Holz statt Ziegelsteine: Das Start-up TRIQBRIQ fertigt aus kostengünstigem Industrie- und Schadholz ein neuartiges Holzbau-System. Sehen Sie Bausteine und Baustelle in einer Bildergalerie.
Stein auf Stein war gestern? Das 2021 gegründete Start-up TRIQBRIQ (zu deutsch: Trick-Ziegel) hat jedenfalls ein Massivholz-Bausystem aus mikro-modularen Holzbausteinen entwickelt und weitet die Produktionskapazitäten nun dank einer kürzlich übergebenen Start-up-Förderung des BMEL und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Höhe von 800.000 € aus.
Das Bausystem besteht aus mikro-modularen Holzbausteinen – den sogenannten BRIQs (zu deutsch: Ziegel). Diese werden mit Kuka-Robotertechnik hochpräzise aus kostengünstigem Industrie- und Kalamitätsholz sowie rückgebautem Altholz hergestellt. Sie können ohne Klebstoff oder Leim miteinander verbunden werden.
Die einzelnen BRIQs werden auf der Baustelle im Verband aufeinander gesteckt und über Buchenholzdübel miteinander verriegelt. Auf diese Weise lassen sich nach Angaben des Start-ups tragende Außenwände kosteneffizient, flexibel und in kurzer Zeit errichten. Zu den weiteren Vorteilen gehöre, dass die BRIQs am Ende der Nutzungsphase eines Gebäudes sortenrein entnommen und vollständig wiederverwendet werden können. Damit will das Jungunternehmen eine ganzheitlich nachhaltige und kreislauffähige Alternative zu konventionellen Baustoffen bieten.
Das Holzbausystem verarbeitet Kalamitäts- und Industrieholz, für das es bisher nur wenige Verwertungsperspektiven jenseits der Verbrennung gibt. In den Bausteinen kann Sturmholz, Insektenholz, Wipfelschnitt, Abschnitt und rückläufiges Bauholz verwendet werden.
Auch Rundholz der Güteklassen C und D wird zu BRIQs verarbeitet.
Das Start-up bezieht das Holz bisher von zwei Sägewerken bei Tübingen sowie im nördlichen Schwarzwald, die u.a. Rundhölzer niedriger Sortierklassen und Schwachhölzer verarbeiten, um daraus z.B. Paletten zu fertigen. Zur Ausweitung der Produktionskapazitäten werden nun weitere "sinnvolle" Lieferanten gesucht, die die schlechteren Güteklassen bzw. Hölzer mit niedrigeren Anforderungen verarbeiten.
Robotergestützte Produktion soll bei Sägewerken stattfinden
Bei der robotergestützten Verarbeitung werden die Kanthölzer gehobelt, von den Robotern präzise in kleinere Werksstücke zugeschnitten und wieder zusammengesetzt. Die Roboter bohren ebenfalls die Löcher für die Buchenholzdübel.
Die Produktionszellen sollen künftig mobil einsatzfähig sein. Als Roboterzellen auf einer Containerplattform sollen sie vor Ort nahtlos an eine bestehende Struktur angeschlossen werden können. Bis 2027 will das Start-up 30 Anlagen in Betrieb nehmen, so die Vision.
Ihre Meinung ist gefragt
Was halten Sie von dem neuen System? Haben Sie noch weiterführende Fragen? Schreiben Sie uns gern an eva.piepenbrock@topagrar.com
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Stein auf Stein war gestern? Das 2021 gegründete Start-up TRIQBRIQ (zu deutsch: Trick-Ziegel) hat jedenfalls ein Massivholz-Bausystem aus mikro-modularen Holzbausteinen entwickelt und weitet die Produktionskapazitäten nun dank einer kürzlich übergebenen Start-up-Förderung des BMEL und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Höhe von 800.000 € aus.
Das Bausystem besteht aus mikro-modularen Holzbausteinen – den sogenannten BRIQs (zu deutsch: Ziegel). Diese werden mit Kuka-Robotertechnik hochpräzise aus kostengünstigem Industrie- und Kalamitätsholz sowie rückgebautem Altholz hergestellt. Sie können ohne Klebstoff oder Leim miteinander verbunden werden.
Die einzelnen BRIQs werden auf der Baustelle im Verband aufeinander gesteckt und über Buchenholzdübel miteinander verriegelt. Auf diese Weise lassen sich nach Angaben des Start-ups tragende Außenwände kosteneffizient, flexibel und in kurzer Zeit errichten. Zu den weiteren Vorteilen gehöre, dass die BRIQs am Ende der Nutzungsphase eines Gebäudes sortenrein entnommen und vollständig wiederverwendet werden können. Damit will das Jungunternehmen eine ganzheitlich nachhaltige und kreislauffähige Alternative zu konventionellen Baustoffen bieten.
Das Holzbausystem verarbeitet Kalamitäts- und Industrieholz, für das es bisher nur wenige Verwertungsperspektiven jenseits der Verbrennung gibt. In den Bausteinen kann Sturmholz, Insektenholz, Wipfelschnitt, Abschnitt und rückläufiges Bauholz verwendet werden.
Auch Rundholz der Güteklassen C und D wird zu BRIQs verarbeitet.
Das Start-up bezieht das Holz bisher von zwei Sägewerken bei Tübingen sowie im nördlichen Schwarzwald, die u.a. Rundhölzer niedriger Sortierklassen und Schwachhölzer verarbeiten, um daraus z.B. Paletten zu fertigen. Zur Ausweitung der Produktionskapazitäten werden nun weitere "sinnvolle" Lieferanten gesucht, die die schlechteren Güteklassen bzw. Hölzer mit niedrigeren Anforderungen verarbeiten.
Robotergestützte Produktion soll bei Sägewerken stattfinden
Bei der robotergestützten Verarbeitung werden die Kanthölzer gehobelt, von den Robotern präzise in kleinere Werksstücke zugeschnitten und wieder zusammengesetzt. Die Roboter bohren ebenfalls die Löcher für die Buchenholzdübel.
Die Produktionszellen sollen künftig mobil einsatzfähig sein. Als Roboterzellen auf einer Containerplattform sollen sie vor Ort nahtlos an eine bestehende Struktur angeschlossen werden können. Bis 2027 will das Start-up 30 Anlagen in Betrieb nehmen, so die Vision.
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