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topplus Diskussionsrunde

Lass uns reden: Innovationen als Brücke zwischen Versorgung und Nachhaltigkeit

Bei „Lass uns reden…“ sprachen top agrar und F.A.Z. in Berlin mit Landwirten, Politikern und Bürgern über die Herausforderungen in der Landwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie lassen sich Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit vereinen und welchen Beitrag leisten Innovationen? Im ersten Teil der neuen Veranstaltungsreihe „Lass uns reden“ von F.A.Z.-Konferenzen und top agrar sprachen Landwirte, Politiker und Bürger am 15. März in Berlin gemeinsam über Wunsch und Wirklichkeit in der Landwirtschaft und die Möglichkeiten, Herausforderungen zu überwinden. Dabei unterstützten die Sponsoren Bayer, BayWa, Südzucker und QS.

Einen agrarpolitischen Einblick gaben Werner Schwarz, Agrarminister von Schleswig-Holstein, und sein Amtskollege aus Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus. „Wenn wir die Versorgungssicherheit aufrecht erhalten wollen, sollten wir der Landwirtschaft in unserem Land eine Perspektive bieten“, sagt Schwarz. Dazu gehöre auch, die Agrarbranche in die Mitte der Gesellschaft zu holen und gemeinsam Berührungspunkte zu schaffen.

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Um eine Perspektive zu haben, muss die Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft."
Werner Schwarz

Zustimmung bekam er von Dr. Till Backhaus: Die Landwirtschaft sei für ihn immer dialogbereit und innovativ gewesen, jedoch müsse die Gesellschaft nun Farbe bekennen: Sie müsse weg vom dauerhaften Konsum, sodass Landwirte nachfrageorientiert arbeiten und mehr Geld mit den Lebensmitteln verdienen könnten.

Was möchten die Verbraucher?

Der Autor und Historiker Dr. Andreas Möller stellte dabei eine Frage in den Mittelpunkt der Diskussion: „Sind die Ansprüche der Gesellschaft an die Lebensmittelproduktion mit den Ansprüchen der Landwirte vereinbar?“ Die Gesellschaft müsse sich im Zusammenhang mit ihrem Kaufverhalten die Frage stellen, ob das Land in Zukunft noch ein Produktionsstandort bleiben will. Die Alternative sieht er nur im billigen Import aus dem Ausland.

Solange der Verbraucher weiterhin zum billigsten Produkt greift, bleibt es schwierig für mich.“
Michael Bauer

Dass diese Ansprüche teilweise weit auseinander liegen, erklärte Milcherzeuger Michael Bauer. Er hält in Franken 60 Milchkühe und betreibt unter dem Label ROSAKuh ­eine eigene Hofmolkerei mit Direktvermarktung. Er weiß: „Solange der Verbraucher weiterhin zum billigsten Produkt greift, bleibt es schwierig für mich“. Die Gesellschaft müsse bereit sein, für Lebensmittel auch mehr Geld auszugeben.

Digitalisierung und Innovationen fördern die Nachhaltigkeit

In der gemeinsamen Diskussion wurde auch deutlich: Die Digitalisierung bietet für die Landwirtschaft mehr Chancen als Risiken. Agrarinfluencerin Marie Hoffmann forderte in diesem Zusammenhang die Politik auf, innovative Technik in Zukunft noch stärker zu fördern. So könne die Landwirtschaft der Zukunft noch ressourcenschonender arbeiten, mehr Betriebsmittel sparen und nur so viel auf die Felder ausbringen, wie nötig.

Wir müssen die positiven Effekte aus konventioneller und ökologischer Landwirtschaft zusammenbringen."
Marie Hoffmann

Gleichzeitig müssten viele Landwirte für eine nachhaltigere Landwirtschaft das weit verbreitete Silodenken überwinden: „Wir müssen die positiven Effekte aus konventionell und ökologisch zusammenbringen und können dabei noch viel voneinander lernen.“

Dem Thema Nachhaltigkeit will sich auch Karin Guendel Gonzalez, Geschäftsführerin von Bayer CropScience Deutschland in Zukunft widmen. Für den Konzern sei die nachhaltige Landwirtschaft eine Chance für die Zukunft. Sie sagt: „Ein gesunder Boden ist das wertvollste Gut für Landwirte.“ Bayer wolle mit seinen Technologien unterstützen, nachhaltig die Erträge zu steigern und die Versorgung zu sichern.

Bereits am 9. Mai 2023 geht "Lass uns reden..." in die zweite Runde. Dann diskutieren wir unter dem Titel "Krisenfeste Landwirtschaft: Wie machen wir Ackerbau und Tierhaltung widerstandsfähig und nachhaltig?" unter anderem mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Alle Informationen zu Inhalten und den Teilnehmenden finden Sie hier.

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