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topplus Feldbewirtschaftung mit autonomen Maschinen

Horsch stoppt autonomen Feldroboter RO 1

Vor zwei Jahren präsentierte Horsch eine selbst entwickelte, autonome Antriebseinheit für seine Sämaschinen Maestro und Serto. Warum das Unternehmen nun die Weiterentwicklung stoppt.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit der autonomen Triebkopfeinheit RO 1 erregte Horsch vor rund zwei Jahren viel Aufmerksamkeit. Das Fahrzeug war dafür gedacht, die Sämaschinen Maestro und Serto zu ziehen – mit einer Kombination aus einem Claas Raupenlaufwerk und einem 350 PS starken Motor samt Hydrauliksystem. „Wir haben den Roboter jetzt drei Jahre auf dem eigenen Betrieb eingesetzt und es funktioniert“, erklärte Michael Horsch am Rande einer Pressekonferenz. „Und doch ist es für die Katz.“

Warum stoppt Horsch die Weiterentwicklung des RO1?

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Wie Horsch ausführte, ist das K.O.-Kriterium der Preis: „Ein Fahrzeug wie der RO 1 kostet nun mal leider immer noch etwa 70 % eines vergleichbaren 350 PS-Traktors, kann aber nur die Sämaschine ziehen“, so Horsch. Er geht davon aus, dass kein Landwirt das bezahlen wollen werde. Ein ähnliches Schicksal prophezeite er auch vergleichbaren Maschinen anderer Hersteller.

Bedeutet das auch das Aus für den Horsch Gantry?

Das Grundkonzept der autonomen Feldbewirtschaftung gibt Horsch aber nicht auf. So bestelle in Brasilien seit einiger Zeit ein sogenannter Gantry mit einer 24 m breiten Maestro-Drille mehrere hundert Hektar Soja oder Mais pro Tag.

„Diese Maschine ist aber im Vergleich zum RO 1 eher primitiv“, so Horsch. Das mache sie aber auch günstig und damit attraktiv. Gleichwohl bleibe der Gantry ein spezifisch für die Verhältnisse in Brasilien konstruierte Maschine, die nicht ohne weiteres in anderen Märkten funktionieren könne.

Welche Alternativen sieht Horsch noch für die autonome Feldbewirtschaftung?

Für Europa sieht Horsch die Zukunft in der Aufrüstung von Traktoren. Die dafür notwendigen Techniken – Kameras, LiDAR-Sensoren und Spurplanungssoftware – werden immer günstiger und zuverlässiger. „Das Aufrüsten kostet dann zwar vielleicht immer noch 10.000 € oder mehr, aber dann kann ich je nach Feldbeschaffenheit entscheiden, ob der Traktor selbst fährt oder doch besser der Fahrer.“

Welche Lehren hat Horsch aus der Umsetzung von Controlled Traffic Farming gezogen?

Ein weiteres Projekt, das Horsch nicht weiterverfolgen will, ist die Umsetzung von Controlled Traffic Farming auf dem hauseigenen Betrieb AgroVation im tschechischen Knezmost. „Wir haben das jetzt sieben Jahre voll durchgezogen und keine nennenswerten Mehrerträge eingefahren“, fasste Michael Horsch zusammen. „Dafür sind die Felder immer unebener geworden“, was kein Wunder sei, wenn man dauerhaft mit den immer gleichen Maschinen in der immer gleichen Richtung arbeite. Künftig müsse sich in Knezmost nur noch der Überladewagen bei der Ernte noch an fixe Fahrspuren halten und der Mähdrescherspur folgen.

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