Bei der „Nacht der 1.000 Tonnen“ hatten Landwirte – wie berichtet - am Sonntagabend mit Traktoren, Lastwagen und Autos die Bundesstraße 5 bei Elstal westlich von Berlin blockiert. Die Demonstranten hatten Müll, Holz, Misthaufen und Gülle auf die Fahrbahn gekippt, in die mehrere Fahrzeuge fuhren. Insgesamt fünf Personen wurden verletzt.
Der Spiegel hat nun die Einsatzberichte der Polizei ausgewertet. Demnach sei das Verhalten der Blockierer teils äußerst aggressiv gewesen. Die Landwirte hätten sich unkooperativ verhalten und nicht mit der Polizei sprechen wollen. Sie hätten auch ausgesprochene Platzverweise ignoriert, heißt es.
Bedenklich ist auch der Fall des von den Einsatzkräften beauftragten Bergungsunternehmens. Nachdem die Abschleppfirma das erste Blockade-Fahrzeug zur Seite geräumt hatte, habe der Firmeninhaber einen Anruf erhalten. Hierbei sei ihm gedroht worden, dass auch sein Unternehmen blockiert würde, falls er weiter mit der Polizei zusammenarbeite. Daraufhin wurden Beamte zum Schutz an den Sitz der Bergungsfirma abgeordnet.
Der Landesbauernverband distanziert sich derweil von der Aktion. Man habe mit den unangemeldeten Blockaden nichts zu tun, sagte Präsident Henrik Wendorff. Bei der Aktion seien Grenzen überschritten worden. Es dauerte bis Montag, ehe die Straße wieder komplett befahrbar war.