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Leserbriefe zu Nabu-Verboten, UBA-Angriff, Anbindehaltung und Regierungs-Ärger

Welche Themen bewegten die top agrar-Leser in dieser Woche besonders? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 13 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Zu: „NABU will Pflanzenschutzverbot und Obergrenze bei Tierhaltung“

Für eine naturverträgliche Landwirtschaft fordert der Nabu, Pflanzenschutzmittel nur noch im Notfall einzusetzen. Außerdem müssten Strukturelemente bis 2030 ein Zehntel der Agrarlandschaft einnehmen. Dazu die Meinung unserer Leser:

Wer Importe verhindern will, muss auch mit dem Mangel leben

„Teilen sie Herrn Krüger bitte mit, wenn wir die Grenzen für Importe jedweder Art an Nahrungs- und Futtermittel dicht machen, dann bin ich der letzte, der sich gegen seine Vorschläge wehrt. Er möge dann der deutschen Bevölkerung aber auch vermitteln, dass alle in Dürre- und  Katastrophenjahren oder solchen nassen Jahren, wie wir es jetzt gerade erleben, den Hunger und den Mangel mit uns aushalten.“ (Renke Renken)

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Zu: „Wer ist für die Rehkitzsuche vor der Grünlandmahd zuständig?“

Vor dem ersten Grasschnitt liegen viele Rehkitze im hohen Gras. Ob der Landwirt oder der Jäger für die Suche der Wildtiere zuständig ist, damit diese nicht ausgemäht werden, erklärte unser Experte. Dazu die Erfahrungen unserer Follower:

Wir haben einen Verein für die Wildtierrettung

„Bei uns wurde ein Verein gegründet. Jeder Landwirt, der suchen lassen möchte, ist Mitglied und finanziert (den Verein) mit dem Mitgliedsbeitrag. Der Vorteil: so können auch alle Bürger, die das unterstützten möchten, Mitglied werden.“ (Philipp Hauff, via Facebook)

Wir vergrämen Abends und fliegen morgens mit der Wärmebild-Drohne

„Ich informiere rechtzeitig den Jäger. Am Abend vor dem Mähen werden Vergrämungsmaßnahmen ergriffen, damit die Ricken ihre Kitze wegbringen. Das funktioniert aber nur teilweise, da die Tiere durch den Straßenverkehr schon an Lärm und Lichtimpulse gewöhnt sind.

Deshalb hat der Jäger einige Drohnenpiloten, die die verbliebenen Kitze mit der Wärmebildkamera suchen. Dies geschieht am Morgen vor dem Mähen. Die Kitze werden während des Mähens an einem sonnengeschützten Ort sicher in einem geschlossenen Korb verwahrt. Nach dem Mähen werden die Kitze dann den Ricken zugänglich gemacht und von ihnen „abgeholt“. Funktioniert unglaublich gut und ist ein schönes Schauspiel.“ (Martin Müller, via Facebook)

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Zu: „top agrar-Leser: Ampel hat beim Agrardiesel mehr als nur zwei Fehler gemacht“

Laut Agrarminister Özdemir hat die Ampel bei ihren Kürzungsplänen zwei vermeidbare Fehler gemacht. Top agrar-Leser Andreas Gerner sieht noch weitere Fehler mehr. Er erläuterte diese in der vergangenen Woche auf unserer Seite. Dazu die Meinung unserer Leser:

Landwirte wurden bei den Demos diskreditiert

„Herr Gerner hat mit seinen Ausführungen meine vollste Zustimmung! Wie ich schon mal geschrieben habe, ging es der Ampel einzig allein um "Demütigung" der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes. Die sehr schnell geschaltete Diskreditierung in den Medien, die Demonstrationen seien politisch "Rechts" einzuordnen haben sehr deutlich gemacht, worum es in Wirklichkeit geht. (…) Verantwortungslos.“ (H.H. Wemken)

