Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Das zeigt der neue Situationsbericht des DBV.
Noch wesentlich stärker nahm demnach der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu. Mit heute 633.000 € Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 353.000 € je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 157.500 € und im Baugewerbe 49.500 €.
Land- und forstwirtschaftliches Vermögen nur zu einem Drittel fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag Ende 2020 bei 164,7 Mrd. €. Davon entfallen 31 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 69 % auf Bauten und Anlagen.
Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 34 % mit Fremdkapital und zu 66 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
56,0 Mrd. € Fremdkapitalbestand der deutschen Landwirtschaft
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2021 mit 56,0 Mrd. € einen Stand, der damit im Vorjahresvergleich um 1,2 % zugenommen hat. Gut 84 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von knapp 16 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vorwiegend zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.