Bei vielen Brennholzprofis ist das Meterholz-System Standard. Sie bringen die gespaltenen Abschnitte meist erst nach dem Trocknen auf die finale Scheitlänge. Das ist auch bei der Vermarktung praktisch: Man hat nur eine Lagerlänge und die Scheite können passend auf Wunsch des Kunden gekappt werden: 20, 25, 33 oder 50 cm sind übliche Längen. Vor allem Abnehmer mit hohem Qualitätsanspruch schätzen auch die frischen Schnittflächen.
Für das Kappen der Abschnitte ist die Kreissäge meist Standard. Hier gibt es ganz unterschiedliche Bauformen und das Angebot ist riesig. Generell empfehlen wir für die professionelle Arbeit auf günstige Angebote aus dem Baumarkt unter 1.000 € zu verzichten (alle Preise Größenordnungen, o. MwSt.). Praxisgerechte Kreissägen beginnen bei 1.800 bis 2.000 €.
Profigeräte im Fokus
Für diesen Beitrag haben wir uns die unterschiedlichen Typen in professionelleren Ausführungen genauer angesehen. Bei vielen ist übrigens der Durchmesser des Sägeblatts identisch: 700 mm ist das Standardmaß, damit lassen sich – je nach Konstruktion der Sägen Kaliber bis 24 cm – teils auch bis 28 cm Querschnitt kappen. Einige wenige Anbieter haben auch Sägen mit 750 mm im Programm.
Standard sind Vollstahlblätter. Gegen Aufpreis gibt es auch Hartmetall-bestückte Blätter. Der Preis richtet sich nach der Zahl der Zähne und bewegt sich im Bereich von 150 bis 250 €.
Beim Antrieb gibt es unterschiedliche Lösungen. Der meist günstigste Einstieg sind direkte Antriebe per 400 Volt-Elektromotor. Für mehr Laufruhe (Pufferwirkung) und einen größeren Durchgang sollen Antriebe über Keilriemen sorgen. Damit sind auch die Kombilösungen Zapfwelle plus E-Motor ausgestattet.
Es gibt natürlich auch Ausführungen mit reinem Antrieb über die Zapfwelle. Die Firmen geben hier einen Leistungsbedarf von 15 bis 20 PS an. Bei einigen wenigen Herstellern gibt es übrigens für Zapfwellengeräte einen Hebel direkt an der Säge zur Notabschaltung: Der Griff löst dann die Spannrolle für die Keilriemen. Die E-Motoren guter Sägen haben eine integrierte elektrische Bremse. Wenn man etwas länger sucht, findet man übrigens auch Brennholzsägen mit Benziner.
Einfache Wippsägen
Der gängige Einstieg sind die bekannten Wippkreissägen. Mit einer Wippe bewegt der Nutzer das Holz durch das weitgehend gekapselte Sägeblatt. Vor allem die professionellen Anbieter haben die Wippen in den letzten Jahren deutlich überarbeitet. Sie sollten heute unbedingt einen integrierten Holzhalter haben, der die Abschnitte auch bei kurzen Reststücken noch sicher hält.
Eine Sperre verhindert, dass sich die Holzwanne bereits in Richtung Blatt bewegt, während man ein Scheit einlegt. Gut sind Lösungen, bei denen sich mit einem einzelnen Griff die Abdeckung schließt, eine Kralle das Holz fixiert und die Verriegelung der Wippe löst. Weniger gut finden wir Lösungen, bei denen die Wanne oben fest abgedeckt bzw. geschlossen ist. Einige Wannen erlauben übrigens auch das Einlegen von mehreren, weniger starken Abschnitten, das Zeit spart.
Integrierte Rollen in der Wanne erleichtern den Holzvorschub von Hand. Eine seitlich ausziehbare an der linken Seite hält auch etwas längere Abschnitte in Position.
Die meisten professionelleren Sägen haben eine Längenanzeige für die Abschnitte. Im einfachsten Fall mit Markierungen in der Wanne oder bspw. einer verschiebbaren, kurzen Pendelkette rechts oberhalb der Wanne. Besser gefallen uns Lösungen mit klar gekennzeichnetem Längenanschlag. Hier gibt es Anbieter, die die gängigen Maße in einer Skala einlasern.
Die gekappten Scheite sollten sicher aus der Wanne fallen. Das ist besonders wichtig, wenn sie per Förderband weitertransportiert werden. Die Auswahl an Wippkreissägen für den semi- und professionellen Einsatz ist groß. Die Preisspanne liegt bei diesem Sägetyp je nach Antrieb und Ausstattung zwischen 1 800 und 4 000 €.