Parteien müssen vertrauenswürdig bleiben

„Herr Gerner hat vollkommen Recht. Nur eine Schlussfolgerung fehlt mir: Nach der Wahl wird von den Standartparteien wieder vermerkt, dass man zu viele Stimmen verloren habe. Diese Parteien müssen aber wählbar bleiben und das geht nur wenn sie vertrauenswürdig sind. Außerdem benötigen sie auch ein wenig Kompetenz. Auch hier ist meiner Meinung nach viel Luft nach oben (…)“ (Bernd Brunhöver)

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Zu: „Was bleibt von den Bauerndemos?“

Mit den Bauerndemos wurde vieles erreicht. Dennoch blieb von den versprochenen Entlastungen nur wenig übrig. Dazu teilten bereits in den vergangenen Wochen einige Leser ihre Meinung. Über Instagram reagierte auch der DBV:

Wir haben viel erreicht

„Wir haben viel erreicht. Wir Bauern haben die agrarpolitische Agenda in Berlin, insbesondere in Brüssel gedreht. Vielen ist klar geworden, wie wichtig die Landwirtschaft ist. Nicht nur für die Nahrungsmittelversorgung, sondern generell für den ländlichen Rau.

Darüber hinaus bleiben die Grünen Kennzeichen erhalten. Die Stilllegung von Flächen ist ausgesetzt. Nicht praktikable Vorschläge zum Pflanzenschutz wurden zurückgenommen. Das ist schon eine ganze Menge.

Was offen ist: Der Agrardiesel muss bleiben und Bürokratie abgebaut werden, viel Bürokratie bedeutet hohe Kosten.“ (Deutscher Bauernverband, @diedeutschenbauern via Instagram)

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Zu: „Italienischer Landmaschinenmarkt eingebrochen“

Sinkende Einkommen der Landwirte, strengere Geldpolitik, geopolitische Ereignisse und die Inflation lassen die italienischen Bauern vor Neumaschinenkäufen zurückschrecken. Dazu berichtet ein Leser aus Südtirol:

Durch Industrie 4.0 haben viele stark investiert

„In Italien waren sehr hohe Steuerliche Vergünstigungen teilweise 50 – 70 % des Kaufpreises, das sogenannte Industrie 4.0, verantwortlich für Investitionen für den Fuhrpark der Bauern. Da haben alle wie verrückt Neumaschinen gekauft. Das fällt jetzt alles weg. Mitunter steigen wegen den Förderungen auch die Preise.“ (Hansjörg Braun)

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Zu: „Wie mit zwei kleinen Änderungen ein schnellerer Netzanschluss gelingen kann“

Der Netzanschluss verzögert bzw. verhindert viele Erneuerbare-Energien-Projekte. Ein pragmatischer Vorschlag des BEE würde Solar-, Wind-, aber auch Biogasanlagen voranbringen. Dazu die Meinung eines Lesers:

Ich denke, ein gemeinsamer Netzverknüpfungspunkt bleibt Wunschdenken

„Ich glaube, dass das Szenarium Windkraft, PV und Biogasanlagen an einen Netzverknüpfungspunkt anzuschließen, doch er ein Wunschdenken sein wird. Biogasanlagen sind meistens in unmittelbarer Nähe zu Tierställen; PV-Anlagen entlang von Autobahnen, Schienen oder schlechten Böden. Hier sind Tierbestände eher selten anzutreffen. Auch größere Windkraftanlagen bzw. -Parks sind auf Grund von Abständen äußerst selten in der Nähe der Tierbetriebe.

Ich fände gut, wenn es möglich wäre, nicht die max. Leistung vom Marktstammregister zu Grunde zu legen bei einer benötigten Trafogröße.

