Die BASF hat mit ihrer Agrarsparte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021 trotz eines deutlichen Umsatzzuwachses erneut einen Verlust hinnehmen müssen.
Wie der Ludwigshafener Konzern mitteilt, erhöhte sich der Erlös im Segment Agricultural Solutions von Juli bis September 2021 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8 % auf 1,593 Mrd. €. Dies sei auf deutlich höhere Absatzmengen und höhere Verkaufspreise zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für den Berichtszeitraum beziffert die BASF-Geschäftsführung indes auf minus 44 Mio. €, nach noch minus 304 Mio. € im dritten Quartal 2020.
Die aktuelle Kenngröße enthalte allerdings einen Sonderertrag aus dem Verkauf von nicht bilanziertem Know-how. Im Vorjahresquartal seien dagegen Sonderaufwendungen für Wertberichtigungen und Rückstellungen angefallen.
Das EBIT vor Sondereinflüssen rutschte derweil um 116 Mio. € auf minus 90 Mio. € ab, was vor allem mit höheren Fixkosten, gestiegenen Rohstoffpreisen und einem unvorteilhaften Produktmix begründet wird. Außerdem hätten Logistikkosten nur teilweise weitergegeben werden können. Damit wurden die Analystenerwartungen enttäuscht; die Finanzexperten hatten für die Agrarsparte im Mittel einen operativen Gewinn vor Sondereinflüssen von 16 Mio. € prognostiziert.
Absatzrückgang in Nordamerika wegen Trockenheit
Laut BASF-Geschäftsbericht stieg der Umsatz in Europa im dritten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich, was vor allem durch einen höheren Absatz von Fungiziden bedingt war. Auch der Umsatz in der Region Südamerika, Afrika, Naher Osten habe insgesamt spürbar zugenommen. Dort sei der Absatz von Saatgut und Traits bei gleichzeitig höheren Preisen deutlich gesteigert worden.
Der Spartenerlös in Asien habe vor allem preisbedingt leicht zugenommen. Dagegen wurde der BASF zufolge in Nordamerika ein deutliches Umsatzminus verbucht. Maßgeblich hierfür sei ein niedrigerer Absatz gewesen, und zwar vor allem infolge einer zeitlich vorgezogenen Nachfrage aufgrund des früheren Starts in die Saison.
Erschwerend hinzugekommen sei die Trockenheit in Kanada und im Mittleren Westen der USA. Außerdem seien die Preise in Nordamerika gesunken.
Der Gesamtumsatz der BASF-Gruppe nahm nach den Konzernangaben im dritten Quartal 2021 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 42 % auf 19,669 Mrd. € zu. Das EBIT belief sich auf 1,822 Mrd. €, während im dritten Quartal 2020 noch ein operativer Verlust von 2,638 Mrd. € verbucht worden war.
Laut dem BASF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller blieb die Nachfrage nach Produkten des Unternehmens über den Sommer stabil. „Steigerungen erzielten besonders die Segmente Chemicals, Materials und Industrial Solutions“, so der Manager.