Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: „ZKL legt sich fest: Mehrwertsteuer soll Tierwohlumbau finanzieren“
Am Donnerstag trafen sich ZKL-Mitglieder mit Kanzler Scholz. Es ging dabei um den Umbau der Tierhaltung. Zu dessen Finanzierung hat die Kommission nun ein Mehrwertsteuermodell vorgelegt. Was unsere Leserinnen und Leser dazu sagen:
Was ist mit den Betrieben, die schon umgebaut haben?
„Damit werden ja jetzige Tierwohlprogramme abgestraft. Diese haben schon ohne Förderung umgebaut und mit Vermarktungspartnern einen Markt erschlossen. Zur Strafe wird das jetzige Tierwohlfleisch proportional teurer. Damit werden dann Betriebe umgebaut, die noch nicht umgestellt haben.
Manchmal weiß ich nicht, wie lang der Atem von uns und unseren Partnern noch sein soll.“ (Gabriele Mörixmann via Instagram)
Wer bestellt sollte auch zahlen können
„Eines ist sicher: wenn die Preise steigen, werden die Verbraucher weniger – oder Ware aus dem Ausland kaufen. Höhere Preise sind immer kontraproduktiv und stoßen auf wenig Gegenliebe auf Seiten der Verbraucher. Und das Ganze nur, um einen Umbau voranzutreiben, den niemand braucht und bezahlt?
Die Inflation im Lebensmittelsektor und der damit verbundene Rückgang in Punkto Fleischverzehr hat doch schon gezeigt, dass der Absatz in direktem Zusammenhang mit dem Preis steht.
Für mich ist eine Erhöhung der Mehrwertsteuer eher kontraproduktiv als zielführen. Zusätzlich stellt sich mir die Frage nach dem Nutzen: Was kommt am Ende bei den Landwirten an? Wenn der Staat die Musik bestellt, dass sollte er sie auch bezahlen.“ (Heinrich-Bernhard Münzebrock via Facebook)
Landwirte sind mehr als nur „Produzenten“ tierischer Lebensmittel
„Es braucht ein Umdenken unter den Tierhaltern. Eine geringere Produktion tierischer Lebensmittel darf im Kopf nicht mit Einkommenseinbußen verknüpft werden. Parallel zu der von der Borchert-Kommission vorgeschlagenen Vergütung von Tierwohl-Leistungen, muss sich auch das Selbstverständnis der Tierhalter wandeln: Ein Stück weit weg vom Produzenten tierischer Lebensmittel, der (nur) für das Produkt bezahlt wird, hin zum Dienstleister, der Tierwohl schafft und (auch) für den Prozess entlohnt wird.“ (Philipp Dümig)
Wird ein vegetarischer Döner dann bald anders versteuert als der mit Fleisch?
„Was mir bei diesem Thema fehlt, ist die Beantwortung der Frage nach der technischen Umsetzbarkeit von unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen. Das ist ja jetzt schon eine große Fehlerquelle und bei jeder Prüfung ein Thema.
Soll dann zum Beispiel eine Pizza Margerita (vegetarisch) einen anderen Steuersatz haben als eine Pizza Salami? Oder ein vegetarischer Döner einen anderen als einer mit Fleisch?
Wir sprechen gerade sehr viel von Bürokratieabbau, aber mit solchen Maßnahmen erreicht man das Gegenteil.“ (Bernhard Stehlin)
Zu: „Der Verzicht auf Stilllegung kann zum Boomerang für die Landwirtschaft werden“
Die Aussetzung der Stilllegung (GLÖZ 8) ist der Erfolg der Bauernproteste. Doch das könnte sich als Nachteil für die Landwirtschaft erweisen. Warum die Entscheidung eher zu Planungsunsicherheit führt, erläuterten zwei Gastkommentatoren. Was unsere Leser darüber denken:
Die Landwirtschaft sollte vorausschauend denken!
„Ich habe es so wie im Bericht beschrieben schon immer gesehen. Leider sehen es viele Berufskollegen nur kurzfristig. Die meisten Betriebe haben ihre schlechtesten und unförmigsten Flächen für die Stilllegung ausgewählt, so dass sich die Ertragsminderung in Grenzen hielt.
