Ministerin Staudte will Landwirte bei Versicherung gegen Hochwasser unterstützen
Ab 2025 bietet Niedersachsen eine Förderung der Mehrgefahrenpolice auch für Acker- und Grünland an. Darin ist auch Überschwemmung als förderfähiges Risiko vorgesehen.
Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen fördern ab 2025 die Mehrgefahrenversicherung. Das Antragsverfahren startet noch im Sommer 2024, sodass die Ernte 2025 versichert werden kann. Das berichtet das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der Richtlinienentwurf ist in der finalen Abstimmung.
Auf Nachfrage erklärt das Ministerium, dass auch im aktuellen Richtlinienentwurf Überschwemmung als förderfähiges Risiko vorgesehen ist. Allerdings gebe es nach derzeitiger Kenntnis keine Versicherung, die Überschwemmungen von Agrarflächen abdeckt.
Ministerien Staudte sieht Versicherer in der Pflicht
Hierzu Agrarministerin Miriam Staudte:
„Aufgrund der Klimakrise werden Starkwetterereignisse zunehmen und können die bäuerlichen Betriebe bis an den Rand ihrer Existenz bringen. Die Betriebe werden sich an die veränderten Klima- und Witterungsbedingungen in Zukunft stärker anpassen müssen und ihre Bewirtschaftung standortgerecht danach ausrichten.
"Wir wollen als Land Niedersachsen aber auch die Landwirtinnen und Landwirte mit unserer Förderung vor gravierenden ökonomischen Folgen bei Schadensfällen unterstützen. Bislang gibt es allerdings keine passenden Angebote bei Versicherungen."
"Ich sehe die Versicherungswirtschaft jetzt in der Verantwortung, ihre Policen auf die Bedarfe der Betriebe anzupassen. Eine Versicherung nützt und schützt nur, wenn sie die Menschen im Fall der Fälle finanziell entschädigt.“
Was Wissenschaft und Versicherungen sagen
Zu diesem Thema erklärte im Übrigen Dr. Frank Offermann vom Thünen Institut in Braunschweig in einem top agrar-Beitrag vom Februar 2024, dass eine staatliche Förderung sich aus ökonomischer Sicht auf großflächige existenzgefährdende Risiken konzentrieren sollte und die Förderung der Absicherung gegen Dürre und auch Überschwemmungen deshalb sinnvoll sei.
Die Allianz Agrar, als einer von wenigen Versichern auf diesem Markt, schließt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch aus, dass die Gefahren der Überflutung landwirtschaftlicher Flächen, Hochwasser, Druckwasser und Grundwasseranstieg versicherbar sind. Hierbei handele es sich um Risiken, bei denen die gefährdeten Regionen klar erkennbar sind. Wegen des fehlenden Risikoausgleichs wären die Prämien in den gefährdeten Gebieten der stets selben Betroffenen nicht bezahlbar.
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Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen fördern ab 2025 die Mehrgefahrenversicherung. Das Antragsverfahren startet noch im Sommer 2024, sodass die Ernte 2025 versichert werden kann. Das berichtet das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der Richtlinienentwurf ist in der finalen Abstimmung.
Auf Nachfrage erklärt das Ministerium, dass auch im aktuellen Richtlinienentwurf Überschwemmung als förderfähiges Risiko vorgesehen ist. Allerdings gebe es nach derzeitiger Kenntnis keine Versicherung, die Überschwemmungen von Agrarflächen abdeckt.
Ministerien Staudte sieht Versicherer in der Pflicht
Hierzu Agrarministerin Miriam Staudte:
„Aufgrund der Klimakrise werden Starkwetterereignisse zunehmen und können die bäuerlichen Betriebe bis an den Rand ihrer Existenz bringen. Die Betriebe werden sich an die veränderten Klima- und Witterungsbedingungen in Zukunft stärker anpassen müssen und ihre Bewirtschaftung standortgerecht danach ausrichten.
"Wir wollen als Land Niedersachsen aber auch die Landwirtinnen und Landwirte mit unserer Förderung vor gravierenden ökonomischen Folgen bei Schadensfällen unterstützen. Bislang gibt es allerdings keine passenden Angebote bei Versicherungen."
"Ich sehe die Versicherungswirtschaft jetzt in der Verantwortung, ihre Policen auf die Bedarfe der Betriebe anzupassen. Eine Versicherung nützt und schützt nur, wenn sie die Menschen im Fall der Fälle finanziell entschädigt.“
Was Wissenschaft und Versicherungen sagen
Zu diesem Thema erklärte im Übrigen Dr. Frank Offermann vom Thünen Institut in Braunschweig in einem top agrar-Beitrag vom Februar 2024, dass eine staatliche Förderung sich aus ökonomischer Sicht auf großflächige existenzgefährdende Risiken konzentrieren sollte und die Förderung der Absicherung gegen Dürre und auch Überschwemmungen deshalb sinnvoll sei.
Die Allianz Agrar, als einer von wenigen Versichern auf diesem Markt, schließt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch aus, dass die Gefahren der Überflutung landwirtschaftlicher Flächen, Hochwasser, Druckwasser und Grundwasseranstieg versicherbar sind. Hierbei handele es sich um Risiken, bei denen die gefährdeten Regionen klar erkennbar sind. Wegen des fehlenden Risikoausgleichs wären die Prämien in den gefährdeten Gebieten der stets selben Betroffenen nicht bezahlbar.