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Mehr Durchblick im Förderdschungel der Landwirtschaft?

Die Plattform „Airfarm“ stellt Landwirten Fördermöglichkeiten und Angebote für ihre Betriebe zusammen. Landwirte, Berater und Agrarhändler sollen sich über Airfarm miteinander vernetzen können.

Lesezeit: 4 Minuten

Hubertus Mai ist der Gründer von Airfarm. Zuvor hat der Diplom-Ingenieur beim Software-Unternehmen SAP gearbeitet. Mittlerweile widmet er sich mit seinem Start-up wieder dem Thema Landwirtschaft. Wir sprachen mit ihm über die Funktionsweise und Ziele von Airfarm.

Wann Sind Sie mit Airfarm gestartet?

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Hubertus Mai: Airfarm wurde im März 2019 gegründet. Die erste Version der SaaS Software wurde im November 2019 gelauncht. Die erste feste Mitarbeiterin kam im April 2020 hinzu. Ich habe festgestellt, dass zwar viele landwirtschaftliche Prozesse automatisiert sind, doch bei der Kommunikation und bei Geschäftsprozessen vieles noch analog läuft. Das war der Anstoß dafür, Airfarm zu gründen und damit eine digitale Info-Plattform zu bieten.

Welchen Nutzen bietet Airfarm den Landwirten?

Mai:Airfarm ist ein Softwareanbieter und unabhängiges, offenes Netzwerk für Landwirte, Berater und Händler im Agrarsektor. Mit unserer SaaS Business Plattform können Agrarberater ihre Landwirte passgenau informieren. Landwirte können Airfarm zur Suche nach Förderprogrammen aus EU, Bund, Ländern nutzen. Händler und Agrarlieferanten können Airfarm Lösungen zum Erstellen und Verwalten von Angeboten einsetzen und ihre Landwirte mobil auf verschiedenen Kanälen erreichen.

Wie funktioniert der Förderpfad?

Mai: Als Landwirt kann ich ein Betriebsprofil erstellen und bekomme daraufhin alle Maßnahmen aus Förderprogrammen von EU, Bund, Ländern und privaten Quellen aufgelistet, die ich beantragen könnte. Der Förderpfad ermöglicht es also in kurzer Zeit Informationen einsehen zu können, die Landwirte für ihre Investitionsvorhaben benötigen. Darüber hinaus wird der Landwirt kontinuierlich über neue Förderungen sowie Änderungen an Programmen und Maßnahmen auf dem Laufenden gehalten.

Der Airfarm Benachrichtigungs- und Updateservice ist vollautomatisiert. Zudem bietet Airfarm in der Pro-Version einen Ansprechpartner, der bei der Auswahl und Kombination von Förderprogrammen unterstützt. Gleichzeit hilft Airfarm dabei, Berater zur Antragserstellung und Projektbegleitung zu vermitteln.

Mit welchen Partnern arbeitet Airfarm zusammen?

Mai: Aktuell zählen zu dem Partnernetzwerk mehr als 30 Unternehmen. Dazu zählen Verbände wie z.B. die DLG, regionale Bauernverbände, Beratungspartner wie z.B. die N.U. Agrar, Hanse-Agro und KS-Agrar und Lieferanten wie z.B. HaGE Nord und CedeVet.

Wie bleiben Sie unabhängig und garantieren den Nutzern dabei volle Transparenz?

Mai: Airfarm liefert die Software, damit Unternehmen des Agrarsektors ihre Geschäfte einfacher und zielgerichteter abwickeln können. In erster Linie optimieren wir als Airfarm die jeweiligen Geschäftsprozesse der Nutzer. Jeder Nutzer kann seine Inhalte selbstständig festlegen und kontrollieren, indem er die für ihn relevante Themen definiert. In der App werden die Fachartikel und Produkte angezeigt, die auf die Nutzerpräferenzwahl passen.

Was kostet die Nutzung?

Mai: Der Förderpfad kann ab 99,99 € im Jahr abonniert werden. Diese Basisversion beinhaltet ein Betriebsprofil mit allen relevanten Förderprogrammen. Der Nutzer wird durch Updates und Neuerungen auf dem Laufenden gehalten. Die Pro-Version kostet 699,99 € pro Jahr und bietet fünf Profile und einen dedizierten Ansprechpartner, der telefonisch erreichbar ist.

Wie finanziert sich Airfarm?

Mai: Airfarm nimmt Softwarelizenzgebühren von Agrarberatungen, Lieferanten und Landwirten wie für den Förderpfad im Abo-Modell. Hinzu kommt eine Vermittlungsprovision z.B. für Berater, der einen neuen Kunden über Airfarm gewinnt.

Darüber hinaus haben wir uns bisher durch privates Kapital sowie Business Angeles und Venture Capital Unternehmen finanziert. Derzeit beschäftigen wir insgesamt etwa 30 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

Wie viele Nutzer haben Sie?

Mai: Aktuell nutzen gut 10.000 Personen unsere App. Airfarm hat darüber insgesamt „Zugang“ zu über 1 Million Hektar an landwirtschaftlicher Fläche. Durch die Zusammenarbeit mit großen Agrarberatungen nutzen viele sehr große landwirtschaftliche Betriebe Airfarm.

Wo gibt es Herausforderungen und Probleme?

Mai: Als junges Unternehmen können wir in kurzer Zeit Entscheidungen treffen und umsetzen. Herausforderungen gibt es dennoch in der (Weiter)Entwicklung der Software. Auch die Saisonalität in der Landwirtschaft führt zu unregelmäßiger Nutzung bzw. Feedback. Nutzer wünschen sich zudem mehr kostenlose Inhalte.

In nächster Zeit wollen wir verschiedene Funktionen ausbauen, u. a. die Suchfunktion, Favoritenleisten, die Kommunikationswege und die Community. Gleichzeitig werden wir zukünftig mehr und mehr Lieferanten- und Produktkategorien wie z.B. Futtermittel unterstützen können.

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