Global wohl weniger Feuchtgebiete verschwunden als befürchtet
In den vergangenen gut 300 Jahren sollen „nur“ bis zu 35 % statt bis zu 87 % aller natürlichen Feuchtgebiete trockengelegt worden sein. Für Forscher ist das aber kein Grund zur Entwarnung.
Moore und andere Feuchtgebiete gelten als wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Deshalb gilt die Trockenlegung solcher Landschaften heute als verpönt. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der Verlust von Feuchtgebieten in den vergangenen Jahrhunderten nicht so groß ausgefallen ist wie bislang geschätzt.
Moorgebiet von der Größe Indiens trockengelegt
Das haben Wissenschaftler unter der Leitung der Stanford University in einer neuen Studie ermittelt, die im renommierten Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde. Demnach wurden zwischen 1700 und 2020 weltweit etwa 3,4 Mio. km2 Feuchtgebiete trockengelegt und meist in Ackerland umgewandelt.
Diese Fläche entspricht in etwa der Größe Indiens, was vordergründig imposant klingt. Daraus lässt sich ableiten, dass die Gesamtheit an Feuchtgebietsökosystemen im betrachteten Zeitraum durch menschliche Eingriffe zwischen 21 % bis 35 % zurückgegangen ist.
So groß diese Fläche auch ist, fällt sie doch deutlich kleiner aus als in früheren Untersuchungen angenommen worden war. Bis dato ging man nämlich davon aus, dass zwischen 50 % und 87 % der weltweiten Feuchtgebiete melioriert wurden.
Siebert: Rückgang in vielen Ländern dennoch dramatisch
Dass weniger Moore verschwunden sind, ist laut dem Mitautor Prof. Stefan Siebert vom Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen allerdings kein Grund zur Entwarnung. Ihm zufolge ist der Rückgang natürlicher Feuchtgebiete in vielen Ländern dennoch dramatisch. „Dies sollte unsere Motivation noch einmal erhöhen, die noch verbliebenen Feuchtgebiete zu schützen und zu erhalten“, so Siebert.
Arktische Torfgebiete noch gut erhalten
Wie aus der Studie hervorgeht, war der Feuchtgebietsverlust in der Mitte des 20. Jahrhunderts am stärksten, mit regionalen Schwerpunkten in Europa, den USA und China. Die Auswertung ergab, dass mehr als 80 % der ehemals vorhandenen natürlichen Feuchtgebiete in Irland, Ungarn, Litauen, Deutschland und Italien trockengelegt wurden. Vergleichsweise unversehrt blieben die abgelegenen boreal-arktischen Torfgebiete.
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Moore und andere Feuchtgebiete gelten als wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Deshalb gilt die Trockenlegung solcher Landschaften heute als verpönt. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der Verlust von Feuchtgebieten in den vergangenen Jahrhunderten nicht so groß ausgefallen ist wie bislang geschätzt.
Moorgebiet von der Größe Indiens trockengelegt
Das haben Wissenschaftler unter der Leitung der Stanford University in einer neuen Studie ermittelt, die im renommierten Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde. Demnach wurden zwischen 1700 und 2020 weltweit etwa 3,4 Mio. km2 Feuchtgebiete trockengelegt und meist in Ackerland umgewandelt.
Diese Fläche entspricht in etwa der Größe Indiens, was vordergründig imposant klingt. Daraus lässt sich ableiten, dass die Gesamtheit an Feuchtgebietsökosystemen im betrachteten Zeitraum durch menschliche Eingriffe zwischen 21 % bis 35 % zurückgegangen ist.
So groß diese Fläche auch ist, fällt sie doch deutlich kleiner aus als in früheren Untersuchungen angenommen worden war. Bis dato ging man nämlich davon aus, dass zwischen 50 % und 87 % der weltweiten Feuchtgebiete melioriert wurden.
Siebert: Rückgang in vielen Ländern dennoch dramatisch
Dass weniger Moore verschwunden sind, ist laut dem Mitautor Prof. Stefan Siebert vom Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen allerdings kein Grund zur Entwarnung. Ihm zufolge ist der Rückgang natürlicher Feuchtgebiete in vielen Ländern dennoch dramatisch. „Dies sollte unsere Motivation noch einmal erhöhen, die noch verbliebenen Feuchtgebiete zu schützen und zu erhalten“, so Siebert.
Arktische Torfgebiete noch gut erhalten
Wie aus der Studie hervorgeht, war der Feuchtgebietsverlust in der Mitte des 20. Jahrhunderts am stärksten, mit regionalen Schwerpunkten in Europa, den USA und China. Die Auswertung ergab, dass mehr als 80 % der ehemals vorhandenen natürlichen Feuchtgebiete in Irland, Ungarn, Litauen, Deutschland und Italien trockengelegt wurden. Vergleichsweise unversehrt blieben die abgelegenen boreal-arktischen Torfgebiete.