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Studie zum Ausbau von erneuerbaren Energien

BEE-Vorschlag für den Strommarkt der Zukunft

Eine neue Studie zeigt: Zentraler Hebel neben der Beseitigung von Markthemmnissen für den Ausbau der Erneuerbaren sind Anreize für eine Flexibilisierung von Stromangebot und -nachfrage.

Lesezeit: 3 Minuten

Zusammen mit seinen Fach- und Landesverbänden sowie 70 weiteren Unterstützern aus der gesamten Energiebranche hat der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) die Studie „Neues Strommarktdesign für die Integration fluktuierender Erneuerbarer Energien“ begleitet, die wissenschaftlich durch die Fraunhofer Institute für Energiewirtschaft und Netzbetrieb (IEE) und Solare Energiesysteme (ISE) umgesetzt wurde. Dabei konzentriert sich diese Studie nicht nur auf den Strommarkt, sondern auch auf zentrale Aspekte der Versorgungssicherheit sowie der Finanzierung der Systemkosten des Energiesystems. Die Studie wurde durch einen intensiven Diskurs mit Verbänden, Unternehmen der Erneuerbaren Energien, Netzbetreibern und Stromhändlern begleitet und durch die Kanzlei Becker Büttner Held juristisch geprüft.

Um die Klimaziele zu erreichen, hat die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass im Jahr 2030 der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostrombedarf 80 Prozent betragen soll. Das bisher auf fossile Energieträger ausgerichtete System muss sich demnach verstärkt auf Erneuerbare Energien einstellen – besonders auf hohe Mengen aus fluktuierenden Quellen wie Sonne und Wind. Obwohl diese den Börsenstrompreis senken, fehlt eine betriebswirtschaftliche Grundlage und damit die Basis für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.

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Nötige Flexibilitätsoptionen

Zentraler Hebel neben der Beseitigung von Markthemmnissen für den Ausbau der Erneuerbaren sind Anreize für eine Flexibilisierung von Stromangebot und -nachfrage. Damit wird der Einspeisevorrang erneuerbarer Energien gestärkt und die wachsende Systemverantwortung genutzt. In der Studie wurden neben volkswirtschaftlichen auch betriebswirtschaftliche Aspekte für den Betrieb erneuerbarer Energien betrachtet sowie die benötigten Flexibilitätsoptionen im Verbraucher-, Speicher- und Erzeugerbereich. Im Gegensatz zu anderen Studien, z.B. den Langfristszenarien des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), zeigt sie, dass die Energiewende im Stromsektor überwiegend durch Nutzung der regionalen Wertschöpfungspotenziale organisiert werden kann.

„Die Studie modelliert die komplexen Zusammenhänge zwischen sehr hohen Wind- und PV-Leistungen, Investitionen in Flexibilitätsoptionen, Strompreisbildung und Stromnetzen. Außerdem bewertet sie, wie die Herausforderungen der im Koalitionsvertrag geforderten extrem hohen Ausbaudynamik Erneuerbarer Energien gelöst werden können und adressiert dabei besonders die Punkte Marktdesign und Zielstromnetz“, erklärt Norman Gerhardt, Gruppenleiter Energiewirtschaft und Systemanalyse, Fraunhofer IEE.

Die Kernergebnisse

Die Studie zeigt hierbei folgende Kernergebnisse:

  • Der heutige regulatorische Rahmen im Strommarkt verhindert aufgrund fehlender ökonomischer Grundlage den klimapolitisch notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien. Daher sind Veränderungen des heutigen Strommarkts notwendig.
  • Um den zukünftigen Zubau erneuerbarer Energien betriebswirtschaftlich rentabel zu ermöglichen, müssen und können die dafür benötigten Flexibilitätsoptionen gleichzeitig ausreichend ausgebaut werden.
  • Ein vorgezogener Kohleausstieg auf das Jahr 2030 ist möglich.
  • Über Bioenergie, KWK-Anlagen und Speicher kann ausreichend steuerbare Leistung für die Versorgungssicherheit bereitgestellt werden, bei gleichzeitig sehr geringerem Zubau an H2-Gaskraftwerksleistung.
  • Bis zu 100 GW Elektrolyse-Leistung können hierzulande finanziell lohnend und mit hoher regionaler Wertschöpfung aufgebaut werden, sodass ein Import von grünem Wasserstoff zur direkten Nutzung für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland nicht zwingend notwendig ist.
  • Die aktuell festgelegte Förderdauer von 20 Jahren sollte in eine Mengenförderung überführt werden, um den Erneuerbaren Energien zu ermöglichen, selbst auf Strompreise zu reagieren. Das sichert den wirtschaftlichen Betrieb der EE-Anlagen und stabilisiert den Strommarkt.
  • Mit wachsender Sektorenkopplung und der Schaffung ausreichender Flexibilitätsoptionen im Energiesystem sind die Erneuerbaren Energien ab 2040 marktfähig.
  • Sinnvolle Einsparungen im Netzbetrieb sind zu erreichen, wenn der Fokus auf der dezentralen, verbrauchsnahen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und einer erzeugungsnahen Wasserstoffproduktion aus volatilen erneuerbaren Energien liegt.

Die Homepage zur Strommarktstudie sowie die Lang- und Kurzfassung der Studie finden Sie hier.

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