Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Start der Ernte 2024 Vereinfachungen für 2025 Pauschalierung

Bioland Geflügeltagung

Mit diesen Energiespartipps senkte Geflügelhalter Andresen den CO2-Fußabdruck

Landwirt Claus-Jürgen Andresen hat seinen Hof auf Energiefresser untersuchen lassen und viele Ratschläge befolgt.

Lesezeit: 4 Minuten

Klimaschutz und Energieeinsparung sind für ökologisch wirtschaftende Betriebe eine Herzensangelegenheit. Auf der Bioland-Geflügeltagung am Mittwoch in Bonn schilderte Landwirt Claus-Jürgen Andresen, welche Maßnahmen er auf seinem Hof schon umgesetzt hat.

Der Biobauer bewirtschaftet in Selk (Schleswig-Holstein) 20 ha Dauergründland und 200 ha Acker mit Mais, Weizen, Ackerbohnen, Gerste, Roggen, Erbsen und Kartoffeln. Er kann 300 t Kartoffeln und 600 t Getreide lagern und besitzt eine Futtermühle. Im Stall hält er 12.000 Legehennen und 4.800 Junghennen. Dazu Schweine, Rinder und Ziegen.

Maßnahme 1

1999 hat Andresen Hackschnitzelheizungen von Heizomat mit 40 und 50 kW eingebaut. Als Rohstoff dient eigenes Holz aus den Knicks, den Hecken zwischen den Feldern. Das Holz mit 12 % Feuchtigkeit hat einen Heizwert von 800 kWh je Schüttraummeter HS und Gestehungskosten von 18 €/Kubikmeter.

Er benötigt 200 Schüttraummeter pro Jahr für den Betrieb. Sie ersetzen die 16.064 l Heizöl, die früher nötig waren. So hat der Hof 40 t CO2 pro Jahr gespart. Auf die 25 Jahre hochgerechnet hat Andresen bereits 1.000 t CO2 eingespart.

Maßnahme 2

Die PKW-Flotte hat er auf Elektroautos umgerüstet. Neben den normalen Autos fahren auch die Eiermobile und Auslieferungs-Vans mit Strom.

Maßnahme 3

Das Kartoffellager hat in Ost-Westrichtung Lüftungsfenster. Die Luken öffnen per Zahnstangengetriebe, so dass bei passendem Wetter ein natürlicher Durchzug herrscht. Zwei Ventilatoren sorgen für die Umwälzung in der Halle.

Maßnahme 4

In den drei Hühnermobilen mit je 1.500 Plätzen ist eine Schwerkraftbelüftung verbaut. So herrscht immer gute Luftqualität, sagt der Landwirt. Dazu sind die Mobile mit LED-Lampen beleuchtet.

Maßnahme 5

2017 hat er von einer Beratungsfirma ein Energiesparkonzept erarbeiten lassen. In dem Zuge nahm er an einem Förderprogramm teil. Wenn er die Treibhausgase um 20 % reduziert, die Energieeffizienz um 20 % erhöht und mindestens 20 % neue Energien nutzt, gab es 30 % Förderung.

So hat er zusammen mit den Beratern sämtliche Stromverbraucher auf dem Hof erfasst. 400.000 kWh zu Kosten von 45.000 € standen dann auf dem Papier, wobei 83 % der Kosten auf Diesel und 17 % auf Strom entfielen. Bei den Energiebezugskosten machten Diesel 62 % und Strom 38 % aus.

Handlungsbedarf sahen die Fachleute bei der Lüftung: Als Maßnahmen wurde die Belüftung auf das Schwerkraftprinzip umgebaut, es gab neue Lüfter und neue Frequenzsteuerungen.

2018 konnte Beispielstall 1 so im Jahr 3,4 t CO2 einsparen. Beispielstall 2 sparte mit einem neuen Lüftungsregler und neuen Ventilatoren 45 % Energie sowie 1,142 t CO2 ein. „Nach viereinhalb Jahren war der Stall dank Förderung schon abbezahlt“, sagt Andresen und beziffert die Rendite auf 15 %. Auch einen alten Stall baute er um auf die neue Lüftung. Das habe 50.000 € gekostet, spare aber 9 t CO2/Jahr.

Maßnahme 6

Auf dem Feld setzt der Landwirt seit zehn Jahren auf die pfluglose Bodenbearbeitung. Er will möglichst viel Humus aufbauen und arbeitet daher extrem flach. Bislang hat er 4 bis 5 % Humus erreicht.

Anfangs setzte Andresen dazu häufig den Tiefenlockerer ein, heute nur noch den Flachgrubber. Sein Kerner Stratos 600 S packt die Wurzelunkräuter ganz flach und durchmischt die Oberschicht. Die Einzelkorndrille legt auf diesen Horizont in 4 bis 5 cm Tiefe den Mais und die Ackerbohne. Dann häufelt Andresen ganz locker mit dem Grimme GH 8 einen Damm darüber.

„Körnermais in Dammkultur geht immer“, sagt er und berichtet, dass er mit 30 % Feuchte schon erntet. Zum Blindstriegeln nutzt er einen Treffler. „Ich nehme was weg vom Damm und häufle wieder auf, immer im Wechsel, sooft es nötig ist“, erklärt er.

Maßnahme 7

Auch bei der Heizung im Junghennenstall kann der Betrieb sparen. Ein Durchgang benötigt 7.560 kWh; 0,085 € = 642 €, macht 0,14 €/Junghenne.

Maßnahme 8

Der Betrieb besitzt drei PV-Anlagen: 23,4 kWp, 121,50 kWp und 29,8 kWp für das Wohnhaus. Dazu einen 100 kWh Batteriespeicher.

Mehr zu dem Thema

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.