Einsatztermine von Biostimulanzien in Kartoffeln sind aktuell schwer zu bestimmen
Die Kartoffelfelder sehen aktuell sehr unterschiedlich aus. Empfehlungen zu Biostimulanzien sind das schwer, zumal es für die vielen offenen Fragen kaum Infos und Versuchsergebnisse gibt.
Auf vielen Kartoffelflächen mit Lagerware zeigt sich ein stark verzettelter Auflauf - von noch nicht aufgelaufen bis Knospenansatz ist alles zu finden.
Biostimulanzien haben sehr unterschiedliche Vorgaben zu ihren Einsatzzeitpunkten. Die Zentimeterangaben von z.B. 15 cm, 20 cm oder 30 cm sind noch relativ leicht umzusetzen, indem man sich an dem Mittelwert der Pflanzen auf der Fläche orientiert, schreibt Christin Böckenförde von der Landwirtschaftskammer NRW in den top agrar-Pflanzenschutzempfehlungen der Woche.
Vorgaben zum Entwicklungsstand beachten
Es gibt aber auch Vorgaben zum Entwicklungsstand wie z.B. BBCH 25 (5. Basaler Seitentrieb größer als 5 cm), BBCH 31 (Beginn Bestandsschluss) oder BBCH 40 (Knollenansatz). Auf dem Versuchsstandort in Niederkassel bewegt sich der oberirdische Entwicklungsstand in der Sorte Fontane aktuell von BBCH 09 (noch nicht aufgelaufen) bis BBCH 51 (Knospenansatz), die Reihen haben sich noch nicht geschlossen und unterirdisch ist noch kein Knollenansatz (BBCH 40) vorhanden.
Die Reihen werden sich zwar noch schließen, aber ob in diesem Jahr der Bestandsschluss (die Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich = BBCH 31 bis 39) erreicht wird, ist mehr als fraglich. Manchmal wird auch der Einsatz vor z.B. Phasen mit Hitzestress empfohlen, wobei auch hier die Angaben variieren, wie viele Tage vorher die Behandlung erfolgen sollte. Und die Definition von Hitzestress, d.h. ab welcher Temperatur Hitzestress vorherrscht und über wie viele Tage, ist unklar.
Kaum Versuchsergebnisse
Zu den vielen offenen Fragen gibt es zurzeit leider zu wenige Informationen und kaum Versuchsergebnisse zu den einzelnen Biostimulanzien. In einem Normaljahr sind die Einsatztermine einfacher zu bestimmen, aber in einem so schwierigen Jahr wie 2023, mit sehr großen Entwicklungsunterschieden in den Beständen, ist das herausfordernd.
Gerade vor, in oder nach Phasen mit Wasser- (Staunässe), Trocken- oder Hitzestress könnten Biostimulanzien zeigen, was sie zu leisten vermögen. Um die richtigen Einsatzzeitpunkte für die einzelnen Produkte zu finden, ist es wohl vorerst das Beste, sich an Ihren Berater vor Ort oder den jeweiligen Firmenvertreter zu wenden. Dabei sollte in jedem Fall nicht die Devise gelten: „Viel hilft viel“.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Auf vielen Kartoffelflächen mit Lagerware zeigt sich ein stark verzettelter Auflauf - von noch nicht aufgelaufen bis Knospenansatz ist alles zu finden.
Biostimulanzien haben sehr unterschiedliche Vorgaben zu ihren Einsatzzeitpunkten. Die Zentimeterangaben von z.B. 15 cm, 20 cm oder 30 cm sind noch relativ leicht umzusetzen, indem man sich an dem Mittelwert der Pflanzen auf der Fläche orientiert, schreibt Christin Böckenförde von der Landwirtschaftskammer NRW in den top agrar-Pflanzenschutzempfehlungen der Woche.
Vorgaben zum Entwicklungsstand beachten
Es gibt aber auch Vorgaben zum Entwicklungsstand wie z.B. BBCH 25 (5. Basaler Seitentrieb größer als 5 cm), BBCH 31 (Beginn Bestandsschluss) oder BBCH 40 (Knollenansatz). Auf dem Versuchsstandort in Niederkassel bewegt sich der oberirdische Entwicklungsstand in der Sorte Fontane aktuell von BBCH 09 (noch nicht aufgelaufen) bis BBCH 51 (Knospenansatz), die Reihen haben sich noch nicht geschlossen und unterirdisch ist noch kein Knollenansatz (BBCH 40) vorhanden.
Die Reihen werden sich zwar noch schließen, aber ob in diesem Jahr der Bestandsschluss (die Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich = BBCH 31 bis 39) erreicht wird, ist mehr als fraglich. Manchmal wird auch der Einsatz vor z.B. Phasen mit Hitzestress empfohlen, wobei auch hier die Angaben variieren, wie viele Tage vorher die Behandlung erfolgen sollte. Und die Definition von Hitzestress, d.h. ab welcher Temperatur Hitzestress vorherrscht und über wie viele Tage, ist unklar.
Kaum Versuchsergebnisse
Zu den vielen offenen Fragen gibt es zurzeit leider zu wenige Informationen und kaum Versuchsergebnisse zu den einzelnen Biostimulanzien. In einem Normaljahr sind die Einsatztermine einfacher zu bestimmen, aber in einem so schwierigen Jahr wie 2023, mit sehr großen Entwicklungsunterschieden in den Beständen, ist das herausfordernd.
Gerade vor, in oder nach Phasen mit Wasser- (Staunässe), Trocken- oder Hitzestress könnten Biostimulanzien zeigen, was sie zu leisten vermögen. Um die richtigen Einsatzzeitpunkte für die einzelnen Produkte zu finden, ist es wohl vorerst das Beste, sich an Ihren Berater vor Ort oder den jeweiligen Firmenvertreter zu wenden. Dabei sollte in jedem Fall nicht die Devise gelten: „Viel hilft viel“.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.