Ähnlich wie bei Ihrem Bericht ist die maximale PV-Leistung einer Anlage nur extrem selten zu erreichen. Besonders wenn man auch noch eine teilweise Eigennutzung betreibt. Wenn hier mit einer Regelung die maximale Einspeisung abgeregelt werden könnte oder dürfte, könnten viele 20 bis 30 % mehr Dachflächen mit PV belegen ohne das teure, größere Trafos benötigt würden.“ (Herbert Platen)

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Zu: „Bilanz der Bauernproteste: Was Landwirtinnen und Landwirte denken“

Die Bilanz der Bauernproteste bewegte in der vergangenen Woche viele Landwirtinnen und Landwirte und auch die Verbände und die Politik. Eine Auswahl der Meinungen unserer Leser haben wir vergangene Woche an dieser Stelle publiziert. Dazu äußerte sich ein weitere Leser:

Was die Bauerndemos gezeigt haben, war beeindrucken und richtig gut

„Zunächst eine Klarstellung: ich bin weder rechts noch links, aber ein langjähriges IG Bau und IG Metall Mitglied und durfte anno 1984 6,5 Wochen für eine Arbeitszeitverkürzung streiken. Eine Erfahrung, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Zu vielfältig und vor allem menschlich, psychologisch interessant und lehrreich waren diese Wochen für mich.

Daraus habe ich Folgendes gelernt für die aktuellen Demonstrationen der Landwirte: So brav gewinnt man keinen Krieg. Bitte das Wort „Krieg“ nur symbolisch interpretieren, aber unter dem Strich ist es nichts anderes. Demonstrationen und Streiks sind „das Schwert“ des kleinen Mannes.

Natürlich dürfen dabei keine Menschen körperlich verletzt bzw. gefährdet werden. Aber ein Ladung Gülle und Pferdemist und wirkliche Blockaden von Zugängen sind nicht nur ein probates Mittel, sondern fast schon ein Muss in diesem ungleichen Kampf.

Wer muckt und dabei nicht 100 mal betont, dass er sich von „rechts“ distanziert, wird automatisch in diese Ecke gestellt und damit schon mal sachlich / fachlich abgewertet. Schon ist man „umstritten“, wobei ich darauf bestehe, selbst zu entscheiden, wer oder was für mich umstritten ist.

Das von Correctiv hochgejubelte Geheimtreffen in Potsdam war dann der nächste große Sargnagel der Bauern-Demos. Man kann feststellen, dass mit den daraus abgeleiteten „Demos gegen rechts“ die Landwirte plötzlich von der medialen und damit auch der politischen Bühne quasi verschwunden waren. Das war perfektes Timing. Natürlich verstehe ich, dass top agrar sich vordergründig um Agrarthemen kümmert, aber gerade in solchen Phasen geschieht nichts ohne einen entsprechenden Kontext, und den darf man auch als Fachpresse zumindest in Kommentaren beleuchten.

Wenn dann noch mitten in die Hochphase der Demos der DBV Präsident verlauten lässt, er könne auch mit einem Kanzler Habeck, ist das Kind in den Brunnen gefallen. Das war meines Erachtens der sprichwörtliche Dolchstoß in den Rücken der Landwirte.

Schüttsiel und Biberach waren perfekt organisierte Ereignisse, um die Landwirte zu denunzieren. Das konnte man in den alternativen Medien nachweisbar lesen und anschauen. Leider hat aber kein Mainstream Medium oder die „Fachpresse“ genau nachgehakt.

Last but not least wusste man, dass die Zeit der Demos mit Beginn der Feldarbeiten automatisch endet und scheinbar Ruhe einkehrt. Schaut man nun auf das Verhalten der Regierung, ist man nur wenige Millimeter von der grünen, ideologisch gefärbten Linie abgewichen.

Natürlich ist das schnelle und effiziente Organisieren der großen Demonstrationen absolut positiv zu bewerten. Auch ich war aktiv bei mehreren Demos in meinem Umfeld dabei. Das war schon irre beeindruckend und richtig gut. Ich hoffe, die Landwirte und ihre Unterstützer vergessen das nicht und lernen von ihren Kollegen in Frankreich und Belgien. Ein bisschen Gülle darf es schon sein. Und sollte dann die rechte Keule geschwungen werden, muss an das einfach mal aussitzen und die Ohren auf Durchzug stellen. Die nächsten Wahlen müssen und werden nun Reaktionen zeigen. Ich bin gespannt.“ (Volker Obel)

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Zu: "Umweltbundesamt fordert weniger Tierhaltung und teures Fleisch"

Bei der Debatte um den Umbau der Tierhaltung ist der Klimaschutz für das Umweltbundesamt (UBA) am wichtigsten. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) stellte UBA-Präsident Dirk Messner klar, dass wirksamer Klimaschutz in der Landwirtschaft ohne eine schrittweise Reduzierung der Tierzahlen nicht möglich sei.

