Am Freitag besuchte Agrar-Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick das Werk der Moers Frischeprodukte, ein Joint Venture der Molkerei Gropper und Dr. Oetker.
Miteigentümer und Geschäftsführer Heinrich Gropper begrüßte die Grünen-Politikerin sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft und Handel zur Diskussion relevanter Themen der Milchwirtschaft, berichtet die Zeitschrift Lebensmittelpraxis. Im Zentrum stand die aktuelle Situation der Milcherzeuger in der Region am Niederrhein.
Der Standort Moers produziert in diesem Jahr voraussichtlich 900 Mio. Einheiten; sowohl für Dr. Oetker als auch für das Handelsmarkengeschäft von Gropper. Die Molkerei gehört mit ihren drei Standorten in Bissingen, Stockach und Moers zu den größten Bio- und Tierwohlmilchverarbeitern in Deutschland.
Abnehmer sind vor allem Aldi und Lidl. „Ohne die starken Discounter hätten wir Molkereien, die Biomilch verarbeiten, es erheblich schwerer“, erklärte Firmenchef Heinrich Gropper und sieht sich in seiner Strategie bestätigt. Am Standort Moers wird derzeit in ein neue Logistikzentrum sowie der Modernisierung der bestehenden Produktionsanlagen investiert. Im nächsten Jahr steht die Erweiterung der Produktion an. Perspektivisch will Gropper von 400 auf 700 Mitarbeiter am Standort Moers wachsen.
Staatssekretärin Ophelia Nick diskutierte mit den Landwirten über aktuelle Probleme, wie die wachsende Wolfspopulation. Diese stehe einer gewünschten Weidehaltung entgegen, betonte eine Landwirtin. Hier war die Haltung der Grünen-Politikerin eindeutig: Man wolle die Weiderhaltung erhalten bzw. ausbauen.
Als Konsequenz müssten Wölfe, die sich auf Weidetiere spezialisiert haben, geschossen werden. Das würden Gerichte allerdings mit dem Hinweis auf den Schutzstatus des Wolfes untersagen, wie jüngst in NRW geschehen.
Weitere Themen waren der politisch gewünschte Ausbau der Bioerzeugung und der damit verbundene Umbau der Tierhaltung. Hier mahnte Nick gerade bei der Milcherzeugung ein praktikables Vorgehen an. „Mir wäre es lieb, wenn der Handel nicht zu schnell vorprescht“, sagte sie mit Blick auf die höheren Haltungsstufen, in denen für Kühe außerhalb der Vegetaionsperiode sogenannte Laufhöfe gefordert werden. Das sei nicht überall und in kurzer Zeit umzusetzen.