Hilft Miscanthus als Puffer bei Starkregen und Hochwasser?
Starkregen und Hochwasser sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Landwirt Gerd Möhren aus Ahrweiler setzt zum Schutz seines Dorfes auf eine natürliche Barriere mit Miscanthus.
Landwirt Gerd Möhren baut seit 2012 Miscanthus auf ca. 8 Hektar in Bengen bei Bonn an. Hochwasser und Starkregen haben das Dorf schon einige Mahle bedroht. Der Anbau von Miscanthus, auch Chinaschilf genannt,zeigte in den letzten Jahren erste Erfolge beim Hochwasserschutz. Nun forscht die Uni Bonn zu den Vorteilen des Anbaus von Miscanthus.
In der WDR-Reihe „Lokalzeit Land.Schafft” werden die Zuschauer im Video „Miscanthus als Hochwasserschutz: Wie kann die Superpflanze helfen?“ mit auf die Flächen von Landwirt Gerd Möhren in Bengen im Kreis Ahrweiler genommen. Die Dorfgemeinschaft musste schon einige Male wegen Hochwasserereignissen um ihr Hab und Gut bangen,. Diese treten dort immer häufiger auf. Miscanthus als Feldkultur mit einer hohen Wasserspeicherkapazität ist zwar keine Wunderlösung, könne aber im Ernstfall Leben retten.
Landwirt Möhren stand in der Vergangenheit in der Dorfgemeinschaft in der Kritik. Der Grund: Zu viele Flächen seien mit Maisanbau bewirtschaftet worden. Mais aber speichert ebenso wie Getreide als Feldkultur im Vergleich nur wenig Wasser. Als Folge ist bei einem Hochwasserereignis eine Verlangsamung oder Umleitung von Wassermassen zu erwarten.
Ganz anders verhält sich Miscanthus. Als Feldkultur mit einer tiefen Wurzel wirkt das Chinaschilf wie ein Schwamm. In dem Video erklärt Möhren, dass nach der Ernte die gut verankerten Stoppeln im Boden verharren. So könne der Pufferschutz das ganze Jahr erhalten bleiben. Seit 2012 baue er nun die ungewöhnliche Feldkultur auf insgesamt 8 Hektar Ackerfläche an, so Möhren. Für ihn ist die positive Wirkung eindeutig.
Was der Anbau von Miscanthus wirklich verspricht, möchte nun die Uni Bonn in mehreren Forschungsprojekten wissenschaftlich bewerten. Im Video des WDR zeigen Forschende der Uni Bonn in diesem Zusammenhang einen Feldversuch, mit dessen Hilfe sie die Geschwindigkeit und die Kapazität bei der Wasseraufnahmebewerten wollen. Die Kernfrage der Forschenden lautet: Nimmt Miscanthus große Wassermengen besser auf als andere Feldkulturen und kommt es zu einem Puffereffekt?
Die Ergebnisse der Forschenden im WDR-Beitrag sind eindeutig. Ja, Miscanthus speichere große Wassermengen besser als die verglichenen Getreideflächen und es komme zu einer Verlangsamung von Wassermassen. Eine wichtige Erkenntnis, denn im Extremfall ist vor allem Zeit ein wichtiger Faktor, um entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen und um sich und andere im Extremfall zu retten.
Auch andere Landwirte zeigen nun Interesse am Anbau von Miscanthus, erzählt Landwirt Möhren. Seine Hoffnung ist: Dass auch die Behörden den Anbau von Miscanthus mehr schätzen. Er würde begrüßen, wenn sie den Anbau als Maßnahme zum Starkregenschutz anerkennen.
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Landwirt Gerd Möhren baut seit 2012 Miscanthus auf ca. 8 Hektar in Bengen bei Bonn an. Hochwasser und Starkregen haben das Dorf schon einige Mahle bedroht. Der Anbau von Miscanthus, auch Chinaschilf genannt,zeigte in den letzten Jahren erste Erfolge beim Hochwasserschutz. Nun forscht die Uni Bonn zu den Vorteilen des Anbaus von Miscanthus.
In der WDR-Reihe „Lokalzeit Land.Schafft” werden die Zuschauer im Video „Miscanthus als Hochwasserschutz: Wie kann die Superpflanze helfen?“ mit auf die Flächen von Landwirt Gerd Möhren in Bengen im Kreis Ahrweiler genommen. Die Dorfgemeinschaft musste schon einige Male wegen Hochwasserereignissen um ihr Hab und Gut bangen,. Diese treten dort immer häufiger auf. Miscanthus als Feldkultur mit einer hohen Wasserspeicherkapazität ist zwar keine Wunderlösung, könne aber im Ernstfall Leben retten.
Landwirt Möhren stand in der Vergangenheit in der Dorfgemeinschaft in der Kritik. Der Grund: Zu viele Flächen seien mit Maisanbau bewirtschaftet worden. Mais aber speichert ebenso wie Getreide als Feldkultur im Vergleich nur wenig Wasser. Als Folge ist bei einem Hochwasserereignis eine Verlangsamung oder Umleitung von Wassermassen zu erwarten.
Ganz anders verhält sich Miscanthus. Als Feldkultur mit einer tiefen Wurzel wirkt das Chinaschilf wie ein Schwamm. In dem Video erklärt Möhren, dass nach der Ernte die gut verankerten Stoppeln im Boden verharren. So könne der Pufferschutz das ganze Jahr erhalten bleiben. Seit 2012 baue er nun die ungewöhnliche Feldkultur auf insgesamt 8 Hektar Ackerfläche an, so Möhren. Für ihn ist die positive Wirkung eindeutig.
Was der Anbau von Miscanthus wirklich verspricht, möchte nun die Uni Bonn in mehreren Forschungsprojekten wissenschaftlich bewerten. Im Video des WDR zeigen Forschende der Uni Bonn in diesem Zusammenhang einen Feldversuch, mit dessen Hilfe sie die Geschwindigkeit und die Kapazität bei der Wasseraufnahmebewerten wollen. Die Kernfrage der Forschenden lautet: Nimmt Miscanthus große Wassermengen besser auf als andere Feldkulturen und kommt es zu einem Puffereffekt?
Die Ergebnisse der Forschenden im WDR-Beitrag sind eindeutig. Ja, Miscanthus speichere große Wassermengen besser als die verglichenen Getreideflächen und es komme zu einer Verlangsamung von Wassermassen. Eine wichtige Erkenntnis, denn im Extremfall ist vor allem Zeit ein wichtiger Faktor, um entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen und um sich und andere im Extremfall zu retten.
Auch andere Landwirte zeigen nun Interesse am Anbau von Miscanthus, erzählt Landwirt Möhren. Seine Hoffnung ist: Dass auch die Behörden den Anbau von Miscanthus mehr schätzen. Er würde begrüßen, wenn sie den Anbau als Maßnahme zum Starkregenschutz anerkennen.