Steinmeier: "Ohne Landfrauen wäre das Land kälter und ärmer"
Das Engagement der Landfrauen ist wichtig und lebensnah – in den ländlichen Regionen, aber auch in der Politik in Berlin. Das sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Landfrauentag in Kiel.
„Auf Kurs in die Zukunft“ – das war das Motto des Deutschen Landfrauentages, der am Dienstag in der Wunderino Arena in Kiel stattfand. Für Landfrauen-Präsidentin Petra Bentkämper bedeutete dieses Motto, passend zum Veranstaltungsort an der Ostseeküste, Segel zu setzen und Kraft zu schöpfen für Herausforderungen und Veränderungen. Aber auch Neues zu erkunden oder sich im Hafen Zeit zu nehmen, um zu reflektieren. Zu Gast in Kiel waren 5.000 Landfrauen aus der ganzen Bundesrepublik.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der Verband feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag und sei damit "etwas älter als das Grundgesetz". Auch wenn viele Leute das Wort "Landfrau" nach wie vor mit Bildern von Bäuerinnen, Backrezepten und Hauswirtschaft in Verbindung brächten, sei die Arbeit des Landfrauenverbandes so viel mehr: "Das folgt nicht irgendwelchen Klischees – es ist die Wirklichkeit. Was Sie tun, ist so vielfältig und verschieden, so traditionell und modern, so leicht und so schwer, wie es das Alltagsleben von Frauen ist. Die Landfrauen begleiten auch jede Veränderung dieses Alltagslebens, und das seit 75 Jahren", so Frank-Walter Steinmeier.
Steinmeier: Engagement der Landfrauen hilft im ganzen Land
Auch die Zeit und Mühe, die die Landfrauen aufbringen, um in der Gremienarbeit gemeinsame Positionen zu finden, hob er lobend hervor. So benenne der Verband entscheidende Aufgaben, um den ländlichen Raum auch in Zukunft lebenswert zu erhalten, streite für gleichwertige Lebensverhältnisse und für schnelleren Glasfaserausbau, bessere Mobilität und eine gesicherte Pflegeinfrastruktur.
"Ihr Engagement ist lebensnah. Es nimmt alle mit. Es hilft im ganzen Land, ganz konkret, jeden Tag", sagte der Bundespräsident. Der Landfrauenverband sei eine wichtige gesellschaftliche Stimme, die das Land politisch mitgestalte. „Ohne Sie wäre dieses Land ärmer und kälter. Sie sind da, wo Sie gebraucht werden. Sie sind Vorbild“, sagte Steinmeier.
Unternehmerinnen als weibliche Vorbilder
Und um Vorbilder ging es auch in der darauf folgenden Auszeichnung für die „LandFrauen mit Ideen – Unternehmerinnen des Jahres“. Schirmfrau des Wettbewerbs war Nikola Steinbock, die Vorstandssprecherin der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
„Um die immer komplexeren Herausforderungen unserer Wirtschaft zu meistern, bedarf es Diversität und einer Vielfalt an Perspektiven. Das gilt auch für die grüne Branche. Doch um Vielfalt zu fördern, braucht es neben Strukturen starke weibliche Vorbilder – zum Beispiel erfolgreiche Unternehmerinnen, die Verantwortung übernehmen und dabei authentisch und selbstwirksam agieren“, sagte Steinbock.
Oft sind es die Frauen, die neue Wege beschreiten
So sieht es auch Landfrauen-Vizepräsidentin Christine Reitelshöfer: „Unternehmerinnen spielen für die ländliche Entwicklung eine außerordentlich wichtige Rolle. Oft sind sie es, die neue Wege beschreiten, Bedarfe erkennen und den Zeitgeist leben.“
Prämierte Konzepte: Naturseifen, Eiscreme und breit aufgestellte Vermarktung
Neu in diesem Jahr war, dass die Auszeichnung der Unternehmerin des Jahres in drei Kategorien verliehen wurde: Für eine Unternehmerin aus dem ländlichen Raum, eine Unternehmerin aus der Landwirtschaft und eine Jungunternehmerin. Das sind die Preisträgerinnen:
Melanie Göppert aus Baden-Württemberg: Unter der Marke „Hautwohl“ vertreibt sie Naturseifen mitten im Schwarzwald. Sie ist außerdem Autorin und zeigt, wie erfolgreich schadstofffreie Seife sein kann.
Sina Steensen aus Schleswig-Holstein ist 2023 als Unternehmerin mit der „Trollebüller Eiscremerei“ gestartet. Das Eis entsteht mit Milch und Sahne der eigenen Kühe und regionalen Zutaten wie Beeren und Früchten. Ihre Produkte vertreibt sie in Hofläden, im Einzelhandel, an Verkaufsautomaten und über die Gastronomie.
Christina Ingenrieth aus Nordrhein-Westfalen übernahm im vergangenen Jahr den elterlichen Betrieb und zeigt, dass man auch als Quereinsteigerin mit BWL-Studium in die Landwirtschaft einsteigen kann. Neben Hofcafé und Saisonrestaurant findet man auf dem Genholter Hof auch Erdbeeren, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Spargel in der Direktvermarktung. Mietgärten und Gästezimmer gehören ebenfalls zum breit aufgestellten Betrieb.
