Nach dem Fund eines mit Afrikanischer Schweinepest infizierten Wildschweins bei Marnitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sind in der Region drei weitere Tiere positiv getestet worden. Es handele sich um Wildschweine, die bei einer Treibjagd in den Ruhner Bergen vor einer Woche erlegt worden waren, sagte ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt seien 17 erlegte Tiere im Labor untersucht worden.
Der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest bei einem Wildschwein in MV war im Zusammenhang mit der Jagd festgestellt worden. Treiber hatten den verendeten Frischling gefunden und ins Labor gebracht. Am Mittwoch lag der Befund dann vor.
Die Gebietskulisse für die Sperrzone II und das Kerngebiet ist eingerichtet. Innerhalb der Restriktionszonen befinden sich nach Behördenangaben 106 schweinehaltende Betriebe mit zusammen 25.000 bis 30.000 Tieren. Der Landesforst hat mit dem Zaunbau begonnen.
Niedersachsen warnt Bauern und Jäger
Besorgt zeigt man sich unterdessen auch in Niedersachsen. Das dortige Agrarministerium mahnt erneut die strenge Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen an. Die ASP habe einen weiteren großen Sprung Richtung Westen gemacht, es handelt sich um ein völlig neues Geschehen, heißt es in Hannover.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Die Lage ist noch einmal ernster geworden. Dass es nun einen weiteren Fundort nur rund 50 km von der Landesgrenze entfernt gibt, zeigt, wie aktiv das Infektionsgeschehen ist. Die Biosicherheit ist von unseren Schweinehaltern unbedingt einzuhalten!“
Auch an Jäger richtet sich das ML noch einmal eindringlich. Bei Jagdeinsätzen innerhalb und außerhalb Niedersachsens sollten unbedingt alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Bei einer Jagd außerhalb Niedersachsens sollte erlegtes Schwarzwild außerdem erst nach einem negativen Test auf Afrikanische Schweinepest nach Niedersachsen gebracht werden. Und: Reste von erlegtem Wild sind unbedingt in einer Tierkörperbeseitigungsanlage zu entsorgen – sie dürfen keinesfalls im Revier entsorgt werden.