Künftig werden Bewegungsbuchten im Abferkelstall zur Pflicht. Unsere Marktübersicht zeigt, worin sich die derzeit angebotenen Buchtensysteme unterscheiden.
Den Bewegungsbuchten gehört die Zukunft im Abferkelstall. Denn die kürzlich geänderte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung schreibt nach einer Übergangsfrist von 15 Jahren vor, dass Sauen im Abferkelstall zum Schutz der Ferkel nur noch für höchstens fünf Tage um den Geburtszeitraum im Ferkelschutzkorb fixiert werden dürfen.
Die Abferkelbuchten müssen zudem nach der 15-jährigen Übergangsfrist eine Fläche von mindestens 6,5 m² aufweisen. Wenn es darum geht, den Sauen mehr Bewegungsfreiheit im Abferkel- bereich zu ermöglichen, unterscheidet man derzeit zwischen zwei Systemen:
Buchten zum freien Abferkeln , die ohne Schutzkorb auskommen. Die Sauen können nicht fixiert werden.
Bewegungsbuchten , die mit einem Ferkelschutz augerüstet sind, den der Landwirt öffnen kann, um den Sauen mehr Bewegungsfreiheit zu gewähren. Zum Behandeln der Sau und ihrer Ferkel kann der Korb aber auch kurzzeitig geschlossen werden.
Konventionelle Abferkelbuchten, in denen die Sauen rund eine Woche vor der Abferkelung bis zum Absetzen der Ferkel fixiert werden, kommen damit in den nächsten Jahren zum Alteisen. Investitionswillige Ferkelerzeuger müssen binnen der nächsten drei Jahre Umbaukonzepte vorlegen, wie sie das Deckzentrum und den Abferkelbereich umbauen wollen.
Aktuelle Marktübersicht
Das Angebot an Bewegungsbuchten wächst stetig. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir in der Marktübersicht auf Seite S 18 und S 19 für Sie zusammengestellt, in welchen Punkten sich die derzeit von den Stalleinrichtern angebotenen Buchten ähneln oder unterscheiden. Natürlich erhebt die Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir haben in unserer aktuellen Marktübersicht ausschließlich Bewegungsbuchten berücksichtigt, die auch den künftigen Vorgaben der Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung erfüllen.
Die Buchtengröße betragen daher 6,5 bis 7,5 m². Die meisten Stalleinrichter bieten eine gerade Ausrichtung des Ferkelschutzkorbes an. Oft kann der Sauenhalter auswählen, wo der Sauentrog in der Bucht platziert werden soll.
Befindet sich der Trog am Gang, erleichtert das dem Landwirt Kontroll- und Reinigungsarbeiten. Nachteilig ist bei dieser Aufstallung jedoch die Geburtenkontrolle. Wer beides, Trog und Geburtsbereich, im Blick behalten will, für den bietet sich eine Parallelaufstallung zum Gang als Kompromiss an.
In puncto Erdrückungsrisiko spielen die Standfüße des Ferkelschutzkorbs eine zentrale Rolle. Auf der einen Seite tragen sie zur Standsicherheit des Ferkelschutzkorbs bei. Andererseits erhöhen sie jedoch auch das Risiko, dass Ferkel zwischen Schutzkorb und Sau eingeklemmt werden. Viele Stalleinrichter haben deshalb Ferkelschutzkörbe mit zwei Standfüßen im Vorderbereich entwickelt, die hinten jedoch freitragend sind.
Um den Ferkelschutzkorb individuell an die Sauen anpassen zu können, sollte er in Breite und Länge verstellbar sein. Pro Abferkeldurchgang muss der Ferkelschutzkorb mindestens einmal, eher zweimal geöffnet werden. Die Arbeitszeit, die man für Öffnen und Schließen aufbringen muss, summiert sich schnell. Daher ist es wichtig, dass sich der Ferkelschutzkorb leicht von einer Person und mit wenigen Handgriffen öffnen und wieder schließen lässt.
Idealerweise muss der Aktionsbereich der Sau gar nicht vom Betreuungspersonal betreten werden und man läuft keine Gefahr, von einer bissigen Sauen attackiert zu werden. Welche Arbeitsschritte zur Öffnung des Schutzkorbs nötig sind, ist in der Übersicht auf der nächsten Doppelseite genauer beschrieben.
Form der Bewegungsfläche ist wichtig
Je nach Öffnungsmechanismus und Form der Bucht steht den Sauen eine unterschiedlich große Aktionsfläche zur Verfügung. Die Form der Bewegungsfläche spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn bei einer trapezförmigen Fläche scheinen sich die Sauen langsamer abzulegen und dadurch weniger Ferkel zu erdrücken.
Beim Ferkelnest kommt es auf die richtige Position in der Bucht an. Am hygienischsten und bequemsten ist das Nest vom Gang aus erreichbar. So muss man nicht in die Bucht steigen und verschleppt keine Keime von Bucht zu Bucht. Bei allen Bewegungsbuchten in unserer Marktübersicht ist das Ferkelnest vom Gang erreichbar. Geht man von durchschnittlich 14 Ferkeln pro Wurf aus, sollte das Ferkelnest mindestens 0,85 m² groß sein, damit alle Ferkel einen beheizten Liegeplatz haben. Alle Hersteller in der Marktübersicht bieten zusätzlich eine Abdeckung des Ferkelnests an, die auf Wunsch auch transparent sein kann.
Wir haben die Stalleinrichter gebeten, den Preis für eine Standardbucht inklusive Ferkelnest anzugeben. Die Kosten für Boden, den umbauten Raum, Montage sowie Mehrwertsteuer sollten unberücksichtigt bleiben.
