Biobauern fordern Ausnahme für natürliche Pflanzenschutzmittel in Wasserschutzgebieten
Die EU-Pläne zur Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes sind laut Bioland richtig. Das Verbot in Trinkwassergebieten gehe nur ein Stück zu weit. Ökologische Mittel müssten erlaubt bleiben.
Für ein Anwendungsverbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Trinkwassereinzugsgebieten haben sich der Anbauverband Bioland, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) ausgesprochen.
In einer gemeinsamen Erklärung begrüßen die Verbände den EU-Verordnungsentwurf zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR), der eine Pestizidreduktion um 50 % bis 2030 sowie ein generelles Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten vorsieht. Gleichzeitig fordern Bioland, der BDEW und der DVGW Nachbesserungen im Bereich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln mit natürlichen und mineralischen Wirkstoffen.
Verbot auf chemisch-synthetische Stoffe beschränken
Bioland-Experte Gerald Wehde kritisierte, dass der aktuelle Entwurf das Anwendungsverbot auch von Pflanzenschutzmitteln natürlichen Ursprungs einbeziehe. Um nicht den ökologischen Landbau in den betreffenden Gebieten unmöglich zu machen, müsse das Verbot auf chemisch-synthetische Stoffe beschränkt werden.
„Nur wenn die für den Ökolandbau zugelassenen Naturstoffe einschließlich mineralischer Stoffe weiterhin zugelassen bleiben, ist dieser zukunftsfähig“, so Wehde. Das Ziel von 25 % Ökolandbau sei nur durch eine kohärente Umsetzung der SUR mit der EU-Ökoverordnung und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erreichbar.
Laut BDEW-Hauptgeschäftsführer Martin Weyand sind hartnäckige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser sowie Nitratwerte oberhalb der Schwellenwerte seit Jahren ein Problem. „Ziel muss es sein, von der intensiven Landwirtschaft wegzukommen und so Einträge von chemisch-synthetischen Pestiziden und erhöhte Nitratfrachten ins Grundwasser zu vermeiden“, betonte Weyand. Der Biolandbau sei daher die beste Präventivmaßnahme gegen solche Kontaminationen des Grundwassers.
Nach Angaben von DVGW-Vorstand Dr. Wolf Merkel kostet die Einhaltung strenger Grenzwerte bei Pflanzenschutzmittelrückständen die Wasserversorgungsunternehmen „viel Geld und Aufwand“. Damit werde das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt, denn die Verbraucher müssten über einen erhöhten Wasserpreis die von der Intensivlandwirtschaft verursachten Folgekosten der Trinkwasseraufbereitung bezahlen.
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Für ein Anwendungsverbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Trinkwassereinzugsgebieten haben sich der Anbauverband Bioland, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) ausgesprochen.
In einer gemeinsamen Erklärung begrüßen die Verbände den EU-Verordnungsentwurf zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR), der eine Pestizidreduktion um 50 % bis 2030 sowie ein generelles Anwendungsverbot in ökologisch empfindlichen Gebieten vorsieht. Gleichzeitig fordern Bioland, der BDEW und der DVGW Nachbesserungen im Bereich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln mit natürlichen und mineralischen Wirkstoffen.
Verbot auf chemisch-synthetische Stoffe beschränken
Bioland-Experte Gerald Wehde kritisierte, dass der aktuelle Entwurf das Anwendungsverbot auch von Pflanzenschutzmitteln natürlichen Ursprungs einbeziehe. Um nicht den ökologischen Landbau in den betreffenden Gebieten unmöglich zu machen, müsse das Verbot auf chemisch-synthetische Stoffe beschränkt werden.
„Nur wenn die für den Ökolandbau zugelassenen Naturstoffe einschließlich mineralischer Stoffe weiterhin zugelassen bleiben, ist dieser zukunftsfähig“, so Wehde. Das Ziel von 25 % Ökolandbau sei nur durch eine kohärente Umsetzung der SUR mit der EU-Ökoverordnung und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erreichbar.
Laut BDEW-Hauptgeschäftsführer Martin Weyand sind hartnäckige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser sowie Nitratwerte oberhalb der Schwellenwerte seit Jahren ein Problem. „Ziel muss es sein, von der intensiven Landwirtschaft wegzukommen und so Einträge von chemisch-synthetischen Pestiziden und erhöhte Nitratfrachten ins Grundwasser zu vermeiden“, betonte Weyand. Der Biolandbau sei daher die beste Präventivmaßnahme gegen solche Kontaminationen des Grundwassers.
Nach Angaben von DVGW-Vorstand Dr. Wolf Merkel kostet die Einhaltung strenger Grenzwerte bei Pflanzenschutzmittelrückständen die Wasserversorgungsunternehmen „viel Geld und Aufwand“. Damit werde das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt, denn die Verbraucher müssten über einen erhöhten Wasserpreis die von der Intensivlandwirtschaft verursachten Folgekosten der Trinkwasseraufbereitung bezahlen.