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topplus Top-Leserstimmen

Dauerregen, Dokumentationspflicht und mehr: Das bewegt die top agrar-Leser

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 6 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Zu: "Agrarausschuss kritisiert weitere Dokumentationspflichten zum Schwanzkupieren"

Der Agrarausschuss im Bundestag hat in einer Sondersitzung Empfehlungen zum Tierschutzgesetz verfasst. Die ISN appelliert an den Bundesrat, diese in seiner heutigen Sitzung (am 5. Juli) ernstzunehmen. Was die top agrar-Leser darüber denken:

Die Entscheidungsträger müssen selbst kein Geld mit der Tierhaltung verdienen

"Das ist wie bei allen Tierschutzfragen eine ideologisch geleitete Diskussion von von einigen wenigen Interessierten, die sonst nichts mit Tierhaltung zu tun haben, geschweige denn damit Geld verdienen müssen. Leider treten diese so laut, bestimmend und akribisch in der Öffentlichkeit auf und an Politiker heran, das die meinen diese Themen seien enorm wichtig um Wähler zu generieren. Der Öffentlichkeit und den Politikern wird ein falsches Bild der Tierhaltung gezeigt." (Norbert Schapmann)

Ferkelschwänze nur kupieren, wenn alle anderen Maßnahmen ergriffen wurden

"Der Agrarausschuss verkennt, dass es bereits eine europäische Lösung gibt die Richtlinie 120/2008 des Rates der europäischen Gemeinschaft. Darin ist das Kupieren des Ferkelschwanzes nur gestattet, wenn vorher alle Maßnahmen ergriffen wurden die Lebensverhältnisse der Schweine so zu verbessern, dass Ohren- und Schwanzbeißen kaum mehr vorkommt." (Günter Schanné)

Zu: "Landwirte nervös wegen Dauerregen - Rukwied sieht Ernte in Gefahr"

Die ungewöhnlich starken Niederschläge mit Überschwemmungen und Staunässe belasteten den Getreidewuchs. Später kam Pilzbefall dazu und nun verzögert der Regen die Ernte. Auch DBV-Präsident Rukwied musste wegen der Niederschläge seine Erntepressekonferenz vom Feld in eine Maschinenhalle verlegen. Dazu zwei Lesermeinungen:

Wer neue Kulturen testen will, benötigt einen finaziellen Puffer

"Neue Pflanzen ausprobieren weil der Standard zu wenig ist. Neue Pflanzen auszuprobieren braucht dann ja wahrscheinlich auch neue Technik. Dann muss man dabei bestimmt auch noch Lehrgeld bezahlen und das bei immer weniger Geld im Portemonnaie. Was Neues probieren kann man, wenn man etwas Reserve auf dem Konto hat. Ansonsten fährt man mit dem Standard auch bei geringeren Erträgen meist besser. Wenn ich mich hier gerade umgucke würde ich sagen Reis wäre eine Alternative." (Bernd Brunhöver)

Extremjahre - auch bei Nässe - brauchen Sonderregelungen

"Das schlaue Gerede der sogenannten Experten kann man nur noch schwer ertragen. Natürlich hatten wir trockene Jahre. Aber jetzt auch wieder "normale", oder auch wieder wie im Augenblick viel zu nasse Jahre. Aber es wird immer über Trockenheit geredet, auch in der Zukunft. Haben diese Herren eine Glaskugel? Der Wetterbericht ist nicht in der Lage eine verlässliche Auskunft für einige Tage zu machen. Aber diese Fachleute können weit in die Zukunft schauen. Was für ein Blödsinn. Aber schauen wir auf die aktuelle Lage. Die Ernte ist derzeit in vielen Teilen der Republik unmöglich. Getreidebestände sind durchwachsen mit Trespe, Fuchsschwanz und anderen Gräsern. Eine vernünftig geführte Regierung hätte unter solch extremen Bedingungen schon längst die Sikkation mit Glyphosat ausnahmsweise freigegeben, um wenigstens eine Ernte erträglich durchführen zu können. Aber im trockenen Büro ist ja alles in Ordnung." (Roland Opitz)

Zu: "Ab 2025 sind diese Schweißgeräte verboten!"

