Gärtner Christian Wach hat eine Nische gefunden: Er vermarket Insektenhotels aus regional angebautem Bambus. Geschäftsmodelle mit Bambusanbau für die Parkett- oder Möbelindustrie sieht er kritisch.
Christian Wach aus Guldental in Rheinland-Pfalz hat mit seinem Nebenerwerbs-Gartenbaubetrieb eine Bambus-Nische besetzt. Er baut über 100 Sorten Bambus an und vermarktet die Blätter und Halme über einen eigenen Online-Shop. Auf etwa 1 ha ist seine Bambusanbaufläche in den vergangenen Jahren angewachsen. Bislang kann Christian Wach von rund 2.000 m2 ernten, da die Halme der restlichen Pflanzen noch nicht hart genug sind.
Der Bambus-Enthusiast baut überwiegend Sorten mit dünnen Halmen an, da er sie u.a. als Bausatz für Insektenhotels (19,90 €/Bausatz) oder einzelne Halme als Zubehör für Aquarien (3,99 bis 6,99 €/Stück) verkauft.
Im Anbau ist Bambus den Erfahrungen des Gärtners nach nicht so anspruchslos, wie es oft heißt. Wach sagt: „Wenn der Bambus nur grün sein und schön aussehen soll, braucht er nach dem Anwachsen nicht allzu viel Pflege. Aber wenn er als ökonomisch tragfähiges Produkt zur Weiterverarbeitung gute Zuwächse haben soll, ist er durchaus ein anspruchsvolles Gewächs und sowohl nährstoff- als auch pflegebedürftig.“ Vor allem in den ersten Jahren nach dem Aussetzen der Jungpflanzen sei Bambus empfindlich. Dann müsse auch Unkraut ferngehalten werden.
Der Boden sollte keine zu hohen pH-Werte aufweisen. Außerdem mag Bambus keine Staunässe. Zur unbedingt notwendigen Bewässerung hat Wach eine Tröpfchenbewässerung installiert. Auf eine Rhizomsperre verzichtet der Gärtner auf dem Acker, rät in Gärten aber bei Ausläuferbildenden Bambussen unbedingt zu einer solchen Sperre. Klimatisch mag Bambus hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme. Je nach Sortenwahl kann Bambus auch harte Winter überstehen.
Darum ist Bambusanbau für die Möbelindustrie schwierig
Wach weiß um die Nischenhaftigkeit seiner Einkommensalternative. Er sagt: „Wer Bambus pflanzt, tut das meist aus Leidenschaft zu dieser einzigartigen Kultur.“ Auch wenn Bambus als nachwachsender Rohstoff zuletzt an Bedeutung gewonnen hat, glaubt der Gärtner nicht daran, dass sich in Deutschland unter den hiesigen klimatischen Bedingungen Geld mit Bambusanbau für Parkett, Möbel oder Kleidung (Bambusviskose) verdienen lässt. Regional produzierter Bambus sei immer teurer, als der aus Asien importierte. „Damit es sich rentiert, muss man seine eigene, kleine Nische finden“, sagt Gärtner Wach.
Ihre Meinung?
Was halten Sie von Bambus als neuer Nische? Haben Sie weitere Vermarktungsideen? Schreiben Sie uns gern Ihre Meinung an eva.piepenbrock@topagrar.com
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Christian Wach aus Guldental in Rheinland-Pfalz hat mit seinem Nebenerwerbs-Gartenbaubetrieb eine Bambus-Nische besetzt. Er baut über 100 Sorten Bambus an und vermarktet die Blätter und Halme über einen eigenen Online-Shop. Auf etwa 1 ha ist seine Bambusanbaufläche in den vergangenen Jahren angewachsen. Bislang kann Christian Wach von rund 2.000 m2 ernten, da die Halme der restlichen Pflanzen noch nicht hart genug sind.
Der Bambus-Enthusiast baut überwiegend Sorten mit dünnen Halmen an, da er sie u.a. als Bausatz für Insektenhotels (19,90 €/Bausatz) oder einzelne Halme als Zubehör für Aquarien (3,99 bis 6,99 €/Stück) verkauft.
Im Anbau ist Bambus den Erfahrungen des Gärtners nach nicht so anspruchslos, wie es oft heißt. Wach sagt: „Wenn der Bambus nur grün sein und schön aussehen soll, braucht er nach dem Anwachsen nicht allzu viel Pflege. Aber wenn er als ökonomisch tragfähiges Produkt zur Weiterverarbeitung gute Zuwächse haben soll, ist er durchaus ein anspruchsvolles Gewächs und sowohl nährstoff- als auch pflegebedürftig.“ Vor allem in den ersten Jahren nach dem Aussetzen der Jungpflanzen sei Bambus empfindlich. Dann müsse auch Unkraut ferngehalten werden.
Der Boden sollte keine zu hohen pH-Werte aufweisen. Außerdem mag Bambus keine Staunässe. Zur unbedingt notwendigen Bewässerung hat Wach eine Tröpfchenbewässerung installiert. Auf eine Rhizomsperre verzichtet der Gärtner auf dem Acker, rät in Gärten aber bei Ausläuferbildenden Bambussen unbedingt zu einer solchen Sperre. Klimatisch mag Bambus hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme. Je nach Sortenwahl kann Bambus auch harte Winter überstehen.
Darum ist Bambusanbau für die Möbelindustrie schwierig
Wach weiß um die Nischenhaftigkeit seiner Einkommensalternative. Er sagt: „Wer Bambus pflanzt, tut das meist aus Leidenschaft zu dieser einzigartigen Kultur.“ Auch wenn Bambus als nachwachsender Rohstoff zuletzt an Bedeutung gewonnen hat, glaubt der Gärtner nicht daran, dass sich in Deutschland unter den hiesigen klimatischen Bedingungen Geld mit Bambusanbau für Parkett, Möbel oder Kleidung (Bambusviskose) verdienen lässt. Regional produzierter Bambus sei immer teurer, als der aus Asien importierte. „Damit es sich rentiert, muss man seine eigene, kleine Nische finden“, sagt Gärtner Wach.
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