Leider ist das Problem des Artenschwunds und der Biodiversität noch nicht in allen Köpfen angekommen. Hier sollte die Landwirtschaft vorausschauend denken! Die Politik des Deutschen Bauernverbandes nutzt in erster Linie den Großbetrieben, die industrielle Landwirtschaft betreiben und eine Belastung für die Biodiversität sind. Schade um diese Entwicklung.
Sicherlich waren die Anforderungen in der neuen GAP an der einen oder anderen Stelle überzogen, aber die Rolle rückwärts nutzt dem Klimawandel jetzt nicht. Als naturverbundene Menschen sollten die Bauern das erkennen.“ (Gerd Schmalen)
Stilllegung bedeutet gleichzeitig auch Einkommenseinbußen
„Warum wird die Verantwortung für die Artenvielfalt nur der Landwirtschaft zugemutet? Die Aufgabe der Landwirtschaft ist in erster Linie die Nahrungsmittelproduktion. Es müssen qualitativ hochwertige, gesunde und günstige Nahrungsmittel produziert werden. Ich sehe die Landwirtschaft als vorgelagerte Speisekammer. Wer in seiner Speisekammer oder Küche Artenvielfalt und Insektenvielfalt haben möchte – gerne. Ich bevorzuge hygienisch einwandfreie Nahrung.
Die 4 % Stilllegung bedeuten auch 4 % Einkommenseinbußen ohne Ausgleich. Warum verzichtet nicht jeder auf 4 % Einkommen, dann können mit dem Geld Flächen angekauft oder gepachtet werden, auf denen Artenvielfalt in sinnvoller Weise gefördert wird.
Warum z.B. wird nicht um jeden Fußballplatz eine Blühstreifen angelegt? Ich kann mir gut vorstellen, dass in der Allianzarena um den Rasen ein 2 m Blühstreifen angelegt wird und von den 70.000 Plätzen 4 % stillgelegt werden. Da kann man dann Blumentöpfe oder Bienenkörbe anbringen. Oder jeder Hausbesitzer muss mindesten ein Fenster dauerhaft geöffnet haben, dass im Zimmer Vögel und Fledermäuse brüten können? Die Beispiele hören sich verrückt an? Für mich ist es genauso verrückt, wenn ich bestes Ackerland, dass ich teuer gekauft habe und fleißig dafür Grundsteuer zahle, einfach aus heiterem Himmel still legen muss.
Es wird eine vielgliedrige Fruchtfolge gefordert. Dazu ist eine langfristige Planung notwendig. Die Anbauplanung für dieses Jahr wurde bei den meisten Betrieben nach der Ernte im September festgelegt. Geringe Abweichungen sind zwar noch möglich aber schwierig. Die Rücknahme der GLÖZ 8 erfolgte erst im März. Es ist nahezu unmöglich in so kurzer Zeit Saatgut und Dünger zu besorgen und die Felder bei geeigneter Witterung vernünftig zu bestellen (…). Sinnvoller wäre eine dauerhafte Stilllegung, aber ohne den Ackerstatus zu verlieren.“ (Martin Hofmann)
Ich bin für verpflichtende Blühstreifen für große Flächen
„Die verpflichtende Stilllegung ist eine Verschwendung der landwirtschaftlichen Flächen, die für die Ernährung der Menschen wichtig ist. Die freiwillige Stilllegung muss wesentlich attraktiver werden.
Vielleicht wäre die verpflichtende Anlage von Blühstreifen sinnvoll, wenn die einzelnen Flächen eine bestimmte Größe überschreiten. Hier bei uns in Niedersachen mit den wechselnden Flächen von Wald, Grünland und Ackerland ist die Stilllegung nicht nötig. Die Entnahme von landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Bebauung muss verringert werden.“ (Günther Hoffmann)
Geht es um die Natur stehen immer Landwirte am Pranger
„Wir wirtschaften in Mecklenburg- Vorpommern auf einer, aus Landwirtssicht, guten Agrarstruktur. Jedoch ist die Landschaft durch Sölle und kleine sogenannte Landschaftselemente durchsetzt. Diese Agrarstrukturen und unsere Art der Landwirtschaft mit Dünger und Pflanzenschutz würden die Autoren sicher nicht gut heißen.