Die Preise unterscheiden sich zum Teil deutlich. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass die Buchten bei einigen Herstellern auch zur Aufzucht der Ferkel bis 30 kg LG genutzt werden können.
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Den Bewegungsbuchten gehört die Zukunft im Abferkelstall. Denn die kürzlich geänderte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung schreibt nach einer Übergangsfrist von 15 Jahren vor, dass Sauen im Abferkelstall zum Schutz der Ferkel nur noch für höchstens fünf Tage um den Geburtszeitraum im Ferkelschutzkorb fixiert werden dürfen.
Die Abferkelbuchten müssen zudem nach der 15-jährigen Übergangsfrist eine Fläche von mindestens 6,5 m² aufweisen. Wenn es darum geht, den Sauen mehr Bewegungsfreiheit im Abferkel- bereich zu ermöglichen, unterscheidet man derzeit zwischen zwei Systemen:
Buchten zum freien Abferkeln , die ohne Schutzkorb auskommen. Die Sauen können nicht fixiert werden.
Bewegungsbuchten , die mit einem Ferkelschutz augerüstet sind, den der Landwirt öffnen kann, um den Sauen mehr Bewegungsfreiheit zu gewähren. Zum Behandeln der Sau und ihrer Ferkel kann der Korb aber auch kurzzeitig geschlossen werden.
Konventionelle Abferkelbuchten, in denen die Sauen rund eine Woche vor der Abferkelung bis zum Absetzen der Ferkel fixiert werden, kommen damit in den nächsten Jahren zum Alteisen. Investitionswillige Ferkelerzeuger müssen binnen der nächsten drei Jahre Umbaukonzepte vorlegen, wie sie das Deckzentrum und den Abferkelbereich umbauen wollen.
Aktuelle Marktübersicht
Das Angebot an Bewegungsbuchten wächst stetig. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir in der Marktübersicht auf Seite S 18 und S 19 für Sie zusammengestellt, in welchen Punkten sich die derzeit von den Stalleinrichtern angebotenen Buchten ähneln oder unterscheiden. Natürlich erhebt die Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir haben in unserer aktuellen Marktübersicht ausschließlich Bewegungsbuchten berücksichtigt, die auch den künftigen Vorgaben der Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung erfüllen.
Die Buchtengröße betragen daher 6,5 bis 7,5 m². Die meisten Stalleinrichter bieten eine gerade Ausrichtung des Ferkelschutzkorbes an. Oft kann der Sauenhalter auswählen, wo der Sauentrog in der Bucht platziert werden soll.
Befindet sich der Trog am Gang, erleichtert das dem Landwirt Kontroll- und Reinigungsarbeiten. Nachteilig ist bei dieser Aufstallung jedoch die Geburtenkontrolle. Wer beides, Trog und Geburtsbereich, im Blick behalten will, für den bietet sich eine Parallelaufstallung zum Gang als Kompromiss an.
In puncto Erdrückungsrisiko spielen die Standfüße des Ferkelschutzkorbs eine zentrale Rolle. Auf der einen Seite tragen sie zur Standsicherheit des Ferkelschutzkorbs bei. Andererseits erhöhen sie jedoch auch das Risiko, dass Ferkel zwischen Schutzkorb und Sau eingeklemmt werden. Viele Stalleinrichter haben deshalb Ferkelschutzkörbe mit zwei Standfüßen im Vorderbereich entwickelt, die hinten jedoch freitragend sind.
Um den Ferkelschutzkorb individuell an die Sauen anpassen zu können, sollte er in Breite und Länge verstellbar sein. Pro Abferkeldurchgang muss der Ferkelschutzkorb mindestens einmal, eher zweimal geöffnet werden. Die Arbeitszeit, die man für Öffnen und Schließen aufbringen muss, summiert sich schnell. Daher ist es wichtig, dass sich der Ferkelschutzkorb leicht von einer Person und mit wenigen Handgriffen öffnen und wieder schließen lässt.
Idealerweise muss der Aktionsbereich der Sau gar nicht vom Betreuungspersonal betreten werden und man läuft keine Gefahr, von einer bissigen Sauen attackiert zu werden. Welche Arbeitsschritte zur Öffnung des Schutzkorbs nötig sind, ist in der Übersicht auf der nächsten Doppelseite genauer beschrieben.
Form der Bewegungsfläche ist wichtig
Je nach Öffnungsmechanismus und Form der Bucht steht den Sauen eine unterschiedlich große Aktionsfläche zur Verfügung. Die Form der Bewegungsfläche spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn bei einer trapezförmigen Fläche scheinen sich die Sauen langsamer abzulegen und dadurch weniger Ferkel zu erdrücken.
Beim Ferkelnest kommt es auf die richtige Position in der Bucht an. Am hygienischsten und bequemsten ist das Nest vom Gang aus erreichbar. So muss man nicht in die Bucht steigen und verschleppt keine Keime von Bucht zu Bucht. Bei allen Bewegungsbuchten in unserer Marktübersicht ist das Ferkelnest vom Gang erreichbar. Geht man von durchschnittlich 14 Ferkeln pro Wurf aus, sollte das Ferkelnest mindestens 0,85 m² groß sein, damit alle Ferkel einen beheizten Liegeplatz haben. Alle Hersteller in der Marktübersicht bieten zusätzlich eine Abdeckung des Ferkelnests an, die auf Wunsch auch transparent sein kann.
Wir haben die Stalleinrichter gebeten, den Preis für eine Standardbucht inklusive Ferkelnest anzugeben. Die Kosten für Boden, den umbauten Raum, Montage sowie Mehrwertsteuer sollten unberücksichtigt bleiben.
Die Preise unterscheiden sich zum Teil deutlich. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass die Buchten bei einigen Herstellern auch zur Aufzucht der Ferkel bis 30 kg LG genutzt werden können.