Praktische Förderbänder
Förderbänder gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, oft als Option für professionellere Sägen. Die Einstiegslänge beträgt 4 m, bei einem Steigungswinkel von meist maximal 40° erreicht die Überladehöhe rund 2,5 m. Bei 5 m Bandlänge liegt sie bei 3,20 m bis maximal 3,5 m.
Die meisten Bänder lassen sich zum Transport der Säge einklappen bzw. einschieben. In der Luxusausstattung gibt es eine hydraulische Höhenverstellung und teils ein seitliches Schwenken. Standard ist aber ein Ausklappen und Aufrichten per Handseilwinde. Komfortable Wippsägen in einer Einheit mit einem Förderband kosten zwischen 5.500 und 11.500 € – auch hier je nach Ausstattung und Antriebsart des Bandes.
Sägen für noch höhere Leistungen nutzen die Schwerkraft für den Holzvorschub – sie sind etwa 30° schräg gestellt und der Abschnitt rutscht nach dem Schnitt automatisch nach. Dafür sollten die Meterscheite natürlich einigermaßen gerade sein. Bei diesen Lösungen lässt sich das Blatt noch weiter abdecken, die Sicherheit steigt.
Bei fast allen Maschinen ist die Schrägstellung fix, bei einigen wenigen Anbietern lässt sich die Säge auch aus der Waagerechten hydraulisch schrägstellen. Die Preise für komplette Schrägsägen inkl. Förderband bewegen sich zwischen 7.000 und 12.000 €.
Ein verstellbarer Anschlag sorgt dafür, dass das Meterstück bis zur gewünschten Scheitlänge nachrutscht. Käufer sollten darauf achten, wie einfach und in welchem Bereich sich der Anschlag verstellen lässt. Nicht alle Systeme erlauben kurze Scheite im Bereich von 20 cm.
Bei den schräggestellten Sägen gibt es zwei Wege, wie das Holz durch das Sägeblatt geführt wird: Linear mit einer Rollenführung oder per Wippe. Der Effekt ist aber der gleiche.
In der Einsteigerlösung bewegt der Nutzer den Schacht manuell zum Sägeblatt. Die zweite Ausbaustufe ist ein hydraulischer Vorschub, dessen Frequenz sich per Ventil einstellen lässt. Die Wippe bzw. der Schacht bewegt sich also ständig hin und her. Teils lässt sich die Bewegung durch einen Bügel unterbrechen, um einfacher Holz nachlegen zu können.
Die höchste Ausbaustufe hat einen – meist optischen – Sensor, der den Sägevorgang solange auslöst, wie Holz in der Zuführung nachrutscht. Das macht vor allem das Beschicken komfortabler.
Die höchste Ausbaustufe sind sogenannte Trommelsägen. Auch bei diesen Systemen ist die Sägeeinheit schräggestellt und das Holz rutscht schwerkraftbedingt nach. Die Trommel hat drei bis vier Schächte. Das Holz rutscht bis zum Anschlag nach unten, die rotierende Trommel dreht es dann durch das Sägeblatt. Die fertigen Abschnitte fallen nach unten auf ein Förderband. Der Preis dieser Sägen bewegt sich je nach Ausstattung bei 15.000 bis 20.000 €.
Die Wippkreissäge gibt es teils auch in Kombiausführung mit Tisch für Längsschnitte am Parallelanschlag. Zum Kappen von Brennholz lässt sich der Tisch hochschwenken und gibt dann die Wippe frei. Die Tischwipp-Sägen kosten je nach Ausstattung zwischen 3.000 und 5.000 €. Es gibt neben dem Parallelanschlag auch klappbare Tischverbreiterungen und -verlängerungen. Allerdings ist die Arbeit mit der Säge durch das große Sägeblatt, das für schnelle Kappschnitte optimiert ist, eher grob. Unserer Ansicht nach ersetzt die Kobi keine Baukreissäge, bei der es gute Modelle unter 1 000 € gibt.
Seltene Rolltischsäge
Eine weitere Sonderbauform ist die Rolltischsäge: Hier legt man das Holz auf einen kugelgelagerten Tisch und schiebt das Ganze durch ein Sägeblatt. Eine Rückholfeder bringt den Tisch wieder in die Ausgangsposition. Durch spezielle Bügel lassen sich auch mehrere Abschnitte einlegen und gemeinsam sicher kappen. Ein Längenanschlag ist eher selten zu finden.
Einige Rolltischsägen erlauben auch Längsschnitte, z. B. zum Aufspalten von Rundhölzern und das Anspitzen von Pfählen. Dazu müssen die Sägeblatt-Einhausung gegen einen anderen Schutz getauscht und der Tisch arretiert werden. Rolltischsägen kosten in Basisausstattung rund 2.000 bis 2.500 €, dazu kommt ggf. das Zubehör. Auch in dieser Maschinenklasse ist das Angebot eher rückläufig.