Einzelhandel erhöht Butterpreise – aber nur für Eigenmarken
Der Einzelhandel hat die Butterpreise der Eigenmarke noch einmal erhöht und weitere Steigerungen sind möglich. Gleichzeitig gibt es Rabatte für Markenprodukte. Wie passt das zusammen?
Die Preise für Butter im Lebensmitteleinzelhandel folgen wieder eigenen Gesetzen, meint der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). Auf der einen Seite hat Aldi in dieser Woche die Endverbraucherpreise (EVP) für die Eigenmarke-Butter um weitere 4 Cent auf 1,79 €/250 g angehoben. Gleichzeitig gibt es für bekannte Herstellermarken drastische Rabattaktionen.
Plus 10 Cent innerhalb kurzer Zeit
Bei den Eigenmarken ist es die zweite Preissteigerung in Folge. Bereits Anfang April hatte der Lebensmittelhandel (LEH) die Preise angehoben, von 1,69 auf 1,75 €/250 g. Damit hat sich der EVP in den vergangene Monaten, nach dem absoluten Höchstpreis, von Mai bis Weihnachten 2022 mit 2,29 €/250 g, und dem Absturz im August 2023 auf nur noch 1,39 €/250 g, wieder gut erholt: Seit Oktober 2023 ist der EVP um 1,60 €/kg angestiegen.
Und das dürfte laut dem Milcherzeuger-Verband nicht das Ende in diesem Jahr gewesen sein: Es werde von auffallend niedrigen Butterbeständen gesprochen, was im Herbst durchaus zu einer (relativen) Knappheit führen könnte.
Auch Bio-Butter der Eigenmarke ist laut dem VMB im Preis gestiegen, und zwar um 6 Cent auf 2,75 €/250 g. Ebenso für die Palette der Mischfette (Eigenmarken) um 4 Cent auf jetzt 1,59 €/250 g. Damit liegt die Differenz bei 20 Cent/250 g zur "reinen" Markenbutter.
Rabattaktionen für Markenbutter
Ungeachtet der aktuellen Markteinschätzung auf der Fettseite und den weiteren Markt-Prognosen für Butterfette, spielen sich auf der Wochenangebotsseite laut VMB ganz besondere Preiskapriolen ab: Bekannte Herstellermarken werden zu Preisen angeboten, die nicht nur das Niveau der Eigenmarken erreichen, sondern seit Wochen sogar konsequent unterbieten.
Beispiele für die zurückliegende Kalenderwoche: Netto Marken-Discount bot Ende der Woche Bergbauernbutter aus Berchtesgaden für nur 1,65 €/250 g an. Bei Penny lag die Weihenstephaner für 1,69 €/250 g und zum selben EVP bei Rewe die Herstellermarke von Meggle. Bei Edeka konnte man beim Kauf von zwei Päckchen die Marke Landliebe für 1,50 €/250 g in den Einkaufskorb legen.
Billiger als Billigbutter
Komplett kurios ist laut VMB das aktuelle Angebot bei Lidl: Während die Wettbewerber das Preiseinstiegsniveau erhöhten, lag Milbona-Butter preisreduziert für 1,65 €/250 g im Kühlregal. Und kommende Woche gibt es dort Meggle-Butter für nur 1,59 €/250 g im Wochenangebot, 20 Cent billiger als die "Billigbutter"!
Der bayerische Milcherzeuger-Verband fasst abschließend zusammen: „Verstehen werden solche Preisauslobungen wohl nur die Schnäppchenjäger, nicht aber Marktanalysten. Denn im gleichen Zug zur Markenbutter hat seit dieser Woche der LEH für eine Reihe von Milchfrischprodukten die Preise seiner Eigenmarken abgesenkt. Dabei verwundert vor allem die Preisrücknahme für fetthaltige Produkte wie Sahne-Kefir und Sahne-Joghurt! Da scheint Rahm für die Butterherstellung eine andere Wertigkeit zu haben als der Rahm für Milchfrischprodukte!“
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Die Preise für Butter im Lebensmitteleinzelhandel folgen wieder eigenen Gesetzen, meint der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB). Auf der einen Seite hat Aldi in dieser Woche die Endverbraucherpreise (EVP) für die Eigenmarke-Butter um weitere 4 Cent auf 1,79 €/250 g angehoben. Gleichzeitig gibt es für bekannte Herstellermarken drastische Rabattaktionen.
Plus 10 Cent innerhalb kurzer Zeit
Bei den Eigenmarken ist es die zweite Preissteigerung in Folge. Bereits Anfang April hatte der Lebensmittelhandel (LEH) die Preise angehoben, von 1,69 auf 1,75 €/250 g. Damit hat sich der EVP in den vergangene Monaten, nach dem absoluten Höchstpreis, von Mai bis Weihnachten 2022 mit 2,29 €/250 g, und dem Absturz im August 2023 auf nur noch 1,39 €/250 g, wieder gut erholt: Seit Oktober 2023 ist der EVP um 1,60 €/kg angestiegen.
Und das dürfte laut dem Milcherzeuger-Verband nicht das Ende in diesem Jahr gewesen sein: Es werde von auffallend niedrigen Butterbeständen gesprochen, was im Herbst durchaus zu einer (relativen) Knappheit führen könnte.
Auch Bio-Butter der Eigenmarke ist laut dem VMB im Preis gestiegen, und zwar um 6 Cent auf 2,75 €/250 g. Ebenso für die Palette der Mischfette (Eigenmarken) um 4 Cent auf jetzt 1,59 €/250 g. Damit liegt die Differenz bei 20 Cent/250 g zur "reinen" Markenbutter.
Rabattaktionen für Markenbutter
Ungeachtet der aktuellen Markteinschätzung auf der Fettseite und den weiteren Markt-Prognosen für Butterfette, spielen sich auf der Wochenangebotsseite laut VMB ganz besondere Preiskapriolen ab: Bekannte Herstellermarken werden zu Preisen angeboten, die nicht nur das Niveau der Eigenmarken erreichen, sondern seit Wochen sogar konsequent unterbieten.
Beispiele für die zurückliegende Kalenderwoche: Netto Marken-Discount bot Ende der Woche Bergbauernbutter aus Berchtesgaden für nur 1,65 €/250 g an. Bei Penny lag die Weihenstephaner für 1,69 €/250 g und zum selben EVP bei Rewe die Herstellermarke von Meggle. Bei Edeka konnte man beim Kauf von zwei Päckchen die Marke Landliebe für 1,50 €/250 g in den Einkaufskorb legen.
Billiger als Billigbutter
Komplett kurios ist laut VMB das aktuelle Angebot bei Lidl: Während die Wettbewerber das Preiseinstiegsniveau erhöhten, lag Milbona-Butter preisreduziert für 1,65 €/250 g im Kühlregal. Und kommende Woche gibt es dort Meggle-Butter für nur 1,59 €/250 g im Wochenangebot, 20 Cent billiger als die "Billigbutter"!
Der bayerische Milcherzeuger-Verband fasst abschließend zusammen: „Verstehen werden solche Preisauslobungen wohl nur die Schnäppchenjäger, nicht aber Marktanalysten. Denn im gleichen Zug zur Markenbutter hat seit dieser Woche der LEH für eine Reihe von Milchfrischprodukten die Preise seiner Eigenmarken abgesenkt. Dabei verwundert vor allem die Preisrücknahme für fetthaltige Produkte wie Sahne-Kefir und Sahne-Joghurt! Da scheint Rahm für die Butterherstellung eine andere Wertigkeit zu haben als der Rahm für Milchfrischprodukte!“