In der Landwirtschaft und angrenzenden Wirtschaftsbereichen fallen viele Rohstoffe und Nebenprodukte an. Genutzt werden sie schon seit jeher. Doch die Bioökonomie kann Landwirten auch außerhalb ihrer Branche neue Chancen bieten.
Das Start-up creapaper aus Nordrhein-Westfalen kauft Heuballen und reinigt, schneidet, malt sowie presst diese dann letzendlich in Pellets. Diese Ausgangsfaser können Papierfabriken nutzen, um einen Teil der sonstigen Holz- oder Recyclingfaser zu ersetzen. Bisher ist je nach Endzweck ein Grasfaser-Anteil von bis zu 50 % möglich.
Derzeit verwertet creapaper jährlich rund 20.000 t Heu. Ansprüche an die Rohware sind der Verzicht auf chemische Dünger. Auch Straßenbegleitgrün ist ausgeschlossen. Das Material muss lebensmitteltauglich sein.
Seit Mitte letzten Jahres hat creapaper zudem eine eigene Erntemaschine entwickelt, den Greenkeeper. Er sammelt das Heu ab Feld und verarbeitet es direkt im Inneren bis zum Grasfaserrohstoff. Ziel ist ein verringerter Logistikaufwand. Mit der wachsenden Mobilität will das Start-up zudem Einzugsgebiete in der Nähe von Papierfabriken erschließen.
Forschung: Spanplatten aus Baumrinde
Rinde macht je nach Baumart 10 – 20 % der Holzernte aus und gilt bisher meist als Nebenprodukt. Ein Team von Wissenschaftler/innen vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam hat nun ein Verfahren veröffentlicht, mit dem die Baumrinde im Innenausbau oder im Möbel- und Verpackungsbereich Anwendung finden kann.
Dazu muss die Rinde nach dem Fällen zunächst abgeschält und getrocknet werden. Bei den Versuchen pressten die Wissenschaftler/innen die Innenseiten der Rinden dann mit einer hydraulischen Presse bei 90 °C zusammen. Das Endprodukt sind Rindenplatten mit einer glatten Oberfläche, die einer geschliffenen Holzoberfläche ähneln. Die mechanischen Eigenschaften der Platten sind vergleichbar mit denen eines Regalbretts. In den Tests wurden einheimische Baumarten wie Kiefer, Lärche, Birke und Eiche verwendet.
Eine Besonderheit gegenüber älteren Verfahren ist, dass keine künstlichen Bindemittel bzw. Klebstoffe eingesetzt werden müssen. Somit sind die Rindenplatten im Anschluss wiederum als Brennstoff oder zur Fasergewinnung nutzbar.
Hundefutter anstatt Export
Rinderherzen, Rindernieren, Pansen, Luftröhren, Blättermägen: Für Hunde eine Delikatesse, für Menschen meist unattraktiv. Die Gründerinnen von Feed & Meat haben das erkannt und verwerten Schlachtnebenprodukte zu Hundefutter. Ihre Nische ist das BARF-Segment. Das bedeutet, dass das Fleisch roh an die Hunde verfüttert wird.
Die Nebenprodukte machen 60 – 65 % des verkauften Futters aus. Der Rest besteht aus sogenanntem Verarbeitungsfleisch, das sind sehnige, fettige oder sehr kleine Abschnitte, die sich zum Verkauf nicht eignen. Das Fleisch bezieht Feed & Meat von einem mittelständischen Schlachtunternehmen in Norddeutschland, das auch Gesellschafter ist. Das Unternehmen profitiert dabei unter anderem von einem zweiten Absatzweg für Nebenprodukte, die sonst in der Regel exportiert werden.
In der Landwirtschaft und angrenzenden Wirtschaftsbereichen fallen viele Rohstoffe und Nebenprodukte an. Genutzt werden sie schon seit jeher. Doch die Bioökonomie kann Landwirten auch außerhalb ihrer Branche neue Chancen bieten.
Das Start-up creapaper aus Nordrhein-Westfalen kauft Heuballen und reinigt, schneidet, malt sowie presst diese dann letzendlich in Pellets. Diese Ausgangsfaser können Papierfabriken nutzen, um einen Teil der sonstigen Holz- oder Recyclingfaser zu ersetzen. Bisher ist je nach Endzweck ein Grasfaser-Anteil von bis zu 50 % möglich.
Derzeit verwertet creapaper jährlich rund 20.000 t Heu. Ansprüche an die Rohware sind der Verzicht auf chemische Dünger. Auch Straßenbegleitgrün ist ausgeschlossen. Das Material muss lebensmitteltauglich sein.
Seit Mitte letzten Jahres hat creapaper zudem eine eigene Erntemaschine entwickelt, den Greenkeeper. Er sammelt das Heu ab Feld und verarbeitet es direkt im Inneren bis zum Grasfaserrohstoff. Ziel ist ein verringerter Logistikaufwand. Mit der wachsenden Mobilität will das Start-up zudem Einzugsgebiete in der Nähe von Papierfabriken erschließen.
Forschung: Spanplatten aus Baumrinde
Rinde macht je nach Baumart 10 – 20 % der Holzernte aus und gilt bisher meist als Nebenprodukt. Ein Team von Wissenschaftler/innen vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Potsdam hat nun ein Verfahren veröffentlicht, mit dem die Baumrinde im Innenausbau oder im Möbel- und Verpackungsbereich Anwendung finden kann.
Dazu muss die Rinde nach dem Fällen zunächst abgeschält und getrocknet werden. Bei den Versuchen pressten die Wissenschaftler/innen die Innenseiten der Rinden dann mit einer hydraulischen Presse bei 90 °C zusammen. Das Endprodukt sind Rindenplatten mit einer glatten Oberfläche, die einer geschliffenen Holzoberfläche ähneln. Die mechanischen Eigenschaften der Platten sind vergleichbar mit denen eines Regalbretts. In den Tests wurden einheimische Baumarten wie Kiefer, Lärche, Birke und Eiche verwendet.
Eine Besonderheit gegenüber älteren Verfahren ist, dass keine künstlichen Bindemittel bzw. Klebstoffe eingesetzt werden müssen. Somit sind die Rindenplatten im Anschluss wiederum als Brennstoff oder zur Fasergewinnung nutzbar.
Hundefutter anstatt Export
Rinderherzen, Rindernieren, Pansen, Luftröhren, Blättermägen: Für Hunde eine Delikatesse, für Menschen meist unattraktiv. Die Gründerinnen von Feed & Meat haben das erkannt und verwerten Schlachtnebenprodukte zu Hundefutter. Ihre Nische ist das BARF-Segment. Das bedeutet, dass das Fleisch roh an die Hunde verfüttert wird.
Die Nebenprodukte machen 60 – 65 % des verkauften Futters aus. Der Rest besteht aus sogenanntem Verarbeitungsfleisch, das sind sehnige, fettige oder sehr kleine Abschnitte, die sich zum Verkauf nicht eignen. Das Fleisch bezieht Feed & Meat von einem mittelständischen Schlachtunternehmen in Norddeutschland, das auch Gesellschafter ist. Das Unternehmen profitiert dabei unter anderem von einem zweiten Absatzweg für Nebenprodukte, die sonst in der Regel exportiert werden.