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Bauernproteste

Bioland-Chef will Marktmacht der Erzeuger stärken

Einer der Gründe für die bundesweiten Proteste sei auch der Unmut über die schwache Verhandlungsposition in der Vermarktungskette, sagt Biolandpräsident Jan Plagge.

Lesezeit: 3 Minuten

Bioland-Präsident Jan Plagge sieht die Gründe für die andauernden Bauernproteste auch in der schwachen Verhandlungsposition der Landwirtschaft in der Vermarktungskette. „Auf der Straße entlädt sich nun, was sich auf den Äckern in den letzten Jahren und Jahrzehnten angestaut hat“, sagte Plagge am Freitag in Berlin.

Die Branche sei „unzufrieden mit den Rahmenbedingungen“ und den „unsicheren Perspektiven“. Es sei „klar, dass kein Betrieb auf Subventionen angewiesen wäre „wenn auskömmliche Erzeugerpreise gezahlt würden“, sagte der Bioland-Präsident.

Ziel der Transformation müsse es daher sein, nicht nur auf Umwelt, Klima und Tiere Rücksicht zu nehmen. Es müsse auch das Auskommen der Bäuerinnen und Bauern gedacht werden, mahnte Plagge. Anlässlich der Internationalen Grüne Woche (IGW) habe der Verband daher vier Forderungen formuliert.

GMO-Artikel 148 und 210 nutzen

Möglichkeiten, die Marktstellung der Erzeuger gegenüber den Verarbeitern und Händlern zu verbessern, sieht Bioland in der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der EU. So sollten Artikel 148 und 210 der GMO „im Sinne der Erzeuger umgesetzt werden“. Nach Artikel 148 könnten Molkereien und Milchlieferanten verpflichtet werden, vertraglich vorab Liefermenge und Preis zu vereinbaren. Artikel 210a würde weitreichende Ausnahmen vom Kartellrecht für Nachhaltigkeitsstandards schaffen.

GAP muss unbürokratischer werden

Bioland erneuerte zudem die Forderung, das EU-Gentechnikrecht nicht zu deregulieren. Ohne ein angepasstes Patentrecht und „praktikable“ Koexistenz- und Kennzeichnungsregeln steige die Abhängigkeit der Landwirtschaft „ins Bodenlose“.

Darüber hinaus müsse die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU „einfacher und unbürokratischer“ werden. Das von ihm mitentwickelte BÖLW-Stufenmodel biete dafür Ansätze, so der Verband. Zudem fordert er eine entschlossene Umsetzung der vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf den Weg gebrachten Bio-Strategie.

Um das Ziel nach 30% Ökofläche bis 2030 zu erreichen, müssten Maßnahmen wie die Ausweitung der Ökoforschung finanziell abgesichert werden.

Länderranking: Flächenziel von 30 % Ökolandbau in Gefahr

Von dem 30 %-Ziel seit Deutschland noch weit entfernt, sagte am Donnerstag bereits der Leiter Agrarpolitik bei Bioland, Gerald Wehde. Er sieht deshalb jetzt die Politik in Bund und Ländern gefordert, ihre Flächenziele ernst zu nehmen und sich konsequent für den weiteren Ausbau des Ökolandbaus einzusetzen.

Unter den Flächenländern liegt laut dem Bioland-Ranking das Saarland bei der Zielerreichung mit einem Ökoflächenanteil von 20% auf dem ersten Platz, gefolgt von Brandenburg mit 16,8% und Hessen mit 16,5%.

Nach Meinung von Wehde zeigen die aktuellen Flächenanteile, dass die meisten Länder zu wenig zum Gelingen des 30-%-Ziels beitragen. „Gerade Länder wie Baden-Württemberg und Bayern, die sich wie der Bund selbst hohe Ziele gesetzt haben, müssen nachlegen“, betonte er.

Während der Südwesten auf 14,5% Ökofläche kommt, sind es in Bayern 13,4%. Niedersachsen steht laut dem Ranking mit 5,7% an letzter Stelle bei der Zielerreichung. Unter den Stadtstaaten hat Bremen mit 33,6% das Ziel bereits übererfüllt.

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