Die Strategiepläne der Mitgliedstaaten zur nationalen Umsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sind nicht geeignet, den Ökolandbau zu fördern und die diesbezüglichen Ziele der Farm-to-Fork-Strategie zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Pläne aus 22 Ländern, die die EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM - Organics Europe) vorgelegt hat.
Der Branchenverband fordert die Europäische Kommission auf, bei der Genehmigung der Pläne sicherzustellen, dass zumindest das Wachstum des Ökolandbaus in der nächsten Förderperiode nicht ausgebremst wird. Laut IFOAM-Präsident Jan Plagge besteht derzeit „eine nicht zu übersehende Lücke“ zwischen dem Ziel der EU, den Flächenanteil des Ökolandbaus bis 2030 auf 25 % auszudehnen, und den dafür vorgesehenen Maßnahmen und Budgets.
Der Ökolandbau könne einen Beitrag zu vielen neuen GAP-Zielen leisten und müsse daher angemessen unterstützt werden, unterstrich Plagge. Sorgen machen dem Branchenverband besonders die seiner Einschätzung nach unzureichenden Anreize für die Umstellung und ungenügende Entlohnung für Gemeinwohlleistungen.
Im Vergleich mit der aktuellen Förderperiode und weniger nachhaltigen Produktionsmodellen wird der Ökolandbau gemäß der Analyse in der neuen GAP sogar schlechter gestellt. Zurückgeführt wird das vor allem auf wenig anspruchsvolle Öko-Regelungen sowie die Hindernisse für die Biobauern, Vorgaben des Ökolandbaus mit Öko-Regelungen und Programmen der Zweiten Säule zu kombinieren.
Auch mit den von Berlin vorgelegten Strategieplänen sind die Biobauern nicht zufrieden. Obwohl Deutschland sich ein ambitioniertes Ziel von 30 % Ökofläche bis 2030 gesetzt habe, drohe den Landwirten aufgrund einer vermeintlichen Doppelförderung ein Einkommensverlust.