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„Auf Kurs in die Zukunft“ – das war das Motto des Deutschen Landfrauentages, der am Dienstag in der Wunderino Arena in Kiel stattfand. Für Landfrauen-Präsidentin Petra Bentkämper bedeutete dieses Motto, passend zum Veranstaltungsort an der Ostseeküste, Segel zu setzen und Kraft zu schöpfen für Herausforderungen und Veränderungen. Aber auch Neues zu erkunden oder sich im Hafen Zeit zu nehmen, um zu reflektieren. Zu Gast in Kiel waren 5.000 Landfrauen aus der ganzen Bundesrepublik.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der Verband feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag und sei damit "etwas älter als das Grundgesetz". Auch wenn viele Leute das Wort "Landfrau" nach wie vor mit Bildern von Bäuerinnen, Backrezepten und Hauswirtschaft in Verbindung brächten, sei die Arbeit des Landfrauenverbandes so viel mehr: "Das folgt nicht irgendwelchen Klischees – es ist die Wirklichkeit. Was Sie tun, ist so vielfältig und verschieden, so traditionell und modern, so leicht und so schwer, wie es das Alltagsleben von Frauen ist. Die Landfrauen begleiten auch jede Veränderung dieses Alltagslebens, und das seit 75 Jahren", so Frank-Walter Steinmeier.
Steinmeier: Engagement der Landfrauen hilft im ganzen Land
Auch die Zeit und Mühe, die die Landfrauen aufbringen, um in der Gremienarbeit gemeinsame Positionen zu finden, hob er lobend hervor. So benenne der Verband entscheidende Aufgaben, um den ländlichen Raum auch in Zukunft lebenswert zu erhalten, streite für gleichwertige Lebensverhältnisse und für schnelleren Glasfaserausbau, bessere Mobilität und eine gesicherte Pflegeinfrastruktur.
"Ihr Engagement ist lebensnah. Es nimmt alle mit. Es hilft im ganzen Land, ganz konkret, jeden Tag", sagte der Bundespräsident. Der Landfrauenverband sei eine wichtige gesellschaftliche Stimme, die das Land politisch mitgestalte. „Ohne Sie wäre dieses Land ärmer und kälter. Sie sind da, wo Sie gebraucht werden. Sie sind Vorbild“, sagte Steinmeier.
Unternehmerinnen als weibliche Vorbilder
Und um Vorbilder ging es auch in der darauf folgenden Auszeichnung für die „LandFrauen mit Ideen – Unternehmerinnen des Jahres“. Schirmfrau des Wettbewerbs war Nikola Steinbock, die Vorstandssprecherin der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
„Um die immer komplexeren Herausforderungen unserer Wirtschaft zu meistern, bedarf es Diversität und einer Vielfalt an Perspektiven. Das gilt auch für die grüne Branche. Doch um Vielfalt zu fördern, braucht es neben Strukturen starke weibliche Vorbilder – zum Beispiel erfolgreiche Unternehmerinnen, die Verantwortung übernehmen und dabei authentisch und selbstwirksam agieren“, sagte Steinbock.
Oft sind es die Frauen, die neue Wege beschreiten
So sieht es auch Landfrauen-Vizepräsidentin Christine Reitelshöfer: „Unternehmerinnen spielen für die ländliche Entwicklung eine außerordentlich wichtige Rolle. Oft sind sie es, die neue Wege beschreiten, Bedarfe erkennen und den Zeitgeist leben.“
Prämierte Konzepte: Naturseifen, Eiscreme und breit aufgestellte Vermarktung
Neu in diesem Jahr war, dass die Auszeichnung der Unternehmerin des Jahres in drei Kategorien verliehen wurde: Für eine Unternehmerin aus dem ländlichen Raum, eine Unternehmerin aus der Landwirtschaft und eine Jungunternehmerin. Das sind die Preisträgerinnen:
Melanie Göppert aus Baden-Württemberg: Unter der Marke „Hautwohl“ vertreibt sie Naturseifen mitten im Schwarzwald. Sie ist außerdem Autorin und zeigt, wie erfolgreich schadstofffreie Seife sein kann.
Sina Steensen aus Schleswig-Holstein ist 2023 als Unternehmerin mit der „Trollebüller Eiscremerei“ gestartet. Das Eis entsteht mit Milch und Sahne der eigenen Kühe und regionalen Zutaten wie Beeren und Früchten. Ihre Produkte vertreibt sie in Hofläden, im Einzelhandel, an Verkaufsautomaten und über die Gastronomie.
Christina Ingenrieth aus Nordrhein-Westfalen übernahm im vergangenen Jahr den elterlichen Betrieb und zeigt, dass man auch als Quereinsteigerin mit BWL-Studium in die Landwirtschaft einsteigen kann. Neben Hofcafé und Saisonrestaurant findet man auf dem Genholter Hof auch Erdbeeren, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Spargel in der Direktvermarktung. Mietgärten und Gästezimmer gehören ebenfalls zum breit aufgestellten Betrieb.