Überflüssige Ideologie

"Wer den Menschen Fleisch verbieten will, muss sie auch ernähren! Wer Gott spielen möchte, nur um einer überflüssigen Ideologie (Religion) nachzueifern, vergreift sich an den Ernährungskorb und der Existenz vieler Bürger!" (Willy Toft)

Ohne Wiederkäuer keine Grasnutzung

"Wieviel CO2 produziert denn die Landwirtschaft in Deutschland im Verhältnis zu allen übrigen Emittenten? Ich finde die Aussage vom Leiter des UBA einfach lächerlich! Wie sollen denn die Grasflächen in Deutschland ( wertvolle Biotope und Orchideenwiesen!!!) gepflegt werden, wenn nicht durch das Mähen? Zur Verwertung des Aufwuchses gibt es nur die Verwertung über die Wiederkäuer und nur so sind die hochwertigen Biotope auf den Grünflächen entstanden! Steillagen, die gar keine andere Bewirtschaftung zu lassen als nur die Beweidung!!  

Den guten Leiter des UBA sollte man mal 3 Wochen mit dem Freischneider bei strahlendem Sonnenschein an den Steilhang stellen -zum Wiesen mähen! Vielleicht wird dann sein Verstand geklärt! 

Dieses Statement zeigt doch ganz klar aus welcher Richtung es kommt- von grünem Ideologismus geprägt und an der Realität vorbei!! Solchen hochbezahlten Leuten gehört einfach das Gehalt gekürzt." (Tobias Hamburger) 

Kaum sachlich diskutierbar

"Der Artikel ist ein gutes Beispiel dafür, dass man Debatten über Fleisch leider kaum noch sachlich führen kann(...). Das UBA fordert WENIGER Fleisch und verweist auf den wissenschaftlichen Kenntnisstand aus der Klimaforschung und der Ernährungswissenschaft, u.a. auf die DGE-Empfehlungen. An dieser Stelle möchte ich ergänzen, dass auch Herr Prof. Dr. Windisch bei der top agrar Veranstaltung "Milch trinken und das Klima schützen?" die Auffassung vertreten hat, dass die Tierzahlen und der Konsum tierischer Lebensmittel sinnvollerweise sinken sollten.

Die Reaktion des BBV bedient sich des populistischen Mittels des Strohmann-Arguments. Es geht plötzlich nicht mehr darum, weniger Fleisch zu essen, sondern man suggeriert, das UBA hätte die Forderung erhoben, gar kein Fleisch mehr zu essen, und bringt dann Argumente an, die gegen eine Abschaffung der Wiederkäuerhaltung sprechen. Dass Schweine- und Geflügelhaltung dagegen praktisch keinen Mehrwert zum Nutzen nicht-essbarer Biomasse liefern und deren Tierzahlen daher prioritär sinken könnten und sollten, verschweigt der BBV." (Philipp Dümig)

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Zu: Erwartungen in Landwirtschaft auf tiefstem Stand seit zehn Jahren

Landwirte schätzen ihre zukünftige wirtschaftliche Lage so schlecht ein wie nie in den letzten zehn Jahren. Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen „Rentenbank-Agrarbarometers“.

Überhäuft mit Auflagen und Vorgaben

"Warum ist das so? Die Politik zeigt uns jeden Tag mehr, dass sie nicht hinter uns steht, außer mit hohlen Phrasen und Bekenntnissen zur Landwirtschaft, haben wir die letzten Jahre nichts positives ausmachen können. Stattdessen werden wir mit Auflagen und Vorgaben überhäuft, bis zur Endeignung von Moor- und Vorrangflächen! Entweder knallt es bald richtig, wie es uns die Holländer, Belgier, Franzosen und Polen schon vormachen, oder wir lassen es uns gefallen, was ich mir persönlich nicht vorstellen kann! Von Klimazielen bis zur saubersten Produktion, haben wir schon viel vorgelegt, und werden trotzdem so „abgespeist“! Wo soll da noch die Motivation für Investitionen kommen, die vielleicht schon übermorgen nicht mehr relevant sind !!" (Willy Toft)

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Zu: "BMEL: Anbindehaltung verboten - aber nicht für alle"

Die Novelle des Tierschutzgesetzes nähert sich der Zielgeraden. Nach der jüngsten Abstimmungsrunde zeichnen sich neue Perspektiven für einige Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung ab – allerdings nicht für alle.

