Bayer hat in den USA im Streit um Altlasten durch die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie Polychlorierte Biphenyle (PCB) vor Gericht einen womöglich wegweisenden Erfolg eingefahren.
Urteil aus 2021 aufgehoben
Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hob ein Urteil aus dem Jahre 2021 auf, das drei Lehrern Schadensersatz in Höhe von insgesamt 185 Mio. US-Dollar zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im Schulgebäude für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Das Berufungsgericht fand Mängel im Urteil der Vorinstanz und verwies den Fall an diese zurück.
Bayer hofft nun auf eine Signalwirkung für andere Fälle in dieser Schule, von der insgesamt rund 200 Personen Klage eingereicht hatten. Die Leverkusener argumentieren, dass die Produkte wie Beleuchtungskörper und Dichtungsmasse, die PCB enthalten, nicht von der US-Tochter Monsanto hergestellt worden waren, sondern von anderen Unternehmen. Zudem hätten sie bereits vor Jahrzehnten ausgetauscht werden müssen.
PCB als Brandhemmer
Polychlorierte Biphenyle sind Chemikalien, die bis in die 1970er Jahre produziert wurden. In vielen industriellen Produkten und Baumaterialien dienten sie vor allem dazu, das Brandrisiko in elektronischen Bauteilen zu reduzieren. PCB war vielseitig eingesetzt worden, etwa in Bodenreinigern oder Farbe. Monsanto hatte PCB bis 1977 produziert.
Börse reagiert positiv
Positiv reagierte die Börse auf das Urteil. Die Bayer-Aktie stieg letzte Woche auf den höchsten Stand seit rund einem Monat.