Am 1. Mai ist in diesem Jahr in Neuseeland nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union gefeiert worden. Damit sind 91% der neuseeländischen Warenexporte in die EU von Zöllen befreit, und nach sieben Jahren, also ab 1. Mai 2031, werden es 97% sein.
Neuseelands Handels- und Landwirtschaftsminister Todd McClay rechnet mit einer sofortigen Einsparung von Zollabgaben in Höhe von rund 56 Mio. Euro.
Diese Agrarprodukte sind betroffen
Auch für viele Agrarprodukte sieht der Vertrag einen leichteren Zugang zum EU-Binnenmarkt vor. Es gibt unter anderem zollvergünstigte Ausfuhrquoten für:
Rind- und Schaffleisch,
Butter,
Käse und
Milchpulver.
Gartenbau profitiert
Zu den größten Profiteuren zählen Neuseelands Anbieter von Gartenbauprodukten wie Kiwis, Äpfeln und Zwiebeln, aber auch von Wein, Fisch oder Meeresfrüchten, auf die ab sofort keine EU-Einfuhrabgaben mehr erhoben werden.
Gewinn für beide Seiten
„Das ist ein bedeutender Erfolg für Neuseeland und das Ergebnis von mehr als 15 Jahren Lobbyarbeit, Überzeugungsarbeit und Verhandlungen“, erklärte McClay. Das alles sei Teil des Plans, die Wirtschaft und den Export zu fördern, weil der internationale Handel 60% der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes ausmache.
Um die Möglichkeiten des Abkommens zu nutzen, werde die Regierung eine Informationskampagne starten, um Unternehmen beim Ausbau des Handels mit der EU zu unterstützen, kündigte der für Handel und Landwirtschaft zuständige Ressortchef an.
Laut dem EU-Botschafter in Wellington, Lawrence Meredith, ist der Freihandelsvertrag „ein Gewinn für beide Seiten“. Dieser werde neuen Wohlstand und qualitativ hochwertige Produkte für die Verbraucher sowohl in der EU als auch in Neuseeland bringen. Meredith rechnet damit, dass die neuseeländischen Exporteure von Gartenbauprodukten die Vorteile des Freihandelsabkommens mit dem Wegfall der Zölle schnell nutzen werden.