Unwürdige Tierbehandlung abschaffen

"Unseren Betrieb gibt es seit nun 23 Jahren und seit dem ersten Tag bis heute wurden all unsere Tiere solange wie möglich auf der Weide gehalten, die Monate die sie im Stall verbringen mussten, konnten wir auch nutzen um sie an schönen Tagen auf eine Weide direkt am Hof zu lassen.

So ein Engagement wird nur wenig bis gar nicht honoriert, doch sobald es um die Anbindehaltung und deren Abschaffung geht, werden Stimmen laut, die den Tod der Landwirtschaft beziffern.

In einem Land wo es, zumindest dem Anschein nach, ein strenges Tierschutzgesetz gibt und es zu scharfen Kontrollen kommt, ist es mir ein absolutes Rätsel, wie es sein kann, das eine Haltungsform, die ein Steppentier wie unser Rind 365 Tage im Jahr an Ort und Stelle fesselt, bei uns nicht schon vor Jahren abgeschafft wurde.

Diese Haltung ist im Sinne des Tierschutzgesetztes, welches eine Haltung der Tiere vorgibt, die ihrem natürlichen Verhalten nachkommen können, sehr fragwürdig und sollte ohne Diskussion abgeschafft werden. Die Betriebe die nicht einmal das absolute Minimum einer Kombihaltung erfüllen können hätten bereits vor Jahren erweitern oder schließen müssen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass eine solche tierunwürdige Behandlung so schnell wie nur irgend möglich abgeschafft wird und mindestens durch eine Kombihaltung ersetzt wird." (Martin Mayer)

Auch Kombihaltern bleibt nur Gnadenfrist

Wenn auch die geplanten gesetzlichen Regelungen im neuen Tierschutzgesetz entschärft werden, ändert sich im Handel wenig. Der LEH hat nach wie vor Interesse, sich aus PR-Gründen als Vorreiter im Tierschutz zu präsentieren. Auch getrieben durch lautstarke Tierrechts-Ideologen, deren Hauptziel es ist, jegliche landwirtschaftlichen Tierhaltung in Verruf zu bringen, um deren Abschaffung voranzutreiben. Den Kombihaltern bleibt deshalb bestenfalls eine Galgenfrist. (Erwin Schmidbauer)

Versprechen gebrochen

"Es ist bedauerlich, dass mal wieder ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag gebrochen wird. Die Anbindehaltung sollte demnach "spätestens in zehn Jahren" beendet werden. Das wäre also spätestens Dezember 2031 gewesen. Die zunächst im Gesetzentwurf vorgesehene Übergangsfrist von fünf Jahren (2028) war angemessen und völlig ausreichend. Bis dahin dürften alle Anbindeställe längst abbezahlt sein und bei wem das nicht der Fall ist, der hat zu einer Zeit in diese schon länger zurecht in der Kritik stehende Haltungsform investiert, bei der man sich darüber im Klaren gewesen sein muss, dass es zum unternehmerischen Risiko gehört, diese Haltungsform nicht mehr bis zum Ende der Nutzungsdauer betreiben zu können.

Die ganzjährige Anbindehaltung ist sowieso nicht mit einem Mindestmaß an Tierwohl vereinbar. Aber auch die Kombihaltung, bei der sich die Tiere außerhalb der Vegetationszeit nur wenige Tage pro Woche frei bewegen dürfen, ist keine tiergerechte Haltungsform. Es ist daher falsch, dass die Kombihaltung nun auch für Hofnachfolger dauerhaft möglich sein soll." (Philipp Dümig)

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