Forst-Nische "Nahrungswald" liefert Holz, Früchte, Nüsse - und Bodengesundheit
Ein grenzübergreifendes Forschungsteam untersucht die Potenziale von Nahrungswäldern: Das sind Wälder, die nicht nur Holz liefern, sondern auch Lebensmittel. Bald machen auch Landwirte mit.
Nahrungswälder sind multifunktionale Systeme, die Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft auf derselben Fläche miteinander kombinieren. So werden etwa hohe Esskastanien- oder Walnussbäume mit niedrigeren Apfel-, Kirsch- und Birnenbäumen kombiniert. Unter diesen werden dann Haselnusssträucher und verschiedene Beerenarten gepflanzt.
„Nach einer Wachstumsperiode von 10 bis 15 Jahren können diese Wälder jährlich bis zu 10.000 kg Lebensmittel und andere Produkte pro Hektar erzeugen“, berichtet Nicolaas Geijer von der Stiftung Voedselbosbouw Nederland über Erfahrungen aus den Niederlanden. Dort wurden in den vergangenen 20 Jahren bereits mehrere Nahrungswälder gepflanzt.
Erträge mit Holz, Früchten und Nüssen
Die Potenziale solcher Wälder hat in den vergangenen sechs Monaten ein Forschungsprojekt in der Deutsch-Niederländischen Grenzregion untersucht. Beteiligt waren das Institut für Geographie der Universität Osnabrück zusammen mit der Stiftung Huize Aarde aus Enschede, der Hochschule Rhein-Waal aus Kleve und die Stiftung Voedselbosbouw Nederland aus Lelystad.
So konnte die Wissenschaft im Nahrungswald beispielsweise feststellen, dass es neben einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit auch zu einer verbesserten Bestäubung und zur Verhinderung von Krankheitsausbrüchen bei Pflanzen kommt. Die Wissenschaftler glauben, dass ein solches Waldkonzept besser gegen extremere Witterungsbedingungen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden.
„Zudem profitieren die landwirtschaftlichen Betriebe neben den Erträgen aus Holz und Früchten oder Nüssen auch von einem verbesserten Mikroklima, einer gesunden Umwelt, einer größeren Kohlenstoffbindung sowie einer besseren Wasserqualität und -speicherung im Nahrungswald", ergänzt Prof. Dr. Tobias Wünscher von der Life Science Fakultät der Hochschule Rhein-Waal. Der Nahrungswald diene zudem als ökologisch wertvolles Habitat für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, so der Wissenschaftler.
Ansatz gemeinsam mit Landwirten aus der Nische holen?
Um den Nahrungswaldansatz aus der Nische zu holen, sollen nun Konzepte zur Förderung und Professionalisierung der Nahrungswaldwirtschaft entwickelt werden. Ziel ist es, auf einigen deutschen und niederländischen Demonstrationsflächen Nahrungswälder zu entwickeln, in denen mit Landwirten an der Professionalisierung des Nahrungswaldansatzes gearbeitet werden soll.
"Es wird zum Beispiel erprobt, wie mit Hilfe von Robotik die bislang sehr aufwendige Ernte vereinfacht werde kann“, erklärt dazu Alfons Uijtewaal von der Stiftung Huize Aarde. Im Rahmen des Projektes wurden zwölf landwirtschaftliche Betriebe identifiziert, die sich mit ihren Flächen daran beteiligen wollen. Auch Unternehmen mit Interesse, die Produkte der Nahrungswälder zu vermarkten, wurden gefunden.
Das Forschungsprojekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Interreg-VIA-Programms Deutschland-Nederland kofinanziert.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Nahrungswälder sind multifunktionale Systeme, die Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft auf derselben Fläche miteinander kombinieren. So werden etwa hohe Esskastanien- oder Walnussbäume mit niedrigeren Apfel-, Kirsch- und Birnenbäumen kombiniert. Unter diesen werden dann Haselnusssträucher und verschiedene Beerenarten gepflanzt.
„Nach einer Wachstumsperiode von 10 bis 15 Jahren können diese Wälder jährlich bis zu 10.000 kg Lebensmittel und andere Produkte pro Hektar erzeugen“, berichtet Nicolaas Geijer von der Stiftung Voedselbosbouw Nederland über Erfahrungen aus den Niederlanden. Dort wurden in den vergangenen 20 Jahren bereits mehrere Nahrungswälder gepflanzt.
Erträge mit Holz, Früchten und Nüssen
Die Potenziale solcher Wälder hat in den vergangenen sechs Monaten ein Forschungsprojekt in der Deutsch-Niederländischen Grenzregion untersucht. Beteiligt waren das Institut für Geographie der Universität Osnabrück zusammen mit der Stiftung Huize Aarde aus Enschede, der Hochschule Rhein-Waal aus Kleve und die Stiftung Voedselbosbouw Nederland aus Lelystad.
So konnte die Wissenschaft im Nahrungswald beispielsweise feststellen, dass es neben einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit auch zu einer verbesserten Bestäubung und zur Verhinderung von Krankheitsausbrüchen bei Pflanzen kommt. Die Wissenschaftler glauben, dass ein solches Waldkonzept besser gegen extremere Witterungsbedingungen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden.
„Zudem profitieren die landwirtschaftlichen Betriebe neben den Erträgen aus Holz und Früchten oder Nüssen auch von einem verbesserten Mikroklima, einer gesunden Umwelt, einer größeren Kohlenstoffbindung sowie einer besseren Wasserqualität und -speicherung im Nahrungswald", ergänzt Prof. Dr. Tobias Wünscher von der Life Science Fakultät der Hochschule Rhein-Waal. Der Nahrungswald diene zudem als ökologisch wertvolles Habitat für verschiedene Tier- und Pflanzenarten, so der Wissenschaftler.
Ansatz gemeinsam mit Landwirten aus der Nische holen?
Um den Nahrungswaldansatz aus der Nische zu holen, sollen nun Konzepte zur Förderung und Professionalisierung der Nahrungswaldwirtschaft entwickelt werden. Ziel ist es, auf einigen deutschen und niederländischen Demonstrationsflächen Nahrungswälder zu entwickeln, in denen mit Landwirten an der Professionalisierung des Nahrungswaldansatzes gearbeitet werden soll.
"Es wird zum Beispiel erprobt, wie mit Hilfe von Robotik die bislang sehr aufwendige Ernte vereinfacht werde kann“, erklärt dazu Alfons Uijtewaal von der Stiftung Huize Aarde. Im Rahmen des Projektes wurden zwölf landwirtschaftliche Betriebe identifiziert, die sich mit ihren Flächen daran beteiligen wollen. Auch Unternehmen mit Interesse, die Produkte der Nahrungswälder zu vermarkten, wurden gefunden.
Das Forschungsprojekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Interreg-VIA-Programms Deutschland-Nederland kofinanziert.