Der Bayer-Konzern hat im 3. Quartal 2021 Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Erhebliches Wachstum erzielte Bayer laut dem Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann im Agrargeschäft.
So konnte die Sparte Crop Science den Umsatz wpb. um 25,8 % auf 3,850 Mrd. € steigern. Das ist laut Baumann zurückzuführen auf erhebliche Mengen- und Preissteigerungen. Besonders große Zuwächse gab es bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften (wpb. 92,6 %), vor allem in Nordamerika – aufgrund von niedrigeren Retouren und einer wie erwartet späteren Vereinnahmung von Lizenzerträgen, die im Vorjahr bereits im 2. Quartal realisiert worden waren.
In Lateinamerika gelang es, das Geschäft durch die Markteinführung der neuen Pflanzeneigenschaft VTPro4 für eine verbesserte Schädlingskontrolle sowie durch höhere Absätze und Preise auszuweiten.
Auch bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften zog der Umsatz stark an (wpb. um 58,0 %), vor allem in Nordamerika – bedingt durch niedrigere Retouren sowie höhere Lizenzeinnahmen – und in Lateinamerika durch Preis- und Mengensteigerungen.
Deutlich legten auch die Herbizide zu (wpb. um 15,2 %) – das Geschäft entwickelte sich in Nordamerika sowie Europa/Nahost/Afrika erfreulich, vor allem durch Preissteigerungen bei glyphosathaltigen Produkten und höhere Absätze.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science stieg auf 471 (Vorjahr: minus 34) Mio. €. Das entspricht einer Marge von 12,2 %. Die Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen zurückzuführen auf Preis- und Mengensteigerungen, höhere Lizenzeinnahmen sowie auf die Beiträge aus den bestehenden Effizienzprogrammen. Gegenläufig wirkten insbesondere höhere Herstellungskosten.
Konzernzahlen: Der Konzernumsatz stieg im 3. Quartal 2021 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 14,3 % auf 9,781 Mrd. €. Positive Währungseffekte wirkten sich mit 67 Mio. € aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 16,4 % auf 2,089 Mrd. €. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte von 44 Mio. €. Das EBIT betrug 530 Mio. (Vorjahr: minus 9,399 Mrd.) €. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 694 Mio. (Vorjahr: 10,181 Mrd.) €, vor allem für Restrukturierungsmaßnahmen in allen drei Divisionen. Das Konzernergebnis lag bei 85 Mio. (Vorjahr: minus 2,744 Mrd.) €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie steigerte Bayer um 29,6 % auf 1,05 €. Positiv beeinflusst wurde es vor allem durch die Geschäftsentwicklung der Division Crop Science.
Geld für Glyphosatklagen
Der Free Cash Flow soll sich jetzt auf etwa minus 0,5 Mrd. bis minus 1,5 Mrd. € (bisher: etwa minus 2 Mrd. bis minus 3 Mrd. €) belaufen, da nun damit zu rechnen ist, dass sich ein Teil der Vergleichszahlungen für den Rechtskomplex Glyphosat in das Jahr 2022 verschieben wird. Außerdem rechnet der Konzern jetzt zum Jahresende mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. etwa 35,5 (bisher: etwa 36) Mrd. €.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Bayer einen Umsatz von etwa 43 Mrd. €. Dies entspricht jetzt wpb. einem Umsatzanstieg von etwa 7 (bisher: etwa 6) %. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll sich jetzt auf etwa 25,5 (bisher: etwa 25) % belaufen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet Bayer nun bei etwa 6,10 € bis 6,30 € (bisher: etwa 6,00 € bis 6,20 €).