Den Betrieb führe ich seit 33 Jahren an diesem Standort. Bis 2003 gab es auch noch in Schleswig- Holstein einen Betriebsteil mit kleinen Strukturen und den sogenannten „Knicks“ um die Flächen herum. Damals konnte man direkt Vergleiche ziehen, was die Wildpopulation und auch die Insektenpopulation angeht. Auf unserem Betrieb in Mecklenburg konnte man Wildarten sehen, die es auf dem Standort in Schleswig Holstein nicht gab und dazu gehörten teilweise geschützte und seltene Arten.
Eines macht mir aber seit Jahren große Sorgen. Es wird immer die Landwirtschaft als erstes angeführt, wenn es negative Veränderungen in der Natur gibt. Es sind meist Menschen, aber keine Landwirte, die diese Veränderungen herbeiführen. Negative Auswirkungen des Handelns werden aber meist der Landwirtschaft in die Schuhe geschoben (…).
Wenn alles richtig ist, was die Autoren schreiben, sollte man doch auch mal überlegen, was der Import und die damit verbundene Produktion im Ausland bedeutet. Als erstes geht die Wertschöpfung hier verloren. Dann muss für die gleiche Produktionsmenge im Ausland Fläche mit einem Faktor 2 bis 5 herhalten. Dazu kommt noch der CO²-Fußabdruck für den Transport. Weiter haben wir im Verhältnis doch eine umweltschonendere und nachhaltige Produktion in Deutschland in unserer Kulturlandschaft. Das sieht in anderen Regionen der Welt anders aus.
Alle Veränderungen in der Natur sind mehr oder weniger von Menschen verursacht und nicht nur von Landwirten. Die Bevölkerungsdichte hat einen erheblichen Einfluss auf die Arten gefühlt mehr als die landwirtschaftliche Produktion.“ (Claus Brügmann)
Zu: „Özdemir will Ökohöfen mehr Absatzmöglichkeiten verschaffen“
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir freut sich über eine wachsende Zahl an Ökobetrieben und Ökoflächen. Für sein 30 % Ziel reicht das aktuelle Wachstum aber nicht aus. Ein Leser teilt seine Meinung zu den Wachstumszahlen der Öko-Landwirtschaft:
Der Markt muss Anreize für die Umstellung schaffen
„Die Förderung der Ökolandwirtschaft und der Versuch hierdurch die Zahl der Ökobetriebe zu steigern, beinhaltet die Gefahr, dass das Angebot von Biolebensmittel den Bedarf übersteigt. Dies würde den zu erzielenden Erzeugerpreis unter Druck setzten, was den Abstand der Lebensmittelpreise zwischen Konventionell und Bio verringert. Was die Wirtschaftlichkeit der Biolandwirtschaft in Gefahr bringen würde.
Der Anreiz zur Umstellung von Konventionell zu Bio muss vom Markt kommen, von der Bereitschaft der Verbraucher für Bio- Lebensmittel mehr zu zahlen. Die Entstehungskosten für Bio-Lebensmittel sind nun mal höher als für konventionell erzeugte. Die Bereitschaft für Bio-Lebensmittel den nötigen Aufschlag zu zahlen, hängt von den wirtschaftlichen Verhältnissen des Verbrauchers ab. Bei Krisen sinkt diese, dies konnte man in den zurückliegenden Jahren ab 2020 sehen.
(…) Zur Zeit sieht man beim Lebensmittelhandel vermehrt Bio-Lebensmittel mit kurz vor dem Ende stehender Mindesthaltbarkeit mit Preisnachlass. Weitere Unsicherheiten für die Bereitschaft der Verbraucher höherpreisige Lebensmittel zu kaufen, könnte durch die derzeitige Wirtschaftspolitik kommen, zur Zeit investieren immer mehr Unternehmen außerhalb Deutschlandes (z.B. Miele in Polen, Stihl in der Schweiz, ZF in der USA, usw.). Die Auswirkungen hierdurch kommen nicht sofort, sondern wirken umso nachhaltiger in der Zukunft.“ (Wilfried Maser)
Zu: „Politik mit der Brechstange: Kükentötungsverbot hat Brütereistrukturen zerstört“
Nach dem Verbot des Kükentötens mussten viele Brütereien schließen. Die Geflügelbranche mahnt daher dringend eine EU-weite Lösung an, wie top agrar berichtete. Ein Leser teilt seine Meinung dazu:
Gesetze wie diese müssen für die gesamte EU gelten
„Meiner Meinung nach ist dieses Gesetz aus blindem Aktionismus entstanden, den NGOs und die Medien mit Falschaussagen und Populismus erzwungen haben. Es wurde suggeriert, dass die Küken geschreddert werden und deshalb Schmerzen und Ängste erleiden. Es hätte vollkommen ausgereicht, ein tierschutzgerechtes und schmerzfreies Töten zu fordern.
