Lässt sich die Bakterienvermehrung in Spermaportionen auch durch eine Lagerung bei 5 °C verhindern - ganz ohne Antibiotikazusatz? Eine Praxisversuch liefert überraschende Ergebnisse.
Bisher war es üblich und über viele Jahre auch gesetzlich vorgeschrieben, dass dem Ebersperma für die künstliche Besamung beim Verdünnen im Labor ein Antibiotikum zugesetzt wird. Denn bei der Gewinnung kommt das Sperma mit der Bakterienflora des Ebers in Kontakt. Und diese Bakterien können die Spermien während der in der Praxis üblichen Lagerungstemperatur von 17 °C schädigen.
Gefahr von Resistenzen reduzieren
Um einer Resistenzbildung gegenüber den eingesetzten Antibiotika vorzubeugen, suchen Fruchtbarkeitsforscher jedoch nach alternativen Konservierungsverfahren. Sehr vielversprechende Ergebnisse liefert dazu die Lagerung der Spermaportionen bei 5 °C. Gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Hochschule Osnabrück hat die Besamungsorganisation GFS in Ascheberg dazu einen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Besamungsversuch durchgeführt.
Spermaportionen bei 5 °C gelagert
Das Projekt trägt die Bezeichnung „Cool-Sperm“. In der Versuchsgruppe wurden 89 Sauen mit dem auf 5 °C heruntergekühlten und mit einem speziellen Langzeitverdünner versehenen Sperma von 20 verschiedenen Endstufenebern belegt. Und das Sperma für die 91 Sauen der Kontrollgruppe wurde bei 17 °C gelagert. Vor dem Einsatz, wurden die Spermaportionen der Versuchsgruppe sechs Tage lang ohne Antibiotikazusatz gelagert.
Für jeden Eber geeignet?
Geklärt werden sollte u.a., wie sich die starke Abkühlung des Spermas auf die Beweglichkeit der Spermien und die Fruchtbarkeitsleistung der mit diesem Sperma belegten Sauen auswirkt. Zudem wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob das Sperma verschiedener Eber unterschiedlich auf die starke Abkühlung reagiert und ob sich daher nur bestimmte Eber für dieses Konservierungsverfahren eignen.
Gleich gute Fruchtbarkeitsleistung
Die Ergebnisse: Die Anzahl intakter Spermien unterschied sich nicht signifikant zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. Es wurden auch keine Unterschiede zwischen den Abferkeldaten festgestellt. Mit der Spermakonservierung bei 5 °C lassen sich also vergleichbar gute Fruchtbarkeitsergebnisse erzielen wie bei der Lagerung bei 17 °C und einem entsprechenden Antibiotikazusatz. Im direkten Vergleich eigneten sich rund 90 % aller getesteten Eber für die Abkühlung ihres Spermas auf 5 °C. In laufenden Feldversuchen soll jetzt der Transfer in die Praxis getestet werden.
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Bisher war es üblich und über viele Jahre auch gesetzlich vorgeschrieben, dass dem Ebersperma für die künstliche Besamung beim Verdünnen im Labor ein Antibiotikum zugesetzt wird. Denn bei der Gewinnung kommt das Sperma mit der Bakterienflora des Ebers in Kontakt. Und diese Bakterien können die Spermien während der in der Praxis üblichen Lagerungstemperatur von 17 °C schädigen.
Gefahr von Resistenzen reduzieren
Um einer Resistenzbildung gegenüber den eingesetzten Antibiotika vorzubeugen, suchen Fruchtbarkeitsforscher jedoch nach alternativen Konservierungsverfahren. Sehr vielversprechende Ergebnisse liefert dazu die Lagerung der Spermaportionen bei 5 °C. Gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Hochschule Osnabrück hat die Besamungsorganisation GFS in Ascheberg dazu einen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Besamungsversuch durchgeführt.
Spermaportionen bei 5 °C gelagert
Das Projekt trägt die Bezeichnung „Cool-Sperm“. In der Versuchsgruppe wurden 89 Sauen mit dem auf 5 °C heruntergekühlten und mit einem speziellen Langzeitverdünner versehenen Sperma von 20 verschiedenen Endstufenebern belegt. Und das Sperma für die 91 Sauen der Kontrollgruppe wurde bei 17 °C gelagert. Vor dem Einsatz, wurden die Spermaportionen der Versuchsgruppe sechs Tage lang ohne Antibiotikazusatz gelagert.
Für jeden Eber geeignet?
Geklärt werden sollte u.a., wie sich die starke Abkühlung des Spermas auf die Beweglichkeit der Spermien und die Fruchtbarkeitsleistung der mit diesem Sperma belegten Sauen auswirkt. Zudem wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob das Sperma verschiedener Eber unterschiedlich auf die starke Abkühlung reagiert und ob sich daher nur bestimmte Eber für dieses Konservierungsverfahren eignen.
Gleich gute Fruchtbarkeitsleistung
Die Ergebnisse: Die Anzahl intakter Spermien unterschied sich nicht signifikant zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. Es wurden auch keine Unterschiede zwischen den Abferkeldaten festgestellt. Mit der Spermakonservierung bei 5 °C lassen sich also vergleichbar gute Fruchtbarkeitsergebnisse erzielen wie bei der Lagerung bei 17 °C und einem entsprechenden Antibiotikazusatz. Im direkten Vergleich eigneten sich rund 90 % aller getesteten Eber für die Abkühlung ihres Spermas auf 5 °C. In laufenden Feldversuchen soll jetzt der Transfer in die Praxis getestet werden.