Seit April 2019 wählt der Fachverband Biogas jeden Monat ein Biokraftwerk zur „Biogasanlage des Monats“, um so mehr Aufmerksamkeit für den Energieträger Biogas zu schaffen. In diesem Jahr ging diese Auszeichnung bereits zum zweiten Mal nach Nordrhein-Westfalen, und zwar nach Neuss. Die in Fachkreisen begehrte Auszeichnung erhält die Königs Pflanzenenergie GmbH & Co. KG. „Wir haben diese Anlage ausgesucht, weil sie in dieser Form einzigartig in Deutschland ist“, begründet der Fachverband Biogas sein Votum.
In der Neusser Anlage werden Gülle und vor allem Pferdemist vergoren. Außerdem betreiben die Besitzer eine eigene Tankstelle, in der sich das direkt vor Ort erzeugte Biomethan tanken lässt. „Damit zeigen sie auch anderen Biogasanlagen einen gangbaren Weg in die Zukunft, wenn deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz ausläuft“, so der Fachverband.
Eigenes Biogas genutzt
Im Regelfall wird das erzeugte Biomethan in das öffentliche Gasnetz eingespeist und für die Tankstelle bilanziell aus dem öffentlichen Gasnetz entnommen. Bei den Königs ist das anders: Hier wird die Tankstelle direkt über eine eigens gebaute Gasleitung mit dem selbst aufgereinigtem Biomethan versorgt. „Wir schaffen so eine umweltfreundliche Zukunft durch einen sauberen, zuverlässigen und nachhaltigen Kraftstoff“, betont Daniel Königs, der die Anlage mit seinem Vater Herbert betreibt.
Die Biogasanlage vergärt Pferdemist, Gülle, Hähnchenmist, Silomais und Zuckerrüben. Das Gas wird in zwei BHKW mit je 250 kW verwertet, das Gros wird aber über eine Aminwäsche mit einer Kapazität von 450 m³/h zu Biomethan aufbereitet.
Das CO₂- Einsparpotenzial der Neusser Biogas-Tankstelle liegt im Jahr bei bis zu 10.000 t CO₂, das entspricht dem Ausstoß von ca. 3.500 Pkws. Auch wirtschaftlich hat sich der Schritt ausgezahlt. Bereits nach vier Jahren haben sich die Investitionen in die CNG-Tankstelle amortisiert.
LEE fordert Biogasgipfel
Der LEE NRW freut sich, dass nach der Biogasanlage im Energiepark Saerbeck im März nun ein zweites Biokraftwerk in NRW zur „Biogasanlage des Monats“ gekürt worden ist. Wir brauchen mehr von solchen gelungenen und innovativen Beispielen, die zeigen, was Biogas alles kann“, betonte Isabelle Grudda, Biogas-Expertin beim LEE NRW, bei der Überreichung der Urkunde. Der Biogas-Ausbau im Land stagniert aber. Im vergangenen Jahr sind lediglich sieben Anlagen mit zusammen vier Megawatt elektrischer Leistung neu in Betrieb gegangen, so eine Markterhebung des Fachverbandes Biogas.
Deshalb fordert der LEE NRW weiterhin auf Landesebene einen Biogas-Gipfel, zu dem die Landesregierung Betreiber von Biogasanlagen, den Deutschen Bauernverband und auch die Landwirtschaftskammern einladen sollte. „Wir müssen endlich den Energieträger Biogas viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, dieser Energieträger trägt sowohl zur heimischen Energieversorgungssicherheit als auch zum Klimaschutz bei“, so Grudda. Von diesem Biogas-Gipfel verspricht sich der LEE NRW auch, dass eine Reihe von sich widersprechenden Regelungen und Verordnungen für die Biogasnutzung vereinheitlicht werden.
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Seit April 2019 wählt der Fachverband Biogas jeden Monat ein Biokraftwerk zur „Biogasanlage des Monats“, um so mehr Aufmerksamkeit für den Energieträger Biogas zu schaffen. In diesem Jahr ging diese Auszeichnung bereits zum zweiten Mal nach Nordrhein-Westfalen, und zwar nach Neuss. Die in Fachkreisen begehrte Auszeichnung erhält die Königs Pflanzenenergie GmbH & Co. KG. „Wir haben diese Anlage ausgesucht, weil sie in dieser Form einzigartig in Deutschland ist“, begründet der Fachverband Biogas sein Votum.
In der Neusser Anlage werden Gülle und vor allem Pferdemist vergoren. Außerdem betreiben die Besitzer eine eigene Tankstelle, in der sich das direkt vor Ort erzeugte Biomethan tanken lässt. „Damit zeigen sie auch anderen Biogasanlagen einen gangbaren Weg in die Zukunft, wenn deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz ausläuft“, so der Fachverband.
Eigenes Biogas genutzt
Im Regelfall wird das erzeugte Biomethan in das öffentliche Gasnetz eingespeist und für die Tankstelle bilanziell aus dem öffentlichen Gasnetz entnommen. Bei den Königs ist das anders: Hier wird die Tankstelle direkt über eine eigens gebaute Gasleitung mit dem selbst aufgereinigtem Biomethan versorgt. „Wir schaffen so eine umweltfreundliche Zukunft durch einen sauberen, zuverlässigen und nachhaltigen Kraftstoff“, betont Daniel Königs, der die Anlage mit seinem Vater Herbert betreibt.
Die Biogasanlage vergärt Pferdemist, Gülle, Hähnchenmist, Silomais und Zuckerrüben. Das Gas wird in zwei BHKW mit je 250 kW verwertet, das Gros wird aber über eine Aminwäsche mit einer Kapazität von 450 m³/h zu Biomethan aufbereitet.
Das CO₂- Einsparpotenzial der Neusser Biogas-Tankstelle liegt im Jahr bei bis zu 10.000 t CO₂, das entspricht dem Ausstoß von ca. 3.500 Pkws. Auch wirtschaftlich hat sich der Schritt ausgezahlt. Bereits nach vier Jahren haben sich die Investitionen in die CNG-Tankstelle amortisiert.
LEE fordert Biogasgipfel
Der LEE NRW freut sich, dass nach der Biogasanlage im Energiepark Saerbeck im März nun ein zweites Biokraftwerk in NRW zur „Biogasanlage des Monats“ gekürt worden ist. Wir brauchen mehr von solchen gelungenen und innovativen Beispielen, die zeigen, was Biogas alles kann“, betonte Isabelle Grudda, Biogas-Expertin beim LEE NRW, bei der Überreichung der Urkunde. Der Biogas-Ausbau im Land stagniert aber. Im vergangenen Jahr sind lediglich sieben Anlagen mit zusammen vier Megawatt elektrischer Leistung neu in Betrieb gegangen, so eine Markterhebung des Fachverbandes Biogas.
Deshalb fordert der LEE NRW weiterhin auf Landesebene einen Biogas-Gipfel, zu dem die Landesregierung Betreiber von Biogasanlagen, den Deutschen Bauernverband und auch die Landwirtschaftskammern einladen sollte. „Wir müssen endlich den Energieträger Biogas viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, dieser Energieträger trägt sowohl zur heimischen Energieversorgungssicherheit als auch zum Klimaschutz bei“, so Grudda. Von diesem Biogas-Gipfel verspricht sich der LEE NRW auch, dass eine Reihe von sich widersprechenden Regelungen und Verordnungen für die Biogasnutzung vereinheitlicht werden.