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Worx Akkuschrauber: Genug Power für Beton?

Der Akku-Schlagbohrschrauber Worx WX 354 soll über ausreichend Leistung verfügen, um für gelegentliche Bohrungen in Stein und Beton auf den Bohrhammer verzichten zu können – ein Test.

Lesezeit: 4 Minuten
Dieser Beitrag erschien zuerst beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

In nahezu jedem Haushalt hat der Akkuschrauber die Schlagbohrmaschine abgelöst. Wenn es jedoch an das Bohren in Stein oder gar Beton geht, muss es schon ein Bohrschrauber mit zuschaltbarem Schlagwerk sein.

Schnell gelesenDie Firma Worx setzt mit dem Akkubohrer WX 354 auf eine spezielle Schlagtechnik und verspricht bessere Schlag­leistungen.Wie sich der Akkubohrer im Vergleich zum kabelbetriebenen Schlagbohrer schlägt, haben wir mit Bohrungen in Kalksandstein, Betonstein und Granit ­getestet.Beim Praxistest erweist sich der ­Akkuschlagbohrschrauber zumindest in Kalksandstein und Betonstein als konkurrenzfähig.In Granit allerdings schneidet der Akku gegenüber dem ungebremsten Leistungsfluss aus dem Netz deutlich schwächer ab.Dafür ist der Worx 354 aber auch nicht gedacht. Als Alleskönner ist er eine echte Alternative zum traditionellen Schlagbohrer mit Kabelanschluss.

Prinzipbedingt ist deren Leistung im harten Baustoff jedoch nur für gelegentliche Einsätze geeignet. Worx setzt mit dem WX 354 auf eine spezielle Schlagtechnik und verspricht bessere Leistungen. Wir haben geprüft, ob das stimmt und der kleine Akku-Schlagbohrer ein Kabelgerät ersetzen kann.

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Masse bringt Schlagkraft

Vorweg: Schlagbohrer sind nicht die erste Wahl für das Bohren in Stein und Beton. Sie sind ein Kompromiss für alle, die nur ab und zu einen Dübel in der Wand versenken wollen. Das liegt nicht zuletzt am Arbeitsprinzip.

In den meisten Schlagbohrmaschinen sind sogenannte Rastenschlagwerke verbaut (Übersicht). Sie sind kompakt, einfach aufgebaut und lassen sich gut im Gehäuse unterbringen. Ein federbelasteter, rotierender und ein feststehender Zahnkranz sitzen auf der Bohrspindel und werden gegeneinandergedrückt.

Die Kombination aus Drehbewegung und Rastenform der Zähne führt zu einer schnellen Vorwärts-/Rückwärtsbewegung der Spindel. Da die Hubhöhe entlang der Zähne nur gering ist, entsteht wenig Schlagenergie und die eigentliche Schlagleistung muss man durch entsprechenden Anpressdruck aufbringen. Anders bei pneumatischen Schlagwerken in Bohrhämmern. Ein Kolben setzt einen Schläger in Bewegung, der seine Energie wiederum direkt auf das Bohrwerkzeug überträgt. Bei diesem Arbeitsprinzip wird die Schlagleistung durch die Masse des Schlägers (Flugkolbens) erzeugt.

Bis zu 6.000 Schläge/min

Worx greift im Akku-Schlagbohrschrauber WX 354 das Prinzip der bewegten Masse auf, ersetzt die aufwendige Pneumatik jedoch durch eine Feder und ein Massestück mit integrierter Kurvenbahn. Beide sitzen auf der Bohrspindel. Die Kurvenbahn sorgt für das Spannen und schlagartige Entspannen der Feder. Dabei wird das Massestück beschleunigt und schlägt auf die längsbewegliche Bohrspindel. Das soll einen deutlich besseren Bohrfortschritt in Stein und Beton erzeugen.

Ob das zutrifft, haben wir ausprobiert und dafür Löcher mit einem Durchmesser von 8 mm in Kalksandstein, Betonstein und Granit gebohrt. Als Vergleich diente eine 700 W-Schlagbohrmaschine mit Rastenschlagwerk.

In der Grundausstattung liefert Worx den Schlagbohrschrauber in einem kompakten Hardcase komplett mit zwei 20 V 2-Ah-Akkus und Ladegerät. Der Akkuschrauber macht einen soliden Eindruck, ist handlich und mit einem 13 mm-Metallschnellspannbohrfutter ausgestattet, das richtig zupackt.

18 Drehmomentstufen sowie eine Einstellung für das Bohren und Hammerbohren sind mit dem Zweiganggetriebe kombinierbar. Der Motor ist bürstenlos und liefert im zweiten Gang eine Nenndrehzahl bis 2.000 U/min sowie bis zu 6.000 Schläge/min. Der Hersteller gibt für das Bohren in Holz maximale Bohrerdurchmesser von 40 mm, in Stein von 16 mm und in Stahl von 13 mm an.

Alternative ohne Kabel

Im praktischen Einsatz hat uns der Worx WX 354 „Slammer Drill“ positiv überrascht. Sicher darf man das von einem Gerät, das beim Hersteller im Set mit zwei Akkus, dem Ladegerät und dem Bohrer mit einem Listenpreis von 300 € zwischen Heimwerker- und Profiklasse angesiedelt ist, auch erwarten.

Der Bohrhammer wiegt inklusive Akku 1,8 kg und liegt prima in der Hand. Alle Bedienelemente sind gut zu erreichen und lassen sich leicht schalten. Gerade beim Schlagbohren wichtig: Ein Bohrfutter, das sich nicht löst und den Bohrer sicher festhält. Hier erhält der Worx die maximale Punktzahl. Beim Praxistest erweist sich das Akkugerät zumindest in Kalksandstein und Betonstein als konkurrenzfähig.

Ohne kreischende Geräusche

Das Schlagwerk tut, was es soll, und treibt den 8 mm-Steinbohrer nur unwesentlich langsamer in das Material als der netzabhängige 700 W-Schlagbohrer, spart sich dabei jedoch die kreischende Geräuschkulisse des Rastenschlagwerks. Beim Worx-Akku-Schlagbohrschrauber gleicht die zusätzliche Schlagmasse tatsächlich einen Teil der fehlenden Drehzahl und Motorleistung aus, die der kabelabhängige Bohrer bereitstellt. In Granit allerdings kann der Akku dem ungebremsten Leistungsfluss aus dem Netz nichts entgegensetzen.

Dafür ist der Worx 354 aber auch nicht gedacht. Als Alleskönner für das Schrauben, Bohren und gelegentliche Schlagbohren in Stein und Beton ist er eine echte Alternative zum traditionellen Schlagbohrer mit Kabelanschluss. Er ist leichter und vielseitiger.

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