Einen ausgeklügelten Plan hat ein 18-jähriger Mann aus Wuppertal in Nordrhein-Westfalen am letzten Dienstag in die Tat umgesetzt: Er fuhr nach Marktoberdorf zum Fendtwerk, zog sich Fendt-Arbeitskleidung an und ging aufs Firmengelände. Dort brachte er ein gefälschtes firmentypisches Kennzeichen für Testfahrten an und gelangte irgendwie an den Originalschlüssel, berichtet der Münchner Merkur.
Und dann ist es ihm tatsächlich gelungen, das Gelände mit dem 300.000 € teuren Traktor zu verlassen. Laut der Zeitung entdeckten einige Werksmitarbeiter den Täter samt Trecker erst am Mittwoch in der Gegend. Er sei durch auffälliges Fahrverhalten bemerkt worden, heißt es. Die Mitarbeiter stoppten das Fahrzeug und übergaben den Dieb der Polizei. Die Ermittler schließen derzeit nicht aus, dass der junge Mann mit diesem Verhalten möglicherweise auffallen wollte.
Hunderte Kilometer gemacht
Die weiteren Ermittlungen hat inzwischen die Kriminalpolizei Kempten übernommen. Der junge Mann ist geständig und offenbarte bei seiner Vernehmung, dass er ein großer Fan der Traktorenmarke sei. Auf seiner Tour nach Mittelfranken und zurück hatte er mit dem geklauten Traktor mehrere hundert Kilometer zurückgelegt.
Derzeit ermitteln die Beamten wegen des Verdachts auf eine ganze Reihe von Straftatbeständen: Diebstahl beziehungsweise wegen des unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs, Urkundenfälschung, Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie möglichen Verstößen gegen die Kfz-Steuer- und Versicherungspflicht.
Der Traktor steht zwischenzeitlich wieder beim Hersteller. Dort dürfte es inzwischen einige Krisengespräche bezüglich der Werkssicherheit gegeben haben...