Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Washington hat die Bayer-Tochter Monsanto zu einer Zahlung von 857 Mio. Dollar verurteilt. Geklagt hatten ehemalige Schüler und Eltern einer Schule. Sie behaupten, die Chemikalie PCB sei aus Leuchten ausgetreten und hätten sie krank gemacht.
Die Geschworenen in Seattle befanden Monsanto für schuldig, bis 1977 polychlorierte Biphenyle (PCB) verkauft zu haben, die nicht sicher waren und keine angemessenen Warnhinweise enthielten. Das Urteil umfasst nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters 73 Mio. US-Dollar Schadensersatz und 784 Mio. US-Dollar Strafschadensersatz.
Bayer äußert sich nicht
Monsanto bezeichnet den Schiedsspruch als "verfassungsrechtlich überzogen". Man werde beantragen, das Urteil aufzuheben oder abzumildern. Der Bayerkonzern äußerte sich nicht zu dem Urteil. Dass Monsanto nun aber erneut zur Zahlung einer Millionenstrafe verurteilt wurde, dürfte auch für Bayer nicht ganz folgenlos bleiben, werten Beobachter. Bayer zählt bereits jetzt mit einem Minus von gut einem Drittel zu den schwächsten Werten im DAX.