In Italien ist es zu einem schweren Ernteunfall gekommen. Ein 31-jähriger Arbeiter aus Indien war auf einem Feld in der Nähe von Rom in eine Fördermaschine geraten. Diese riss ihm den rechten Arm ab und zerquetschte die Beine.
Für großes Entsetzen sorgt dabei der Umstand, dass der Arbeitgeber nach bisherigen Ermittlungen keinen Notarzt rief oder den Mann ins Krankenhaus fuhr. Stattdessen soll er ihn auf dem Feld liegengelassen haben und sei zurück in sein Haus gefahren, berichtet die dpa.
Der abgetrennte Arm wurde später in einer Obstkiste daneben gefunden. Anderthalb Tage später erlag er am Mittwoch in einem Krankenhaus seinen Verletzungen, heißt es.
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den 37-jährigen Chef. Nach bisherigen Erkenntnissen lebte das Todesopfer seit 2021 in Italien und hatte keine offizielle Arbeitserlaubnis. Italiens Arbeitsministerin Marina Calderone sprach von einem „Akt der Barbarei“. Mehrere Gewerkschaften nahmen den Tod des Erntehelfers zum Anlass, um auf miserable Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.
Nach Schätzungen sind in der italienischen Landwirtschaft etwa 230.000 Menschen illegal beschäftigt, auch viele Migranten, so die dpa weiter. Insbesondere im Süden des Landes seien nach einem früheren Bericht einer Gewerkschaft darunter auch Kinder. Ein Großteil der Produktion landet auch in deutschen Supermärkten.