Umbau der Tierhaltung findet bei Neuland großen Anklang
Für den Verein Neuland gilt der Start des Förderprogramms als gelungen. Dennoch gebe es auch weiterhin Handlungsbedarf, das Programm an die Praxis anzupassen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat am 4. Juni 2024 die Antragstellung zur Förderung der laufenden Mehrkosten für die Schweinehaltung im Rahmen des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung gestartet. Bereits seit dem 1. März 2024 können Landwirte Anträge für die investive Förderung stellen. Bis Ende Juni 2024 haben 96 Betriebe diese Möglichkeit genutzt, davon 75 konventionelle, mit einem Fördervolumen von rund 62 Mio. Euro. Für die laufenden Mehrkosten wurden 309 Anträge gestellt, darunter 22 von NEULAND-Schweinehaltern. Der NEULAND-Verein ist als Organisation mit Kontrollsystem anerkannt.
Der Vorstandssprecher des Neuland-Vereins, Jochen Dettmer, bewertet den Programmstart positiv. Mit einem Budget von 1 Mrd. € für die ersten vier Jahre und einer Laufzeit bis Ende 2030 hat die Ampelregierung deutliche Schritte für den Umbau der Tierhaltung unternommen. Laut Dettmer profitieren Schweinehalter von attraktiven Fördersätzen: 398 € pro Sau bei der Auslaufhaltung, 9,50 € pro Ferkel bei der Ferkelaufzucht und etwa 22 € pro Mastschwein bei der Schweinemast. Diese Maßnahmen setzen wichtige Anreize für den Marktaufbau.
Immer noch Entwicklungsbedarf
Trotz dieser Fortschritte gebe es weiterhin Bedarf, die Förderkriterien praxisgerecht anzupassen, insbesondere bei der Bestandserweiterung für kleine Betriebe. Ein glaubwürdiges Kennzeichnungssystem sei dabei ebenfalls unerlässlich. Zwar existiert das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, doch fehlt es in den Bundesländern an der Umsetzung eines Systems zur Registrierung und Plausibilitätskontrolle.
Darüber hinaus berücksichtigt das Kennzeichnungsgesetz bislang weder den Lebenszyklus der Schweine noch die Verarbeitung, einschließlich der Gastronomie, sowie andere Tierarten. Um den gesamten Umbau der Tierhaltung erfolgreich zu gestalten, bedarf es eines soliden Finanzierungskonzepts. Die Borchert-Kommission hat beispielsweise eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch und Fleischprodukte vorgeschlagen. Es bleibt unverständlich, warum die Ampelregierung in dieser Frage noch keine Einigung erzielt hat, erklärt Jochen Dettmer abschließend.
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Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat am 4. Juni 2024 die Antragstellung zur Förderung der laufenden Mehrkosten für die Schweinehaltung im Rahmen des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung gestartet. Bereits seit dem 1. März 2024 können Landwirte Anträge für die investive Förderung stellen. Bis Ende Juni 2024 haben 96 Betriebe diese Möglichkeit genutzt, davon 75 konventionelle, mit einem Fördervolumen von rund 62 Mio. Euro. Für die laufenden Mehrkosten wurden 309 Anträge gestellt, darunter 22 von NEULAND-Schweinehaltern. Der NEULAND-Verein ist als Organisation mit Kontrollsystem anerkannt.
Der Vorstandssprecher des Neuland-Vereins, Jochen Dettmer, bewertet den Programmstart positiv. Mit einem Budget von 1 Mrd. € für die ersten vier Jahre und einer Laufzeit bis Ende 2030 hat die Ampelregierung deutliche Schritte für den Umbau der Tierhaltung unternommen. Laut Dettmer profitieren Schweinehalter von attraktiven Fördersätzen: 398 € pro Sau bei der Auslaufhaltung, 9,50 € pro Ferkel bei der Ferkelaufzucht und etwa 22 € pro Mastschwein bei der Schweinemast. Diese Maßnahmen setzen wichtige Anreize für den Marktaufbau.
Immer noch Entwicklungsbedarf
Trotz dieser Fortschritte gebe es weiterhin Bedarf, die Förderkriterien praxisgerecht anzupassen, insbesondere bei der Bestandserweiterung für kleine Betriebe. Ein glaubwürdiges Kennzeichnungssystem sei dabei ebenfalls unerlässlich. Zwar existiert das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz, doch fehlt es in den Bundesländern an der Umsetzung eines Systems zur Registrierung und Plausibilitätskontrolle.
Darüber hinaus berücksichtigt das Kennzeichnungsgesetz bislang weder den Lebenszyklus der Schweine noch die Verarbeitung, einschließlich der Gastronomie, sowie andere Tierarten. Um den gesamten Umbau der Tierhaltung erfolgreich zu gestalten, bedarf es eines soliden Finanzierungskonzepts. Die Borchert-Kommission hat beispielsweise eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch und Fleischprodukte vorgeschlagen. Es bleibt unverständlich, warum die Ampelregierung in dieser Frage noch keine Einigung erzielt hat, erklärt Jochen Dettmer abschließend.