Kosten der Bauern bei Biomilch nur zu 78 % gedeckt
Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 haben die Erzeuger nur 78 % ihrer Produktionskosten über den Milchpreis erwirtschaftet; die Unterdeckung der Kosten betrug somit 22 %.
Deutsche Erzeuger von Biomilch erhielten für das Wirtschaftsjahr 2021/22 im Schnitt 52,31 ct/kg. Das hat das European Milk Board (EMB) errechnet. Das Problem: Die Kosten unter Voraussetzung einer fairen Vergütung betrugen 66,97 ct/kg. Damit fehlten den Erzeugern 22 % zur Kostendeckung, heißt es.
Im betrachteten Wirtschaftsjahr erzielten die Biomilch-Erzeuger Einnahmen von im Durchschnitt 64,08 ct/kg, davon 52,31 ct/kg über den Milchpreis und 11,77 ct/kg über die Beihilfen. Da die Kosten für die Betriebsmittel und den allgemeinen Betriebsaufwand nach dem Abzug der Rindererlöse 55,26 ct/kg ausmachten, lagen ihre realen Einkünfte lediglich bei 8,82 ct/kg Biomilch, so das EMB weiter.
Das seien nicht mehr als 38 % des Einkommens, das laut Einkommensansatz nach Tarifstandards angemessen wäre. Diesen angemessenen Einkommensansatz hat das EMB auf Basis eines durchschnittlichen Stundenlohns von rund 25 € (inkl. Arbeitsgeberanteile) berechnet. Das Prädikat sozial und wirtschaftlich nachhaltig könne der Biomilchproduktion demnach gemäß dieser Fakten nicht zugeordnet werden, heißt es.
Die Ergebnisse zu den Milcherzeugungskosten im deutschen Biomilchsektor stammen vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) und werden jährlich aktualisiert.
Mit Kostensteigerungen haben alle Milcherzeuger zu kämpfen. Im Vergleich zur konventionellen Milch sind im Biobereich die Erzeugerpreise allerdings weit weniger angestiegen, so dass hier ein starkes Defizit herrscht.
Bio-Milch-Marker-Index (Bio-MMI)
Der Bio-Milch-Marker-Index (Bio-MMI) zeigt die Entwicklung der ökologischen Milcherzeugungskosten auf. Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 hat der Bio-MMI einen Wert von 100, d. h. die Produktionskosten für deutsche BiomilcherzeugerInnen sind genauso hoch wie im Basisjahr 2015/16 (2015/16 = 100). Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2016/2017, als der Bio-MMI bei einem Wert von 94 lag, hat jedoch eine Kostensteigerung von 6 Indexpunkten stattgefunden.
Die Preis-Kosten-Ratio verdeutlicht, inwieweit die gezahlten Erzeugerpreise die Milchproduktionskosten auf biologischen Milchviehbetrieben decken, schreibt die Interessenvertretung der Milchbauern weiter.
Das European Milk Board (EMB) schlägt die gesetzliche Verankerung eines Kriseninstruments vor, um der chronischen Unterdeckung entgegenzuwirken. Das Marktverantwortungsprogramm (MVP) beobachtet und reagiert auf Marktsignale beispielsweise durch eine temporäre Anpassung der Produktion in Krisenzeiten.
Deutsche Erzeuger von Biomilch erhielten für das Wirtschaftsjahr 2021/22 im Schnitt 52,31 ct/kg. Das hat das European Milk Board (EMB) errechnet. Das Problem: Die Kosten unter Voraussetzung einer fairen Vergütung betrugen 66,97 ct/kg. Damit fehlten den Erzeugern 22 % zur Kostendeckung, heißt es.
Im betrachteten Wirtschaftsjahr erzielten die Biomilch-Erzeuger Einnahmen von im Durchschnitt 64,08 ct/kg, davon 52,31 ct/kg über den Milchpreis und 11,77 ct/kg über die Beihilfen. Da die Kosten für die Betriebsmittel und den allgemeinen Betriebsaufwand nach dem Abzug der Rindererlöse 55,26 ct/kg ausmachten, lagen ihre realen Einkünfte lediglich bei 8,82 ct/kg Biomilch, so das EMB weiter.
Das seien nicht mehr als 38 % des Einkommens, das laut Einkommensansatz nach Tarifstandards angemessen wäre. Diesen angemessenen Einkommensansatz hat das EMB auf Basis eines durchschnittlichen Stundenlohns von rund 25 € (inkl. Arbeitsgeberanteile) berechnet. Das Prädikat sozial und wirtschaftlich nachhaltig könne der Biomilchproduktion demnach gemäß dieser Fakten nicht zugeordnet werden, heißt es.
Die Ergebnisse zu den Milcherzeugungskosten im deutschen Biomilchsektor stammen vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) und werden jährlich aktualisiert.
Mit Kostensteigerungen haben alle Milcherzeuger zu kämpfen. Im Vergleich zur konventionellen Milch sind im Biobereich die Erzeugerpreise allerdings weit weniger angestiegen, so dass hier ein starkes Defizit herrscht.
Bio-Milch-Marker-Index (Bio-MMI)
Der Bio-Milch-Marker-Index (Bio-MMI) zeigt die Entwicklung der ökologischen Milcherzeugungskosten auf. Für das Wirtschaftsjahr 2021/22 hat der Bio-MMI einen Wert von 100, d. h. die Produktionskosten für deutsche BiomilcherzeugerInnen sind genauso hoch wie im Basisjahr 2015/16 (2015/16 = 100). Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2016/2017, als der Bio-MMI bei einem Wert von 94 lag, hat jedoch eine Kostensteigerung von 6 Indexpunkten stattgefunden.
Die Preis-Kosten-Ratio verdeutlicht, inwieweit die gezahlten Erzeugerpreise die Milchproduktionskosten auf biologischen Milchviehbetrieben decken, schreibt die Interessenvertretung der Milchbauern weiter.
Das European Milk Board (EMB) schlägt die gesetzliche Verankerung eines Kriseninstruments vor, um der chronischen Unterdeckung entgegenzuwirken. Das Marktverantwortungsprogramm (MVP) beobachtet und reagiert auf Marktsignale beispielsweise durch eine temporäre Anpassung der Produktion in Krisenzeiten.