Wichtiges Werkzeug im Ackerbau: Biostimulanzien im Trend
Die Herausforderungen im Ackerbau nehmen zu. Pflanzen-Biostimulanzien können ein Baustein sein, um diesen zu begegnen. Offizialberatung und Landwirte testen verschiedene Produkte nun verstärkt.
Das Wort „Pflanzen-Biostimulanzien“ ist derzeit in aller Munde. Die noch recht neue Produktgruppe gilt für viele als Hoffnungsträger, wenn es darum geht, die Erträge der Ackerkulturen künftig abzusichern.
Denn mittlerweile steht der Ackerbau vor enormen Herausforderungen. Zum einen muss man sich auf mehr Extremwetterlagen einstellen und somit auf mehr Stress für die Pflanzen. Und zum anderen will die Politik den Einsatz chemischer Mittel deutlich begrenzen. Dazu kommt, dass die Düngeverordnung die Düngemengen reglementiert.
Ein Weg, unsere Kulturen dennoch gesund und widerstandsfähig zu halten, ist, alle Werkzeuge des Integrierten Pflanzenschutzes zu nutzen. Dazu zählt auch der Einsatz von Pflanzen-Biostimulanzien.
Offizialberatung legt erste Versuche an
Bereits im Rahmen der Registrierung erhalten die Produkte künftig ein CE-Kennzeichen, das ihnen u. a. eine gewisse Wirkung auf die Kulturpflanze oder auf den Boden bescheinigt. Wie stark diese Wirkung auf Praxisflächen ausfällt, prüft zunehmend auch die Offizialberatung.
Generell zeigt sich dabei häufig, dass man die Versuchsanstellung noch besser auf die neue Produktgruppe ausrichten muss. „Da die Biostimulanzien nun mal keine Pflanzenschutz- oder Düngemittel sind, sind Kombiversuche mit diesen nicht zielführend“, sagt z. B. Philipp Möbs, Pflanzenbauberater beim Landesbetrieb Hessen.
Weil von offizieller Seite die Versuche erst vor Kurzem angelaufen sind, gibt es bislang meist nur einjährige Ergebnisse, die allenfalls eine Tendenz aufzeigen können.
Ein Beispiel: Im letzten Jahr hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg das Mittel Utrisha N in einem N-Steigerungsversuch in Kartoffeln mitgeprüft.
Das Ergebnis: Im Vergleich zur Variante mit 200 kg/ha N-Soll ließ sich zwar ein Mehrertrag von rund 5 % durch das Produkt erreichen. Allerdings war es 2022 auf dem Standort sehr trocken. Zudem ließ sich das einjährige Ergebnis statistisch nicht absichern.
Insgesamt ist sich die Offizialberatung darin einig, die Pflanzen-Biostimulanzien nun verstärkt unter die Lupe zu nehmen. Das Ziel sind belastbare dreijährige Ergebnisse. Gleichzeitig prüfen zurzeit immer mehr Landwirte verschiedene Produkte auf eigene Faust.
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Das Wort „Pflanzen-Biostimulanzien“ ist derzeit in aller Munde. Die noch recht neue Produktgruppe gilt für viele als Hoffnungsträger, wenn es darum geht, die Erträge der Ackerkulturen künftig abzusichern.
Denn mittlerweile steht der Ackerbau vor enormen Herausforderungen. Zum einen muss man sich auf mehr Extremwetterlagen einstellen und somit auf mehr Stress für die Pflanzen. Und zum anderen will die Politik den Einsatz chemischer Mittel deutlich begrenzen. Dazu kommt, dass die Düngeverordnung die Düngemengen reglementiert.
Ein Weg, unsere Kulturen dennoch gesund und widerstandsfähig zu halten, ist, alle Werkzeuge des Integrierten Pflanzenschutzes zu nutzen. Dazu zählt auch der Einsatz von Pflanzen-Biostimulanzien.
Offizialberatung legt erste Versuche an
Bereits im Rahmen der Registrierung erhalten die Produkte künftig ein CE-Kennzeichen, das ihnen u. a. eine gewisse Wirkung auf die Kulturpflanze oder auf den Boden bescheinigt. Wie stark diese Wirkung auf Praxisflächen ausfällt, prüft zunehmend auch die Offizialberatung.
Generell zeigt sich dabei häufig, dass man die Versuchsanstellung noch besser auf die neue Produktgruppe ausrichten muss. „Da die Biostimulanzien nun mal keine Pflanzenschutz- oder Düngemittel sind, sind Kombiversuche mit diesen nicht zielführend“, sagt z. B. Philipp Möbs, Pflanzenbauberater beim Landesbetrieb Hessen.
Weil von offizieller Seite die Versuche erst vor Kurzem angelaufen sind, gibt es bislang meist nur einjährige Ergebnisse, die allenfalls eine Tendenz aufzeigen können.
Ein Beispiel: Im letzten Jahr hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg das Mittel Utrisha N in einem N-Steigerungsversuch in Kartoffeln mitgeprüft.
Das Ergebnis: Im Vergleich zur Variante mit 200 kg/ha N-Soll ließ sich zwar ein Mehrertrag von rund 5 % durch das Produkt erreichen. Allerdings war es 2022 auf dem Standort sehr trocken. Zudem ließ sich das einjährige Ergebnis statistisch nicht absichern.
Insgesamt ist sich die Offizialberatung darin einig, die Pflanzen-Biostimulanzien nun verstärkt unter die Lupe zu nehmen. Das Ziel sind belastbare dreijährige Ergebnisse. Gleichzeitig prüfen zurzeit immer mehr Landwirte verschiedene Produkte auf eigene Faust.