Durchwachsene Zahlen für BASF - Einsparungen in Ludwigshafen geplant
Die Jahresbilanz 2023 ist für die BASF in Teilen schlechter ausgefallen als erwartet. Vor allem der Standort Deutschland fällt ab - auch wegen höherer Energiepreise. Nun soll drastisch gespart werden.
Während die BASF insgesamt unter Absatzrückgängen und niedrigeren Preisen für ihre Produkte leidet und die Konzernführung weitere Stellen in Ludwigshafen abbauen will, entwickelte sich die Agrarsparte des Unternehmens beim Ergebnis deutlich besser als erwartet.
Der heute vorgelegte Geschäftsbericht 2023 weist für den Bereich „Agricultural Solutions“ trotz Umsatzrückgang ein überraschend gutes Ergebnis aus. So konnte die Sparte das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen im Vergleich zu 2022 um 343 Mio. € oder 28,1% auf 1,563 Mrd. € steigern. Die Konzernführung, die hier nur ein kleines Plus prognostiziert hatte, begründete die positivere Entwicklung vor allem mit einer Einmalzahlung und auch mit Preissteigerungen. Der Umsatz der Agrarsparte nahm indes um 1,8% auf 10,092 Mrd. € ab. Gründe dafür seien niedrigere Absatzmengen und negative Währungseffekte gewesen.
Allerdings ging das EBIT von Agricultural Solutions im Jahresvergleich laut den Konzernangaben um 91 Mio. € auf 1,131 Mrd. € zurück. Dieser Wert berücksichtigt nach Angaben des Unternehmens Sondereinflüsse von 433 Mio. €, Diese hätten sich vor allem aus Wertberichtigungen auf Produktionsanlagen in Europa sowie für Maßnahmen im Rahmen des Kostensenkungsprogramms mit dem Fokus ebenfalls auf Europa ergeben.
Agrar-Umsatzzuwachs in Europa
Laut dem Geschäftsbericht 2023 bewegte sich der Umsatz in Nordamerika, der wichtigsten Absatzregion von Agricultural Solutions, mit 4,002 Mrd. € nur knapp unter dem Vorjahresniveau. Negativ zu Buche schlugen hier vor allem ein niedrigerer Herbizidverkauf sowie Währungseffekte. Ein deutlich höheres Preisniveau federte dies jedoch ab. Auch für Südamerika, Afrika und den Nahen Osten wird im Vergleich zu 2022 ein Erlösminus ausgewiesen, und zwar von 294 Mio. € auf insgesamt 2,418 Mrd. €.
In Asien ging der Erlös der Agrarsparte ebenfalls zurück, nämlich um 58 Mio. € auf 1,072 Mrd. €. In Europa konnte Agricultural Solutions die Umsätze hingegen um 170 Mio. € auf 2,6 Mrd. € steigern, vor allem preisbedingt. Der Absatz von Pflanzenschutzprodukten sei aber deutlich zurückgegangen, berichtete die BASF. Ebenfalls negativ hätten hier Wechselkurseffekte gewirkt, insbesondere aus der türkischen Lira.
Sorgenkind Deutschland
Unterm Strich ist die Konzernführung aber nicht zufrieden mit der Entwicklung, vor allem was die gesamten Konzerngeschäfte in Deutschland betrifft. Laut dem BASF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller haben die Konzernteams in absoluten Zahlen 2023 "in allen wichtigen Ländern einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert – mit Ausnahme von Deutschland“.
Das Ergebnis in Deutschland litt ihm zufolge dabei unter dem deutlich negativen Ergebnis am größten Produktionsstandort Ludwigshafen. Hierfür gibt es laut Brudermüller zwei wesentliche Gründe: Das vorübergehend nachfrageschwache Umfeld beeinträchtigt die Mengenentwicklung sowohl im Upstream- als auch im Downstream-Geschäft. Außerdem werden die deutschen Produktionskosten durch "strukturell höhere Energiepreise" belastet. Die BASF sieht sich deshalb gezwungen, am Standort Ludwigshafen bis 2026 eine weitere Milliarde Euro einzusparen, zusätzlich zu früheren Sparprogrammen. Das soll auch den Abbau von Arbeitsplätzen umfassen.
