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Maßnahmen unzureichend?

FAO warnt vor Rückgang der Bestäubungsleistung von Bienen

Umweltschützern gehen die Maßnahmen zum Bienenschutz nicht weit genug. Agrarminister Özdemir verteidigt derweil die Freigabe der ökologischen Vorrangflächen zur Futtergewinnung.

Lesezeit: 2 Minuten

Vor dem Rückgang der Bestäubungsleistung von Bienen hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Weltbienentag gewarnt. „Bienen, Bestäuber und viele andere Insekten nehmen aufgrund von nicht nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken, Pflanzenschutzmitteln, Schädlingen und Krankheitserregern, der Zerstörung von Lebensräumen und der Klimakrise ab“, erklärte FAO-Generaldirektor Dr. Qu Dongyu.

Das sei auch wegen der Funktionen von Bienen bei der Erhaltung der Ökosysteme und damit der Nahrungsmittelproduktion gravierend. Notwendig sei gemeinsames Engagement, um die Rolle der Bienen, der Bestäuber und der Imkerei zu unterstützen, wiederherzustellen und zu stärken.

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Freigabe der ÖVF muss sein

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verteidigte unterdessen die Freigabe Ökologischer Vorrangflächen (ÖVF) nur für die Futter- und nicht für die Nahrungsmittelproduktion zu verteidigen. Die Biodiversitätskrise solle durch die Lösung der kriegsbedingten Versorgungskrise nicht verschärft werden. „Darum ist es richtig, dass wir die Artenvielfaltsflächen für den Futtermittelanbau, aber nicht für die intensive Nutzung freigegeben haben“, so der Minister.

Auch er unterstrich die zentrale Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern für die Ökosysteme und die Landwirtschaft. Daher gebe es auf Bundesebene mehrere Maßnahmen zum Schutz der Bienen. Beispielsweise setze sich das Bundeslandwirtschaftsministerium für die weitere Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und die Erhöhung des Anteils des Biolandbaus ein. Hinzu kämen Fördergelder für die Forschung rund um die Biene.

Umweltschützer für Stilllegung von Flächen

Den Bienenschutz in der Agrarlandschaft rückte der Anbauverband Demeter in den Fokus. Er forderte „einen ambitionierten Ausbau des Ökolandbaus statt einem Rollback in der Agrarpolitik“. Dem Insektensterben müsse mit dem Ökolandbau und umweltpolitischen Maßnahmen gegengesteuert werden. Deshalb sei den heute wieder laut werdenden Stimmen, die angesichts der Ernährungskrise ein Aussetzen von Umweltschutzmaßnahmen forderten, entschieden zu widersprechen.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sieht die Lösung in einer großflächigen Herausnahme von Agrarflächen aus der Bewirtschaftung. Der Anteil nicht-bewirtschafteter Flächen müsse auf mindestens 10 % steigen, denn Brachen böten Wildbienen und Co. einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum und damit die Chance zu überleben. Daneben sei eine nationale Reduktionsstrategie für Pflanzenschutzmittel überfällig.

Material von Agra Europe (AgE)

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