Eine neue Blühmischung, die gut für die Biodiversität ist und von Landwirten, Jägern und Imkern angenommen wird. Nun fehlt es noch an der Förderung für diese niedersächsische Idee.
Nicht nur die Blühstreifen, wo Rübsen, Ölrettich und Inkarnatklee mit weiteren Kräutern wachsen, haben sich prächtig entwickelt. Auch die verkaufte Saatgutmenge der selbst konzipierten Mischung kann sich sehen lassen.
„Dieses Jahr waren es 1.160 kg“, freut sich Imker Heinrich Kersten aus Verden, Niedersachsen. Zusammen mit Landwirten und Jägern aus der Umgebung hat Kersten 2019 die Mischung „Verdener Frühjahrsblüte“ entwickelt. Damals haben drei Landwirte versuchsweise etwa 100 kg auf elf Flächen gesät.
Das Besondere an der Mischung: Sie steht überjährig. Gesät von Ende August bis Anfang September können sich die Pflanzen so entwickeln, dass sie bereits zeitig im nächsten Frühjahr blühen. So sind Insekten schon früh mit Nahrung versorgt und Wildtiere finden schon im ersten Winter Futter und Deckung.
Den positiven Effekt für die Insekten stellte das Institut für Bienenkunde Celle durch den ehemaligen Leiter Prof. Werner von der Ohe fest. Er bonitiert seit 2020 einige der 2019 gesäten Flächen in Multimomentaufnahmen. „In Rücksprache mit ihm und den Landwirten haben wir die Saatgutmischung noch weiter optimiert“, sagt Kersten. Dieses Jahr wurde noch eine weitere Saatgutvariante versuchsweise ausgebracht, die ebenfalls bonitiert wird. Wichtig ist Kersten und seinen Mitinitiatoren, dass die Mischung möglichst vielfältig und lange blüht – auch auf unterschiedlichen Standorten.
Dass auch Honigbienen von der Verdener Frühjahrsblüte profitieren, konnte dieses Jahr erstmals per elektronischer Bienenstockwaage nachgewiesen werden: Die Mischung liefert demnach ausreichend Tracht und Nahrung für die Bienen. „Damit haben wir auch das Ziel einer Rapsersatzfrucht für die Bienen erreicht“, freut sich Kersten.
Damit die Landwirte nicht alleine auf den Kosten sitzen bleiben, hat sich der Imker schon früh um Unterstützer bemüht. Das große Ziel: Eine Förderung über die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen vom Land Niedersachsen, um vor allem die Saatgutkosten von 73 € je ha auszugleichen. Bislang hat der Hegefond der Kreisjägerschaft Verden im Landkreis einen Anteil übernommen und nach Antrag bezuschusst. Doch das Geld dafür ist aufgebraucht. Alle Beteiligten hoffen nun, dass die Verdener Frühjahrsblüte spätestens mit der GAP 2023 gefördert wird.
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Nicht nur die Blühstreifen, wo Rübsen, Ölrettich und Inkarnatklee mit weiteren Kräutern wachsen, haben sich prächtig entwickelt. Auch die verkaufte Saatgutmenge der selbst konzipierten Mischung kann sich sehen lassen.
„Dieses Jahr waren es 1.160 kg“, freut sich Imker Heinrich Kersten aus Verden, Niedersachsen. Zusammen mit Landwirten und Jägern aus der Umgebung hat Kersten 2019 die Mischung „Verdener Frühjahrsblüte“ entwickelt. Damals haben drei Landwirte versuchsweise etwa 100 kg auf elf Flächen gesät.
Das Besondere an der Mischung: Sie steht überjährig. Gesät von Ende August bis Anfang September können sich die Pflanzen so entwickeln, dass sie bereits zeitig im nächsten Frühjahr blühen. So sind Insekten schon früh mit Nahrung versorgt und Wildtiere finden schon im ersten Winter Futter und Deckung.
Den positiven Effekt für die Insekten stellte das Institut für Bienenkunde Celle durch den ehemaligen Leiter Prof. Werner von der Ohe fest. Er bonitiert seit 2020 einige der 2019 gesäten Flächen in Multimomentaufnahmen. „In Rücksprache mit ihm und den Landwirten haben wir die Saatgutmischung noch weiter optimiert“, sagt Kersten. Dieses Jahr wurde noch eine weitere Saatgutvariante versuchsweise ausgebracht, die ebenfalls bonitiert wird. Wichtig ist Kersten und seinen Mitinitiatoren, dass die Mischung möglichst vielfältig und lange blüht – auch auf unterschiedlichen Standorten.
Dass auch Honigbienen von der Verdener Frühjahrsblüte profitieren, konnte dieses Jahr erstmals per elektronischer Bienenstockwaage nachgewiesen werden: Die Mischung liefert demnach ausreichend Tracht und Nahrung für die Bienen. „Damit haben wir auch das Ziel einer Rapsersatzfrucht für die Bienen erreicht“, freut sich Kersten.
Damit die Landwirte nicht alleine auf den Kosten sitzen bleiben, hat sich der Imker schon früh um Unterstützer bemüht. Das große Ziel: Eine Förderung über die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen vom Land Niedersachsen, um vor allem die Saatgutkosten von 73 € je ha auszugleichen. Bislang hat der Hegefond der Kreisjägerschaft Verden im Landkreis einen Anteil übernommen und nach Antrag bezuschusst. Doch das Geld dafür ist aufgebraucht. Alle Beteiligten hoffen nun, dass die Verdener Frühjahrsblüte spätestens mit der GAP 2023 gefördert wird.