Beim Kauf eines Schweißgeräts stellt sich zurzeit noch die Frage: Trafo- oder Invertgerät? Ab nächstem Jahr hat sich diese Frage erledigt. Denn Ende des Jahres endet eine gesetzliche Übergangsfrist für Schweißgeräte. Für viele Landwirte, die dann investieren möchten, wird es dann Jahr deutlich teurer. Dazu Meinungen aus der top agrar-Leserschaft:

"Wofür muss man sowas alles regulieren? Das ist doch das typische beschäftigen mit Problemen, die es gar nicht gibt." (Georg Nordendorf)

"Nur noch blinder Aktionismus und Verbote. Wenn die Geräte so viel sparsamer arbeiten, dass es sich lohnt, werden sie sich ganz ohne Vorschrift durchsetzen. Genauso blödsinnig wie bei Heizungspumpen. Dort gibt es nur noch die 400 % teureren elektronisch geregelten, die in manchen Anwendungen (z.B. Brauchwassererwärmung) völlig sinnfrei sind aber natürlich anfälliger." (Georg Hommel)

"Hier sollen die Landwirte wieder einmal abgezockt werden. Die Bürokratie lässt Grüßen." (Erwin Schwedes)

Zu: "Wegen ausgemähtem Rehkitz angezeigt - Unterallgäuer Landwirt wehrt sich"

Ein Landwirt aus dem Unterallgäu wurde nach der Grasmahd angezeigt, weil er Jungtiere ausgemäht hatte. Dabei hatte er alles erdenklich vorgeschriebene getan, um genau das zu verhindern. Was andere Landwirte denken:

Was hätte er denn noch tun können?

"Der Landwirt hat doch wirklich alles erdenkliche getan, um den Mähtot zu verhindern. Wenn das nicht reicht, können wir die Grünlandbewirtschaftung gleich einstellen. Im Übrigen beobachte ich mehrfach, dass Krähen sich auf Rehkitze stürzen, ihnen die Augen auspicken und von hinten anfressen. Hier könnte der Gesetzgeber etwas tun, nämlich die Krähenbejagung auch im April, Mai und Juni freigeben. Macht er aber nicht (zumindest nicht bei uns in Niedersachsen). Darüber regt sich offenbar niemand auf." (Ludger Hengelsberg)

"Wenn wir in die Position kommen, das wir Landwirte nachweisen sollen/müssen, eine Grünlandfläche zuvor ausreichend kontrolliert zu haben, dann können wir besser aufhören zu arbeiten. Wir sollen alles Mögliche machen - aber bezahlen will es niemand. Die Kitzrettung, oder die Tierrettung allgemein steht zwar wegen zu vermeidender Futterverschmutzungen in unserem Interesse, allerdings muss der Aufwand im vertretbaren Bereich bleiben. Ein Restrisiko lässt sich nicht vermeiden. Von innen nach außen zu mähen, mag bei Hasen und Kaninchen noch helfen, bei jungen Rehkitzen aber nicht, da sich diese grundsätzlich nicht bewegen. Im Übrigen halte ich es für unzulässig, wenn, wie von dem Landwirt beschrieben, irgendwelche Personen anschließend die gemähte Fläche mit ihren Hunden betreten." (Georg Nordendorf)

Zu: "AfD will ausländischen Erntehelfern Mindestlohn vorenthalten"

Der Bundestag befasst sich aktuell mit Ausnahmen beim Mindeslohn für ausländische Erntehelfer. Die AfD warnte dabei vor einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und einer Abwanderung der Produktion. CDU/CSU zeigten sich offen für eine Weiterentwicklung des Mindestlohns.

Problem erkannt, Bewältigung falsch

"Die AfD mag das Problem korrekt erkennen, hat aber die falsche Idee zur Problembewältigung. Richtig wäre es, Rahmenbedingungen zu schaffen, das die notwendigen Löhne am Markt refinanziert werden können." (Georg Nordendorf)

Alle Menschen sollten auch dabei gleich behandelt werden

"Die Forderung der AfD ist menschenverachtend. Sie verstößt gegen Art. 3 I unseres Grundgesetzes: "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." Sie verstößt auch gegen das Diskriminierungsverbot in Art. 14 der völkerrechtlich verbindlichen EMRK. Dort heißt es: "Der Genuss der in dieser Konvention anerkannten Rechte und Freiheiten ist ohne Diskriminierung insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status zu gewährleisten." Diese Forderung belegt eindeutig die völkische Gesinnung dieser Partei." (Günter Schanné)

Freier Wettbewerb benötigt geiche Wettbewerbsbedingungen

"Die AfD hat - in diesem Punkt - vollkommen recht! Freier Wettbewerb und offene Grenzen setzen annähernd gleiche Wettbewerbsbedingungen voraus. Bei arbeitsintensiven Betriebszweigen, wie Obst und Gemüse, haben wir durch den Eingriff der Politik in die Tarifautonomie keine Chance mehr!" (Ludger Hengelsberg)

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