Ich sehe keine Verbesserung, wenn die Tiere nicht nach der Geburt getötet werden, sondern erst großgezogen und als erwachsene Tiere getötet werden. Das Ergebnis bleibt das gleiche. Ökologisch und ökonomisch ist die Bruderhahnaufzucht nicht sinnvoll. Insbesondere, da ein Markt für diese Küken besteht und deshalb anderweitig Küken getötet werden.
Gerade in dieser Thematik gibt es kein richtig oder falsch, kein gut oder böse. Ein solches Gesetz müsste mindestens für die gesamte EU gelten. Es müsste mehr geforscht werden, um eine technische Lösung für die Geschlechtserkennung im Ein zu einem praktikablen Verfahren umzusetzen. Noch besser wäre natürlich ein Verfahren zu finden, um die der Befruchtung nur das gewünschte Geschlecht entstehen zu lassen.“ (Martin Hofmann)
Zu: „Kleine Biogasanlagen im Niedergang“
Ein top agrar-Leser plädierte in einem Gastkommentar dafür, hofangepasste, kleinere Biogasanlagen nicht in die geplante Ausschreibung und die Flexibilisierung zu zwingen und schilderte dabei seine Situation. Eine konträre Meinung schildert ein weiterer Leser:
Wir müssen uns den Marktanforderungen stellen
„Ich sehe das etwas anders als der Anlagenbetreiber. Wenn er die Anlage 4- bis 5-fach überbaut, kann er zukünftig zu der Ausschreibung von ca. 17 Cent zusätzlich ca. 2 bis 3 Cent durch eine hohe Überbauung herausfahren und obendrein noch die Wärme angemessen für Netto mind. 7 Cent verkaufen kann, dann ist dies ein rundes Konzept.
Die Prämie von aktuell 65 € deckt den Invest mehr als ab und eine saisonale Verschiebung – Wärmegeführt mit Pufferspeicher – bewirkt genau das, was eben sinnvoll und darüber hinaus auch politisch gewollt ist.
Viele Betreiber sind einfach verwöhnt vom EEG. Laufen lernen sollte man in 20 Jahren Vergütung und dabei immer mit der Zeit gehen, ansonsten geht man eben selbst mit der Zeit. Wir können einfach nicht erwarten, dass der Steuerzahler uns auf Dauer das Leben so einfach macht. Wir müssen uns zukünftig den Markt stellen und nicht die Probleme, sondern die Möglichkeiten sehen!“ (Dirk Huster-Klatte)
Zu: „Agrarministerium legt Drohnen-Förderung für Rehkitzrettung neu auf“
Das BMEL unterstützt auch 2024 wieder Kreisjagdverbände und Jägervereinigungen bei der Anschaffungen von Drohnen mit Wärmebildtechnik für die Rehkitzrettung. Das meint ein Leser zum Förderumfang:
Warum werden nur Drohnen gefördert?
„Leider scheint sich die neue Förderung wieder nur auf die Rehkitzrettung durch Drohnen zu beschränken. Auf unserem Betrieb wird seit zwei Jahren bereits über unseren Lohnunternehmer das Senso-Save System von Pöttinger eingesetzt.
Die großen Vorteile sind, dass kaum Planungsvorlauf besteht, wenig Personal benötigt wird und auch junge Hasen oder Fasanenküken während der Mahd erkannt werden. So besteht auch die Möglichkeit bei unsicherer Wetterlage spontan Wetterfenster auszunutzen.
