen Kommunen unmittelbar unterstützen und – bis auf die Entnahme der Wildschweine – vor Ort alle notwendigen Arbeiten erledigen. Dies umfasst etwa die Absperrung einer Kernzone sowie die intensive Suche nach verendeten Wildschweinen und deren Bergung. Zudem verfügt NRW über eine eigene ASP-Suchhundestaffel. Sie sei darauf spezialisiert, im Ausbruchsfall schnellstmöglich in den betroffenen Gebieten nach an ASP verendeten Wildschweinen zu suchen.
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Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein im hessischen Landkreis Groß-Gerau hat noch einmal deutlich gemacht, wie schnell die Seuche auch über große Entfernungen verschleppt werden kann. Sie kann daher jederzeit und überall auftreten. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber appelliert in einer Pressemitteilung daher an alle Schweinehalter, alle Maßnahmen zur Biosicherheit strikt einzuhalten, sie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu intensivieren. Insbesondere Betriebe in Regionen, die an Hessen angrenzen, sollten das freiwillige Verfahren „Status-Untersuchung ASP“ nutzen.
Saufänge und Nachtsichtgeräte
Ihrem für die Jagd zuständigen Ministerkollegen Hubert Aiwanger dankte Kaniber für den Appell an die Jäger, die Wildschweinebestände im Freistaat zu senken. Hilfreich sei, dass man sich in Bayern bereits vor Jahren für den Einsatz von Nachtsichtgeräten bei der Jagd auf Schwarzkittel stark gemacht habe. Darüber hinaus bittet sie Aiwanger zu prüfen, ob auch Saufänge ein wirksames Mittel sein könnten, die Wildschweindichte in Bayern zu senken.
Speisereste sicher entsorgen
Kaniber ruft aber auch alle Bürgerinnen und Bürger zu erhöhter Achtsamkeit auf. Speisereste dürfen auf Rastplätzen und Wanderungen nicht einfach weggeworfen werden. Sie müssen vielmehr in verschließbaren Müllbehältern vorschriftsmäßig entsorgt werden. Denn über infizierte Lebensmittel kann das ASP-Virus auf Haus- und Wildschweine übertragen werden.
Erhöhte Gefahr während der Fußball-Europameisterschaft
Diesem Appell schließt sich auch die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen an. Wegen der zurzeit in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft sei die Gefahr einer ASP-Verschleppung durch reisende Fans besonders groß. Auf Rastplätzen entlang der Reiserouten zwischen Ost und West mahnte die Ministerin größtmögliche Sorgfalt beim Umgang mit Lebensmitteln an. Die Straßen- und Autobahnmeistereien seien daher angehalten, Zäune und Mülleimer weiterhin konsequent zu kontrollieren, auf Wühlspuren von Wildschweinen zu achten und erforderliche Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Tot aufgefundene Wildschweine melden!
Gorißen ruft Wldspaziergänger zudem dazu auf, tot aufgefundene Wildschweine unmittelbar an die Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes unter der Telefonnummer 0201/14488 oder per Mail an nbz@lanuv.nrw.de zu melden. Auf diese Weise können die Kadaver dann so schnell wie möglich geborgen und auf das ASP-Virus untersucht werden.
NRW unterhält eigene Suchhundestaffel
Nordrhein-Westfalen habe darüber hinaus vielfältige ASP-Vorsorgemaßnahmen ergriffen, so die Ministerin. Dazu gehöre z.B. der bereits 2019 mit einem privaten Dienstleister abgeschlossene Rahmenvertrag, der Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG). Sie soll im Ausbruchsfall die betroffenen Kommunen unmittelbar unterstützen und – bis auf die Entnahme der Wildschweine – vor Ort alle notwendigen Arbeiten erledigen. Dies umfasst etwa die Absperrung einer Kernzone sowie die intensive Suche nach verendeten Wildschweinen und deren Bergung. Zudem verfügt NRW über eine eigene ASP-Suchhundestaffel. Sie sei darauf spezialisiert, im Ausbruchsfall schnellstmöglich in den betroffenen Gebieten nach an ASP verendeten Wildschweinen zu suchen.