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Digitalisierung

Auf dem Weg zum digitaleren Ackerbau

Per App Unkräuter und Pilze identifizieren oder mit einer digitalen Gelbschale den Schädlingsbefall in Raps erfassen – mit mehr Digitalisierung will Bayer die künftigen Herausforderungen meistern.

Lesezeit: 3 Minuten

Neben den Geschäftsbereichen Pflanzenschutz und Saatgut entwickelt Bayer nun vermehrt digitale Werkzeuge für die Landwirtschaft. „Die Herausforderungen an unsere Landwirte sind heute so groß, dass sie mit einer gesunden Sorte oder einem guten Pflanzenschutzmittel allein nicht mehr zu erfüllen sind. Vielmehr braucht es Systemlösungen, in denen die Digitalisierung eine entscheidende Rolle einnimmt“, sagte Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH, anlässlich einer kürzlich stattfindenden Presseveranstaltung.

Auf dem Laacher Hof in Monheim am Rhein präsentierte das Unternehmen der Fachpresse bereits am Markt befindliche Digital-Produkte sowie aktuelle Entwicklungsprojekte:

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Climate FieldView – für präzisere pflanzenbauliche Entscheidungen

Climate FieldView ist eines der Produkte, die bereits heute im Markt sind. Die Plattform soll Betrieben ein besseres Verständnis für ihre Felder über das ganze Jahr hinweg verschaffen. Sie soll helfen, objektivere, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die sich unmittelbar auf den ackerbaulichen und wirtschaftlichen Ertrag auswirken.

Die Datenbasis stellen eigene Maschinendaten und aufbereitete Vegetationskarten dar. Aus diesen ergeben sich laut Firmenangaben sehr interessante Erkenntnisse. So zeigt z. B. eine mehrjährige Datenaufzeichnung unmittelbar Effekte der Bewirtschaftung und bildet die Grundlage für die Bewertung von Fruchtfolgen und Betriebsmitteln sowie den Einstieg in eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung.

Bayer fokussiert sich im Climate FieldView auf drei Kernthemen:

  • Zentrale, herstellerunabhängige Datenerfassung
  • Einblicke in die Felder – Vegetationsdaten und teilflächenspezifische Ertragsanalyse
  • Teilflächenspezifische Applikationskarten für Aussaat und Pflege

Magie ist hier nicht im Spiel

Je früher ein Schadorganismus – egal ob Unkraut, Pilz oder Schadinsekt – im Feld erkannt wird, umso schneller können Landwirte gezielt reagieren. Regelmäßige Bestandskontrollen sind daher wichtig, kosten aber Zeit und Geld. Um Feldbonituren noch genauer und effizienter zu gestalten hat Bayer zwei neue Anwendungen entwickelt:

  1. Die kostenlose Smartphone App „MagicScout“ identifiziert Unkräuter, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge in Sekundenschnelle und dokumentiert das Auftreten mit GPS-Stempel. Eine Internetverbindung ist dafür nicht notwendig. Mit der App lassen sich aktuell mehr als 140 Unkrautarten und Krankheiten, aber auch bereits einige Insektenarten, bestimmen. Die Bilderkennung basiert auf maschinellem Lernen (Deep Learning). Dabei werden Algorithmen trainiert, um Muster in den Bildern zu erkennen. Da täglich neue Bilder hinzukommen, soll die Erkennung immer besser werden.

    Mit MagicScout sollen sich laut Bayer Probleme im Feld identifizieren und über die Fruchtfolge hinaus dokumentieren lassen. Dies ist hilfreich, um zum Beispiel jederzeit die Leitverunkrautung eines Schlags zu monitoren oder Bereiche mit Unkrautnestern oder Resistenzproblemen zu erfassen. Anwender können alle Informationen dabei innerhalb des Betriebs und/oder mit Beratern teilen.

  2. Die digitale Gelbschale „MagicTrap“ ermöglicht Anbauern, den Schädlingsbefall auf ihren Feldern zu kontrollieren, ohne selbst regelmäßig im Feld sein zu müssen. Bei der digitalen Gelbschale kommt dabei Technik zum Einsatz, die sich bereits in Smartphones bewährt hat. So besitzt sie unter anderem eine hochauflösende Kamera, die gestochen scharfe Bilder im Nahbereich aufnehmen kann. Ein integriertes Mobilfunkmodul übermittelt die aufgenommenen Bilder. Sie werden mit Hilfe lernfähiger Bilderkennungsalgorithmen umgehend ausgewertet. So werden Anbauer automatisch über den Zuflug von Schädlingen informiert.

    Die Inbetriebnahme der smarten Gelbschale ist laut Bayer selbsterklärend und bedarf nur weniger Schritte. Einmal aufgestellt, soll sie weitgehend autonom arbeiten. Ihren Energiebedarf deckt sie über ein Solarpanel, das zugleich eine Batterie für die bewölkten beziehungsweise regnerischen Tage lädt. Die MagicTrap besitzt einen speziellen Wassertank, der die Schale vor Austrocknung schützt. Ab nächstem Frühjahr soll die digitale Gelbschale verfügbar sein.

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