Biomilcherzeuger arbeiteten 2017/18 mit Erzeugungskosten von 60,29 Cent pro Liter Milch. Dabei seien die Beihilfen von 11,6 Cent pro kg, die als Betriebseinnahmen gewertet werden, bereits abgezogen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Buchführungsergebnissen von 277 biologischen wirtschaftenden Haupterwerbsbetrieben des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft. Auftraggeber ist der Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM), das European Milk Board (EMB) und die MEG Milch Board.
16 Cent pro Liter fehlen
Kjartan Poulsen vom EMB erklärt hierzu: „Wenn wir die Kosten von 60,29 Cent dem Biomilchpreis von 47,40 Cent gegenüberstellen, wird schnell klar, dass auch für die Biomilchlandwirte keine Kostendeckung besteht.“ Nur 79 Prozent der Kosten würden durch den Milchpreis gedeckt. Damit fehlten den Erzeugern rund 16 Cent pro Liter, um wirtschaftlich zu arbeiten. Ohne die Beihilfen würde im Moment kein Einkommen auf Bio-Milchbetrieben erwirtschaftet, so das Ergebnis der Studie.
Ziel sei es, Verbrauchern zu zeigen, wie die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Biobranche tatsächlich aussehen. „Verbraucher, die bewusst Bioprodukte kaufen, gehen davon aus, dass sie mit ihrem Einkauf auch eine kostendeckende und faire Entlohnung für die Biomilcherzeuger gewährleisten. Die heute vorgestellte Studie beweist, dass dem leider nicht so ist“ erklären die drei beteiligten Verbände.