Im Gegensatz zur Drohne ist das System permanent einsetzbar und nicht nur in den frühen Morgenstunden. Die Mehrkosten für die Mahd tragen wir persönlich gerne. Mich wundert nur, dass dieses System in der Förderung keine Berücksichtigung findet.“ (Thomas Großerüschkamp)
Zu: „Verbraucher kaufen wieder mehr Fleisch“
In den Supermärkten lassen sich Verbrauchertrends gut ablesen. Die gute Nachricht für alle Tierhalter: Das Interesse an Fleisch nimmt wieder zu. Allerdings nur unter einer Bedingung. Das sagen die Leser zum Ergebnis:
Geflügelfleisch hat ein besseres Image
„Ich denke, dass die Kampagnen der NGO's und der Politik den Absatz gerade beim Schweinefleisch beeinflusst haben. Geflügelfleisch hat ein besseres Image – meiner Meinung nach auch durch gezielte Werbekampagnen. Über allem schwebt aber der nächste Skandal, wann auch immer er kommt. Die Aussichten für den Schweinemarkt sind gut bis die ASP mal wieder zuschlägt.“ (Andreas Puckert)
Ich wünsche mir eine fundierte Debatte zum Thema Fleisch
„Mir macht der Fleischkonsum Sorgen. In Deutschland wurden im Jahr 2023 pro Person 51,6 kg Fleisch verzehrt, also knapp 1 kg pro Woche. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden jedoch maximal 300 g pro Woche empfohlen, und zwar nicht nur aus Umwelt- und Klimaschutzgründen. (…)
Neben dem immer noch zu hohen Fleischkonsum besorgt mich aber vor allem, wie wir über Fleisch reden. Es ist schwierig, sachlich über das Thema zu diskutieren. Wenn man eine Debatte über die Reduktion des Fleischkonsums anfängt, wird diese Debatte gerne ins Extreme gezogen. Es geht dann nur noch um ein Schwarz-Weiß-Denken zwischen 'Die Bevölkerung soll weiterhin so viel Fleisch essen wie jetzt' auf der einen und 'Wir müssen alle vegan werden' bzw. oft als Vorwurf treffender formuliert 'IHR wollt uns alle zu Veganern machen'. Grautöne werden ignoriert.
Das wissenschaftlich fundierte Behandeln der Thematik wird nicht einfacher, wenn manche Regionalparteien aus Südostdeutschland das Fleischessen als identitätsstiftend vermarkten, einen Kulturkampf eröffnen und den Erfolg von Agrarpolitik daran messen wollen, wie viel Fleisch in Deutschland produziert bzw. exportiert wird. Ich würde mir wünschen, dass künftig Differenzierungen und wissenschaftlich fundierte Fakten die Debatte zum Thema Fleisch dominieren würden.“ (Philipp Dümig)
Zu: „Forscher testen optimierte Standraumverteilung im Maisanbau“
Forscher aus Schwarzenau testen unter Praxisbedingungen, wie sich eine verbesserte Pflanzenverteilung bei Wassermangel auf den Ertrag und die Abreife von Silomaisauswirkt. Ein Leser berichtet von seinen Erfahrungen:
Ich nutze das System schon einige Jahre mit Erfolg
„Auf meinem Betrieb in der Sächsischen Schweiz baue ich den Silo- und Körnermais schon seit mehreren Jahren mit einem Reihenabstand von 37,5 cm an. Gerade in den trockenen Jahren hat dieses System seine Stärken, da sich die Reihen schneller schließen und die Verdunstung vom Erdboden abnimmt. Weiterhin hat die Erosion durch Starkregen abgenommen, wobei strikt quer zum Hang gelegt wird.
Unkraut wird im Vorauflauf mit Adengo appliziert. Eine weitere Bekämpfung ist aus meiner Sicht nicht erforderlich, wenn man die eine oder andere Unkrautpflanze toleriert, ohne dass der Bestand leidet. Nur die Arbeitserledigung ist nicht gerade effektiv, da die Maschine mit 3 m Arbeitsbreite nicht mit den 75ern mithalten kann. Der Ertrag bei Silomais wie auch Körnermais holt das aber wieder rein. Da bestätige ich ihre Angaben.“ (Silko Minsel)