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Während die BASF insgesamt unter Absatzrückgängen und niedrigeren Preisen für ihre Produkte leidet und die Konzernführung weitere Stellen in Ludwigshafen abbauen will, entwickelte sich die Agrarsparte des Unternehmens beim Ergebnis deutlich besser als erwartet.
Der heute vorgelegte Geschäftsbericht 2023 weist für den Bereich „Agricultural Solutions“ trotz Umsatzrückgang ein überraschend gutes Ergebnis aus. So konnte die Sparte das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen im Vergleich zu 2022 um 343 Mio. € oder 28,1% auf 1,563 Mrd. € steigern. Die Konzernführung, die hier nur ein kleines Plus prognostiziert hatte, begründete die positivere Entwicklung vor allem mit einer Einmalzahlung und auch mit Preissteigerungen. Der Umsatz der Agrarsparte nahm indes um 1,8% auf 10,092 Mrd. € ab. Gründe dafür seien niedrigere Absatzmengen und negative Währungseffekte gewesen.
Allerdings ging das EBIT von Agricultural Solutions im Jahresvergleich laut den Konzernangaben um 91 Mio. € auf 1,131 Mrd. € zurück. Dieser Wert berücksichtigt nach Angaben des Unternehmens Sondereinflüsse von 433 Mio. €, Diese hätten sich vor allem aus Wertberichtigungen auf Produktionsanlagen in Europa sowie für Maßnahmen im Rahmen des Kostensenkungsprogramms mit dem Fokus ebenfalls auf Europa ergeben.
Agrar-Umsatzzuwachs in Europa
Laut dem Geschäftsbericht 2023 bewegte sich der Umsatz in Nordamerika, der wichtigsten Absatzregion von Agricultural Solutions, mit 4,002 Mrd. € nur knapp unter dem Vorjahresniveau. Negativ zu Buche schlugen hier vor allem ein niedrigerer Herbizidverkauf sowie Währungseffekte. Ein deutlich höheres Preisniveau federte dies jedoch ab. Auch für Südamerika, Afrika und den Nahen Osten wird im Vergleich zu 2022 ein Erlösminus ausgewiesen, und zwar von 294 Mio. € auf insgesamt 2,418 Mrd. €.
In Asien ging der Erlös der Agrarsparte ebenfalls zurück, nämlich um 58 Mio. € auf 1,072 Mrd. €. In Europa konnte Agricultural Solutions die Umsätze hingegen um 170 Mio. € auf 2,6 Mrd. € steigern, vor allem preisbedingt. Der Absatz von Pflanzenschutzprodukten sei aber deutlich zurückgegangen, berichtete die BASF. Ebenfalls negativ hätten hier Wechselkurseffekte gewirkt, insbesondere aus der türkischen Lira.
Sorgenkind Deutschland
Unterm Strich ist die Konzernführung aber nicht zufrieden mit der Entwicklung, vor allem was die gesamten Konzerngeschäfte in Deutschland betrifft. Laut dem BASF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Brudermüller haben die Konzernteams in absoluten Zahlen 2023 "in allen wichtigen Ländern einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert – mit Ausnahme von Deutschland“.
Das Ergebnis in Deutschland litt ihm zufolge dabei unter dem deutlich negativen Ergebnis am größten Produktionsstandort Ludwigshafen. Hierfür gibt es laut Brudermüller zwei wesentliche Gründe: Das vorübergehend nachfrageschwache Umfeld beeinträchtigt die Mengenentwicklung sowohl im Upstream- als auch im Downstream-Geschäft. Außerdem werden die deutschen Produktionskosten durch "strukturell höhere Energiepreise" belastet. Die BASF sieht sich deshalb gezwungen, am Standort Ludwigshafen bis 2026 eine weitere Milliarde Euro einzusparen, zusätzlich zu früheren Sparprogrammen. Das soll auch den Abbau von Arbeitsplätzen umfassen.